„Quo vadis, Lausitz?“ hieß der Titel einer zweitägigen Konferenz in Senftenberg, mit der nun auch die sorbische Seite in die Diskussion zur Strukturentwicklung in der Lausitz eingestiegen ist. Nichtsorbische, aber unserem Volk, unserer Sprache und Kultur wohlgesonnene deutsche Teilnehmer fanden dafür anerkennende Worte. Sie lobten, dass sich die Sorben und Wenden nun erstmals in der Öffentlichkeit positionieren. Diese Reaktionen zeigen deutlich, dass dieser Landstrich mit dem angestammten Siedlungsgebiet unseres Volkes ein immenses und oftmals nur ungenügend genutztes Potenzial aufweist. Dieses sollte einfließen in alle Überlegungen für jene Zeit in der Zukunft, da keine hiesige Braunkohle weder gefördert noch verstromt wird.
Ab 1. Januar 2019 sind die Beauftragten für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in den Landkreisen Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Dahme-Spreewald sowie in der kreisfreien Stadt Cottbus hauptamtlich angestellt. Der entsprechenden gesetzlichen Regelung stimmte der Landtag Brandenburg am 19. September einhellig zu.
Eine Konferenz zum Strukturwandel in der Lausitz aus sorbischer Perspektive durchzuführen ist eine schwierige Aufgabe, ist es doch ein sehr breit gefächertes Gebiet mit vielen Themen. Dennoch hat sich der Bund Lausitzer Sorben Domowina zusammen mit der Zukunftswerkstatt Lausitz daran gewagt und am 13. und 14. September zu einer zweitägigen Veranstaltung inmitten der Lausitz nach Senftenberg eingeladen. Als Gäste konnte man auch die brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur Dr. Martina Münch und ihre sächsische Kollegin Dr. Eva-Maria Stange (beide SPD) gewinnen. „Der bevorstehende Strukturwandel in der Lausitz ist energie- und umweltpolitisch notwendig, somit gewollt und vor allem durch den Bund gesetzt. Dies verpflichtet den Bund auch dazu, sich während der gesamten Phase des Strukturwandels spürbar zu beteiligen“, sagte Ministerin Stange in ihrem Grußwort den etwa 150 Teilnehmern.
Sehen und erleben, wie Jurij Brězan gewohnt hat und wo er seine Kinderbücher schrieb – diese Chance nutzten Mitte September Schüler aus Ralbitz und Panschwitz-Kuckau.
Dreihäuser (SN/MiR). Jurij Brězan hätte sich sicherlich gefreut über die Kinder, die durch sein Haus wanderten. Schließlich verarbeitete er Beobachtungen von Kindern in seinen Büchern. Auch heute noch lesen sorbische und deutsche Kinder und Jugendliche mit Begeisterung, was der Altmeister sorbischer Literatur vor allem auch an Kinderliteratur schrieb, die im In- und Ausland erscheint.
Die Domowina führt in diesen Tagen eine öffentliche Befragung durch. Sie möchte Erkenntnisse darüber erhalten, wie die Mitglieder sorbischer/ wendischer Vereine und Verbände den sorbischen Dachverband sehen und seine Tätigkeit empfinden.
Bautzen (SN/at). Ausgehend von den Arbeitsrichtlinien, die die 18. Hauptversammlung 2017 in Hoyerswerda beschlossen hat, entwickelte der Ausschuss für Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit des Bundesvorstandes der Domowina einen Fragenkatalog. Dieser bezieht sich auf die Schwerpunkte Mediennutzung, Identifikation zum Dachverband sorbischer Vereine, Vernetzung, Prestige des Dachverbandes in der Öffentlichkeit, Brauchtum und Sprache sowie Mitarbeit in kommunalen, regionalen oder überregionalen Gremien. 25 Fragen sind zu beantworten.
Am Anfang war ein Telefonat: Als Dr. Robert Mahling im vorigen Herbst als Pfarrer in Spitzkunnersdorf den Hörer abnahm, hörte er Olaf Langner, den Leiter des Kirchenvorstandes der evangelischen Gemeinde in Königswartha.