„Mehr eine Bestandsaufnahme“
Potsdam. Das Mehrsprachenkonzept des Landes Brandenburg bezieht Niedersorbisch und Niederdeutsch als Minderheiten- und Regionalsprachen sowie Polnisch als Sprache des Nachbarlandes ein. Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag Brandenburg befasste sich am 14. März mit dem Dokument. Ratsvorsitzende Kathrin Šwjelina konnte dabei aber kein Konzept erkennen, „das ist mehr eine Bestandsaufnahme“.
Helmut Kurjo gestorben
Bluno. Der langjährige und sehr beliebte Hochzeitsbitter Helmut Kurjo aus Bluno ist am 14. März 88-jährig verstorben. Jahrzehntelang engagierte er sich im sorbischen Dachverband. Er war Kenner und Sammler aller Teile der Volkstracht in der Region und vermochte alle dörflichen Mundarten der Sorben um Hoyerswerda zu unterscheiden. Kurjo wurde mit dem Domowina-Preis geehrt.
„Sorbisch verbindet“ erneut
Vor 75 Jahren, am 23. März 1948, beschloss der Sächsische Landtag erstmals ein Gesetz zur staatsrechtlichen Gleichstellung und Förderung einer ethnischen Minderheit in Deutschland. Der Text des „Gesetzes zur Wahrung der Rechte der sorbischen Bevölkerung“ fasziniert heute noch in seiner Klarheit und Verständlichkeit. In gewisser Hinsicht sollte mit diesem Gesetz nachgeholt werden, was in die Verfassung des Landes Sachsen ein Jahr zuvor nicht eingeflossen war. Die sächsischen Parlamentarier von LDP, CDU und SED schrieben mit ihrer Zustimmung Minderheitengeschichte in Europa.
Das „Sorbische Gesetz“ schuf die Grundlage für die meisten der heute (noch) bestehenden sorbischen Institutionen in Sachsen, die in den frühen Jahren der DDR entstanden. Das immer wieder hervorzuheben ist richtig. Doch das Gesetz kam in die Jahre. Seinen Inhalt den geänderten berechtigten Interessen der sorbischen Bevölkerung – besonders zum Erhalt der Muttersprache – entsprechend anzupassen, blieb verwehrt.
Bautzen (SN/mb). Die Wahlperiode des amtierenden Stiftungsrates neigt sich dem Ende zu, im Mai soll sich der Rat der Stiftung für das sorbische Volk mit den neu gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Sorben aus Brandenburg und Sachsen zusammen mit den Abgesandten des Staates und der kommunalen Ebene konstituieren. In Brandenburg ist die Sache klar, der – in Briefwahlen direkt gewählte – Rat für sorbische Angelegenheiten hat die beiden Plätze nebst Stellvertretern besetzt. In Sachsen aber sind neben den vier neuen Stiftungsräten nur drei der vier vorgeschriebenen Stellvertreter nominiert. Hier ist der Bundesvorstand des sorbischen Dachverbandes Domowina für die Entsendung zuständig, und der besetzte den achten Platz trotz drei weiterer Kandidaten nicht.
Einen Monat vor der Domowina-Hauptversammlung am 22. April in Cottbus befasste sich deren Bundesvorstand am 17. März in Bautzen mit dem Stand der Vorbereitungen. Zudem wurde ein dringender Sachverhalt diskutiert, jedoch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.
Bautzen (SN/at). Das Verhalten als Repräsentant der Domowina im Ehrenamt erörterte deren Bundesvorstand im nichtöffentlichen Teil seiner Beratung. Die Grundlage dazu bildete der Bericht des Rechtsausschusses des Bundesvorstands. Diesen trug Marcus Końcaŕ, Geschäftsführer des sorbischen Dachverbands, vor. Er ist seitens der Geschäftsstelle für diesen Ausschuss verantwortlich und sprang für Jan Clausen ein, der als Vorsitzender nicht anwesend war.
Bautzen (SN/mb). Schließlich war die Präsentation dann doch öffentlich. Zunächst hatte die Stiftung für das sorbische Volk auf Anfrage unserer Zeitung mitgeteilt, Zugang von jedermann sei aus Kapazitätsgründen nicht möglich. Dann wurde wenige Tage vorm Termin um Veröffentlichung der Einladung gebeten, außerdem lief die Veranstaltung per Live-Stream. Der Inhalt zum derzeitigen Planungsstand des Sorbischen Wissensforums auf dem Lauenareal ist zudem auf der Stiftungs-Homepage allgemein zugänglich.
Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese Frage irritiert, lesen Sie bitte weiter. Vielleicht werden Sie am Ende meine Meinung nachvollziehen oder sogar teilen können.
Der Domowina-Regionalverband „Jan Arnošt Smoler“ Bautzen hat wieder eine Vorsitzende. Leńka Thomasowa erhielt das Vertrauen auf der Haupt- und Wahlversammlung am 25. März in Bautzen. In der vergangenen Wahlperiode hatte eine Sprecherinnen-Trojka den Regionalverband geführt.
Bautzen (SN/at). Der Auftakt im Rechenschaftsbericht klang für die anwesenden Vertreter aus den Domowina-Ortsgruppen und Vereinen weniger erfreulich. „In der vergangenen Wahlperiode wurden die Ortsgruppen Cölln, Hochkirch, Bautzen-Gesundbrunnen und Commerau/Klix aufgelöst“, informierte Sprecherin Hilža Mehrowa. Die einst stärkste regionale Gliederung unter dem Dach der Domowina zählt noch 436 Mitglieder in 16 Ortsgruppen und vier eingetragenen Vereinen.
Bautzen/Straßgräbchen (SN/at). Dem Bund sorbischer Handwerker und Unternehmer gehört seit dem 17. März als neues Mitglied ein Unternehmen mit japanischen Wurzeln an, die TD Deutsche Klimakompressor GmbH (TDDK) aus Straßgräbchen. An diesem Tag besuchten die Vorsitzende des sorbischen Unternehmerbundes Monika Cyžowa und die Vorstandsmitglieder Wolfgang Wowčer aus Prautitz, Křesćan Krawc aus Großdubrau und Šćěpan Dej aus Radibor das Unternehmen. Sie sprachen mit Geschäftsführer Ronald Juhnke und ließen sich vom sorbischen Mitarbeiter Dominik Knop aus Ralbitz durch das Werk führen. Zum Abschluss des Besuchs wurde die Urkunde unterschrieben, die dem TDDK die Mitgliedschaft im sorbischen Unternehmerbund besiegelt.