Wie haben Oma und Opa vor mehr als 100 Jahren im Kirchspiel Schleife geheiratet? Antwort darauf gibt jetzt eine Ausstellung im Sorbischen Kulturzentrum Schleife. Sorbischer können die Erinnerungen gar nicht mehr sein. Das Projekt geht bis in das Jahr 2013 zurück. Damals hatte die Domowina-Ortsgruppe Schleife eine Idee von Wolfgang Kotissek aufgegriffen, dass es sich doch lohnen würde, einmal das Fest der sorbischen Hochzeit im Kirchspiel Schleife über Jahrzehnte zurück zu verfolgen und zu dokumentieren. Sorbische Hochzeiten gab es viele, sie waren eine schöne Tradition im sorbischen Leben.

Telegramm (30.10.19)

srjeda, 30. oktobera 2019 spisane wot:

Verabschiedung „zeitnah“

Potsdam. Der von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen ausgehandelte Koalitionsvertrag für eine neue brandenburgische Landesregierung sieht vor, die Sorben/Wenden-Schulverordnung „zeitnah“ zu verabschieden. Stimmen die Gremien der beteiligten Parteien zu, will sich die sogenannte Kenia-Koalition stärker der Mehrsprachigkeit in der Bildung widmen, für Polnisch und Niedersorbisch Konzeptionen von der Kita bis zum Abitur erarbeiten.

Dyrlich auf der Buchmesse

Frankfurt am Main. Im Rahmen der diesjährigen Frankfurter Buchmesse präsentierte der Ludwigsburger Pop-Verlag seine Autoren, so auch Benedikt Dyrlich, mit ihren Werken. Der sorbische Dichter verwies dabei gleichzeitig auf die sorbisch-deutsche Anthologie mit Poesie von Mićo Cvijetić aus Belgrad, die er unter dem Titel „Donjebjesspěće – Himmelfahrt“ im Frühjahr gemeinsam mit Dorothea Scholze im Pop-Verlag herausgab.

Gedenken an Wilhelm Buck

Sorbisch auch in der Oberschule

srjeda, 30. oktobera 2019 spisane wot:

Die Grundschule „Am Adler“ und das Lessinggymnasium sind die einzigen staatliche Bildungsstätten in Hoyerswerda, in denen Sorbisch als reguläres Fach angeboten wird. Die Ortsgruppe der Domowina möchte das Angebot nun auf den Bereich der Oberschule ausweiten. 

Niedersorbisch hat Priorität

srjeda, 30. oktobera 2019 spisane wot:
Glasgow/Washington/Bautzen (SN/CoR). Das Forschungsprojekt SMiLE – Sustaining minoritized languages in Europe (Erhaltung von minorisierten Sprachen in Europa) – steht vor seinem Abschluss. Auf einem Workshop Anfang Oktober in Glasgow­ wurde bekannt gegeben, dass der Projektsponsor Minderheiten-Sprachgemeinschaften dem eine direkte Förderung zukommen lassen will. Im Laufe des Projekts entwickelte Aktivitäten sollen so weiter unterstützt werden. Projektdirektorin Dr. Mary Linn sagte, dass die offiziell ausgeschriebene Zuwendung in erster Linie in die Niederlausitz gehen sollte, um Sprachräume für neue Sprecher des Niedersorbischen zu schaffen. In Glasgow trafen sich die sechs Forschungsteams (Galizisch, Griko und Greko, Irisch, Okzitanisch, Nordfriesisch, Ober- und Niedersorbisch) mit den Projektträgern des Smithsonian Center for Folklife & Cultural Heritage, Washington. Veröffentlicht werden demnächst im Internet die Team-Antworten zu den Forschungsfragen. 2021 soll zum Abschluss ein Buch über die Frage „Wer rettet Minderheitensprachen?“ erscheinen.

„Die bedrohte Freiheit des Wortes und der Demokratie“ lautete die Überschrift eines­ Treffens von Vertretern der PEN-Zentren Deutschlands und Tschechiens am 22. Oktober in Prag. Alle Teilnehmer, unter anderem der Organisator der Veranstaltung samt anschließender dreisprachiger Lesung Milan Hrabal sowie Jiří Dědeček, Bronislava Volková, Simone Trieder und Harald Gröhler, waren sich einig, dass in beiden Ländern die Meinungsfreiheit sowie die Grundsätze der Demokratie in Gefahr seien. Sie wollen daher den jeweiligen PEN-Präsidien ein entsprechendes, Lösungsansätze­ enthaltendes Kommuniqué überreichen. Sprecher der deutschen Gruppe ist der sorbische Lyriker Benedikt Dyrlich. Foto: Eliška Oberhelová

Die Kindertagesstätten in Trägerschaft des Sorbischen Schulvereins arbeiten von nun an nach einem pädagogischen Leitbild. Dies wurde im September beschlossen.

Bautzen (SN/MiR). Judith Zschornack, Mitarbeiterin des Sorbischen Schulvereins (SSV), trug zur diesjährigen Hauptversammlung des SSV Ende September in Bautzen im Haus der Sorben das pädagogische Leitbild des Vereins vor. Dessen Kernaussage ist es, die sorbische Sprache lebendig zu erhalten und entsprechend in jeder Einrichtung zu vermitteln. Humanistische und christliche Werte weitergegeben sowie Sozialkompetenz erarbeitet werden. Dazu gehöre, die Verbundenheit mit der Natur. Jedes Kind soll genügend Zeit erhalten, sich selbst zu entwickeln und es soll entsprechend des Bedarfs gefördert werden. Die Kinder sollen ausreichend Zeit zum Spielen haben und selbstständig werden. In den Eltern sehen Erzieher und Erzieherinnen Partner für ihre Arbeit mit den Kindern.

5. slawisches Museumstreffen

srjeda, 30. oktobera 2019 spisane wot:
Oldenburg (SN/CoR). Das bereits 5. Treffen der slawischen Museen fand vom 22. bis 24. Oktober in Oldenburg statt. Ursprung der Stadt ist eine slawische Befestigungsanlage. Andrea Paulick vom Sorbischen Museum Bautzen und Werner Meschgang vom Wendischen Museum Cottbus nahmen an der Tagung teil. Neben wissenschaftlichen Vorträgen zur slawischen Geschichte der dortigen Region stand eine Exkursion in das Oldenburger Wallmuseum auf dem Programm. Wie man die slawische Vergangenheit Deutschlands heute vermittelt, ist ein Anliegen des Museumstreffens, das 2018 in Bautzen stattfand.

Eine ergiebige Gesprächsrunde

srjeda, 30. oktobera 2019 spisane wot:

Großdubrau war die dritte Station im Domowina-Regionalverband „Jan Arnošt Smoler“, auf der Vertreter der Domowina, des sächsischen Rates für sorbische Angelegenheiten und des Rates der Stiftung für das sorbische Volk den Dialog mit den Menschen in den zweisprachigen Gemeinden gesucht haben.

Klischees mit Literatur aufweichen

srjeda, 30. oktobera 2019 spisane wot:
Es war ein löbliches Unterfangen, mit dem der Sächsische Literaturrat e.V. am 15. Oktober im Leipziger Haus der Literatur sorbischen Schriftstellern eine Bühne bot, um über ihr zweisprachiges Schaffen in der Lausitz zu informieren. Von der Dichterin Róža Domašcyna moderiert, lasen Jurij Koch, die Studentin Agnes Wessela, Martin Wenk und Měrana Zuschke (von rechts) aus ihren Werken. Es ging den Veranstaltern aber auch darum, „das vorherrschende Klischee der eiermalenden und in Trachten tanzenden Minderheit aufzuweichen“, wie die Einladung verriet. Rund 30 Teilnehmer hatten ihre Freude an diesem Abend. Foto: Kateryna Pikalová

Austausch über Bildungsthemen

srjeda, 30. oktobera 2019 spisane wot:

Dresden (SN). Der Serbski Sejm bereitet eine Bildungskonferenz vor, die im März /April 2020 stattfinden soll. Auf der monatlichen Sitzung des Gremiums, die am 12. Oktober in der Evangelischen Schule Dresden tagte, informierte der zuständige Ausschuss für Kultur und Bildung über den Stand der Vorbereitungen. „Im Unterschied zu anderen Aktivitäten auf diesem Gebiet soll hier der Schwerpunkt auf der Analyse der politischen Gegebenheiten liegen, die in der Praxis einem wirksamen Sorbischunterricht in den traditionellen sorbischen Gemeinden entgegenstehen“, informierte der Serbski Sejm im Anschluss. Die Ausschussmitglieder erörterten ebenso Möglichkeiten, eine sorbische Schule ohne Einschränkungen durch das staatliche Bildungssystem zu verwirklichen. Angeregt wurde, in den Dresdener städtischen Bibliotheken sorbische Literatur zugänglich zu machen.

Da nur zwölf Mitglieder des Serbski Sejm anwesend waren, konnten keine Beschlüsse gefasst werden, sodass es in Dresden bei einem Austausch über die Tätigkeit der Ausschüsse blieb.

nowostki LND