Höhepunkt des Festjahres

srjeda, 30. nowembera 2022 spisane wot:

Hunderte Sängerinnen und Sänger feierten Kocor und Zejler

Bautzen (SN/bn). Das „Sorbische Gesangsfest“ wurde seitens der Veranstalter, der Domowina, des Bundes sorbischer Gesangvereine, des Sorbischen National-Ensembles und der Stiftung für das sorbische Volk, als „Höhepunkt des ‚Zejler- und Kocorjahres 2022‘“ angekündigt, und insgesamt rund 350 Sängerinnen und Sänger aus 14 Chören bzw. singenden Gemeinschaften aus der ganzen Lausitz haben am 29. Oktober diesem Anspruch entsprochen und mit der bislang wohl größten Veranstaltung ihrer Art im 21. Jahrhundert die Nestoren der sorbischen artifiziellen Musik festlich gewürdigt. Mehr als vier Stunden lang sangen die Teilnehmer in wechselnden Besetzungen viele geistliche sowie weltliche Werke Korla Awgust Kocors und Handrij Zejlers. Rund 50 geladene Gäste im Saal der Bautzener „Krone“ und mehrere hundert Zuschauer des Livestreams haben das Ereignis verfolgt.

Verlagspreis auch nach Bautzen

srjeda, 30. nowembera 2022 spisane wot:

Dresden (SN). Erstmals und einmalig wurde der Sächsische Verlagspreis 2022 unter dem Dach der Kampagne „So geht sächsisch“ von der Sächsischen Staatskanzlei, dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus verliehen. Seit 2018 war immer nur ein sächsischer Verlag für seine verlegerischen Leistungen prämiert worden; 2022 hat eine unabhängige Fachjury die 20 besten Verlage gekürt. Beworben hatten sich insgesamt 84 Herausgeber.

Die Preisträger spiegeln das Leistungsspektrum der sächsischen Verlagsbranche wider: Romane, Lyrik, Kinder- und ­Jugendbücher, sorbische Literatur, theologische Werke, afrikanische Literatur, ­jüdische Themen, Kunst und weitere Schwerpunkte werden im Freistaat erfolgreich publiziert. Unter den mit jeweils 10 000 Euro prämierten Häusern ist auch der Bautzener Domowina-Verlag, dem der Preis unter anderem für die Autobiografie ­„Sonić – to tla z hrěchom njej’ (Kann denn Träumen Sünde sein)“ von Měrćin Weclich zuerkannt wurde.

„Wšo je krajina – Alles ist Landschaft – Wšykno jo krajina – Wszystko jest pejażem“ heißt die aktuelle Sonderausstellung, welche Werke von Jan Buk anlässlich seines diesjährigen 100. Geburstags zeigt und die am 2. Oktober im Bautzener Sorbischen Museum feierlich eröffnet wurde. Die in verschiedenen Techniken erarbeiteten Gemälde sind chronologisch angeordnet, einige davon waren bislang noch nie öffentlich ausgestellt.

Der Titel der Exposition spiegelt „die konsequente Gestaltung der Schau in vier Sprachen, nämlich in Ober- und Niedersorbisch, Deutsch und Polnisch“ wider, wie die Direktorin des Hauses Christina Bogusz auf der Vernissage betonte. Dieses Vorgehen „entspricht dem Verständnis des bedeutendsten bildenden sorbischen Künstlers der Gegenwart, der die Lausitz als Einheit betrachtete, der in ganz Ostdeutschland wirkte und dessen künstlerisches Wirken in Breslau begann“.

Auf einem guten Weg

srjeda, 30. nowembera 2022 spisane wot:
Benedikt Dyrlich

Am 17. November vor vier Jahren erlebte ich in Schleife einen historischen Augenblick: die Konstituierung der ersten geheim und frei gewählten Vertretung des sorbischen Volkes. Abgeordnete aus allen Regionen der Lausitz und außerhalb von ihr wurden in das neue Amt im Serbski Sejm eingewiesen, haben ihre ersten Entscheidungen getroffen zu sorbischen Anliegen, zur Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

Inzwischen arbeitet das Parlament zielstrebig und widmet sich überwiegend den Grundlagen für mehr Mitspracherechte eines jeden, der sich als Sorbin oder Sorbe bekennt.

Dies heißt vor allem: Der Sejm setzt sich für mehr Rechte bei der Regelung und Förderung unserer zweisprachigen Siedlungen und Räume, Einrichtungen und Medien ein; für ein fruchtbares Miteinander im Rahmen europäischer Vereinbarungen zwischen sprachlichen und kulturellen Minderheiten und Mehrheiten; für ein freundschaftliches Verhältnis zu unseren deutschen und slawischen Nachbarn, wofür das Projekt Slavonic Europe steht.

„Epochal und bahnbrechend“

srjeda, 26. oktobera 2022 spisane wot:

Der Informatiker Wito Böhmak erhielt den Zejler-Preis 2022

Lohsa (SN/bn). „Es ist mir eine große Ehre und Freude, an diesem geschichtsträchtigen Ort, wo der Namensgeber des Preises viele Jahre gewirkt hat, den Zejler-Preis 2022 an Wito Böhmak verleihen zu dürfen. Er hat sehr früh erkannt, dass die sorbische Sprache in die digitale Welt gehört, dass sie dort präsent sein muss. Die sorbische Sprache und Kultur in ihrer großen Vielfalt bereichert die Lausitz bereits seit Jahrhunderten. Wir müssen uns stets erneut vor Augen führen, was das für einen Mehrwert bedeutet. Ich danke allen, die dazu beitragen, das Sorbische zu erhalten und weiterzugeben und gratuliere der Jury für eine hervorragende Wahl.“ Mit diesen Worten würdigte die sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch (CDU) am 19.

Vortrag, Konzert und Gedenken zum 150. Todestag Handrij Zejlers

Das Lebenswerk des Lohsaer Pfarrers und Dichters Handrij Zejler (1804-1872) bleibt unvergessen. Es wurzelt tief im Volk. Mit ihm begann die sorbische Poesie, die moderne sorbische Belletristik. Dies unterstrich Professor Dr. Dietrich Scholze, 1992-2016 Direktor des Sorbischen Instituts in Bautzen, am 15. Oktober in der Evangelischen Kirche Lohsa zu Beginn der Festveranstaltung anlässlich des 150. Todestages des Dichters. Mit Werken von Jan Paul Nagel sowie Han­drij Zejler und Korla Awgust Kocor erfreute das Sorbische National-Ensemble die rund 50 Besucher. Unter musikalischer Leitung von Tvrtko Karlović musizierten Chor, Solisten, Streicher des Sorbischen National-Ensembles (SNE) sowie Liana Bertók (Orgel, Klavier) und Lutz Lehmann (Horn). Nach langem Beifall sangen sie dankbar als Zugabe Zejlers Volkslied „Ha widźu-li ptačata ćahnyć“ (Und sah ich den Vogelschwarm ziehen). Am Handrij-Zejler-Denkmal ehrten die Anwesenden später den sorbischen Dichter.

„Z Tobu – Bohu swjećene lěto“ (Mit Dir – Gott geweihtes Jahr) lautet der Titel des Singspiels, das am 21. Oktober in der Crostwitzer Mehrzweckhalle „Jednota“ (Eintracht) seine Uraufführung erlebte. Mehr als 140 Akteure, darunter etwa 130 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 14 Jahren, haben an der Inszenierung mitgewirkt. Die Zuschauer im ausverkauften Saal dankten ihnen für das dreistündige Spektakel mit lang anhaltendem Beifall und dem dreifachen Lobgesang „Sława!“ („Ruhm!“).

Lebenswerk mit Domowina-Preis geehrt

srjeda, 26. oktobera 2022 spisane wot:

Die Domowina, Bund Lausitzer Sorben, ehrte in diesem Jahr vier Persönlichkeiten mit ihrer höchsten Auszeichnung, dem Domowina-Preis. Neun Domowina-Mitglieder wurden mit dem Ehrenabzeichen des sorbischen Dachverbandes ausgezeichnet.

Bautzen (SN/at). Es ist eine Ehrung für ihr Lebenswerk. Diese Einschätzung widerspiegelt das jahrzehntelange Wirken der Domowina-Preisträger 2022. In feierlicher Atmosphäre nahmen sie die Auszeichnung vom Vorsitzenden der Domowina, Dawid Statnik, am 7. Oktober im Bautzener Haus der Sorben entgegen.

Handwerk begeistert sie

srjeda, 26. oktobera 2022 spisane wot:

Sorbisches Stollenmädchen Salome mit seiner „Schwalbe“ eingeflogen

Das gab es so noch nie: Das diesjährige Dresdner Stollenmädchen Salome, die 28. Botschafterin für das edle Gebäck seit 1995, kam passend zum Pressetermin mit ihrer eigenen Simson-„Schwalbe“ in den Lichthof des Dresdner Verkehrsmuseums gerollt. Richtig Gas zu geben war nicht nötig, denn die Spannung war sowieso schon recht hoch, wer sich denn nun unter den sechs im engeren Kreis befindlichen hübschen jungen Frauen durchgesetzt hatte.

Die aus Kamenz stammende 17-jährige Sorbin ist von klein auf dem Bäckerhandwerk verbunden und lernt nun das Konditorhandwerk von der Pike auf bei der Dresdner Bäcker- und Konditorei Donath. Und so wie sie ihren ersten Auftritt mit 4,5 PS unter dem traditionellen Kleid meisterte, so hat sie sich auch vorgenommen, das nächste Jahr im Auftrag des goldenen Siegels optimal zu bewältigen.

Der erste Berufemarkt der Oberschule Ralbitz war mehr als nur ein gelungener Auftakt für eine mögliche Fortsetzung.

Händeringend suchen Handwerk und Gewerbe nach Nachwuchs bzw. Fachleuten. Vor vielen Unternehmen und auf noch mehr Firmenwagen kann man lesen, welche Fachleute gerade gesucht und eingestellt werden.

In den Startlöchern hocken schon die möglichen künftigen Mitarbeiter, nur leider wissen die wenigsten von ihnen, in welche Richtung sie gern gehen würden und in welchen Branchen sie glücklich werden könnten. Eine Chance, sich zu orientieren und hautnah Berufe oder das Handwerk zu erleben, bieten Berufemärkte. Waren diese bisher in großen Hallen in größeren Städten platziert, so wurde an der Ralbitzer Oberschule ein anderer Weg beschritten. Warum nicht so einen Markt genau dort abhalten, wo es viele potenzielle Berufsanfänger gibt?

nowostki LND