Die Männerfastnacht in Burg/Spreewald fiel in diesem Jahr aufgrund von Corona bereits zum zweiten Mal aus. Deshalb hatten die dortigen „Frühlingsboten“ mit 68 Paaren in traditioneller wendischer Tracht, vorwiegend aus Burg und den umliegenden Dörfern, am 26. März zu einem Frühlings-Trachtenumzug mit den Lutzketaler Blasmusikanten eingeladen. Foto: Michael Helbig

Sorbisch sollte Normalität sein

srjeda, 30. měrca 2022 spisane wot:

Die Linke nominierte Andrea Kubank zur Oberbürgermeisterwahl in Bautzen. Im Kreisverband Bautzen sieht man die Notwendigkeit, mit einer eigenen­ Kandidatin anzutreten, um der Wählerschaft linke Schwerpunkte der Kommunalpolitik, Positionen und Inhalte authentisch zu vermitteln.

Hoyerswerda (SN/at). Andrea Kubank wurde im Rahmen des Kreisparteitags am 5. März in Hoyerswerda mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen als Kandidatin nominiert. Sie versteht die deutsch-sorbische Zweisprachigkeit als „Alleinstellungsmerkmal“ der Stadt Bautzen. Sie möchte sich für den Erhalt und die Förderung der sorbischen Sprache einsetzen und ebenso unterstützen, dass die Einwohner sorbische Belange besser wahrnehmen. „Die sorbische Sprache soll in Bautzen eine Normalität sein“, benennt­ die Mutter zweier erwachsener Söhne den Anspruch, der eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Um die deutsch-sorbische Gemeinschaft in der Stadt voranzubringen, möchte sie verschiedenste Akteure in diesem Bereich besser als bisher vernetzen.

Kandidat sucht Dialog mit Wählern

srjeda, 30. měrca 2022 spisane wot:

Karsten Vogt ist der CDU-Bewerber für die Oberbürgermeisterwahl am 12. Juni in Bautzen. Er wurde auf einer öffentlichen Mitgliederversammlung des hiesigen­ CDU-Stadtverbandes mit über­großer Mehrheit gewählt.

Als ausschlaggebend für seine Kandidatur führt der 51-jährige Leiter des Bautzener Melanchthon-Gymnasiums und verheiratete Vater einer erwachsenen Tochter gleich mehrere Motive an. „Während meiner Zeit im Schulamt lernte ich auch, wie eine Verwaltung tickt. Als Stadtrat musste ich dann erkennen, dass zwar viel diskutiert und geredet wird, daran gemessen aber wenig bis nichts passiert. Mit meinem Wahlprogramm ‚Gemeinsam wieder wachsen‘ möchte ich die Bewohner unserer schönen Stadt Bautzen-Budyšin ermutigen, sich mit mir gemeinsam dafür einzusetzen, die Große Kreisstadt Bautzen zum attraktiven Lebensmittelpunkt für alle Generationen in der Oberlausitz zu machen“, so Vogt.

Workshop in zwei Runden

srjeda, 30. měrca 2022 spisane wot:
Verschiedene Veranstaltungen im März in der Mittel- und Niederlausitz ließen ­keinen Zweifel aufkommen: Ostern ist nah. Der Domowina-Regionalverband „Handrij Zejler“ Hoyerswerda hatte am 17. März zum Workshop „Traditionen um das Ei“ ins dortige Domowina-Haus geladen. Acht Frauen aus Zeißig, Seidewinkel, Hoyerswerda und Neida trauten sich, unter Leitung von Sigrun Nasdala und ihrer Tochter Annemarie, Eier zu wachsen und zu bossieren. Nebenan in der Scheune ­unterhielten sich Teilnehmerinnen von Hoyerswerdaer Sprachkursen mit dem Dozenten Marek Krawc über Osterbräuche und sangen gemeinsam. Foto: Sonja Rehor

Das brandenburgisch-sächsische Strukturwandelprojekt, den bestehenden Radweg „Sorbische Impressionen“ zu einer Lausitzer Kultur-Sprachen-Route auszubauen, wurde am 15. März in Lübben, Landkreis Dahme-Spree, gestartet.

Lübben (SN/at). Die Landkreise Spree-Neiße, Dahme-Spreewald, Oberspreewald-Lausitz und die kreisfreie Stadt Cottbus/Chóśebuz in Brandenburg sowie die Landkreise Bautzen und Görlitz im Freistaat Sachsen haben gegenüber dem Sorbischen Kulturtourismus eine Absichtserklärung unterschrieben, dieses Gemeinschaftsprojekt mit zu ver­wirk­lichen. Nun trafen sich Vertreter beider Bundesländer, der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL), der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung (SAS), der Landkreise im sorbischen Siedlungsgebiet, von Tourismusverbänden, der Domowina und des Sorbischen Kulturtourismus in Lübben, um sich über das weitere Vorgehen zu verständigen.

Neue Stätte für Begegnungen

srjeda, 30. měrca 2022 spisane wot:
Crostwitz (SN/MWj). Wo früher in Crostwitz direkt am Flüsschen Satkula der ehemalige Kindergarten stand, ist ein neuer Platz für Begegnungen aller Art entstanden. Nachdem am Ortsrand neben der Mehrzweckhalle „Jednota“ und der Grundschule ein neuer Kindergarten errichtet wurde, überlegte die Gemeinde zusammen mit den Einwohnern, wie das Areal der alten Kita zu nutzen wäre. Weil es für das Gebäude anderweitig keine Verwendung gab, wurde es abgerissen. An seiner Stelle entstand ein neuer Spielplatz. Gleich daneben stehen nun eine Grillhütte mit Tischen und Bänken sowie ein gemauerter Grill. Finanziert wurde das Ganze mit Fördergeldern aus dem Leader-Programm. Als Eigenmittel setzte die Gemeinde einen Teil ihres Preises von 250 000 Euro ein, welche beim sächsischen Wettbewerb Simul+ gewonnen wurden. Grillhütte und Spielplatz sind schon eine Weile fertig, die offizielle Übergabe wurde aber erst am 24. März nachgeholt. Außerdem wurde ein kleiner Lehrbienenstock aufgestellt. Das neue Begegnungszentrum kann auch für private Feiern genutzt werden.

Mit einem Zeitsprung begeben sich die Schüler der Klasse 4a der Hoyerswerdaer Grundschule „Handrij Zejler“ im selbstgeschriebenen Stück „Zejler w šuli oder Wer ist Zejler?“ auf die Spuren ihres Namensgebers und begegnen so dem sorbischen „Superstar“ auf Augenhöhe. Viel Beifall erhielten die Jungs und Mädchen auf dem 21. Schüler-Welt-Theatertag im Deutsch-Sorbischen Volksthea­ter Bautzen am 28. März für ihr Projekt, das auch musikalisch Lust auf sorbische Sprache macht. Foto: Matthias Bulang

Treffen mit Zejler und Kocor

srjeda, 30. měrca 2022 spisane wot:

Hoyerswerda (KD/SN). Im Rahmen des Festjahres 2022 zu Ehren von Korla Awgust­ Kocor und Handrij Zejler orga­nisiert der Domowina-Regionalverband Hoyerswerda Projekttage für die dortigen Obersorbisch lernenden Schüler der Klassenstufen 4 und 8.

Im Flammenmeer der Geschichte

srjeda, 30. měrca 2022 spisane wot:

Dresden (cry/SN). Zu einem solidarischen Abend hatten Benedikt Dyrlich, wohlbekannter Schriftsteller der Lausitz, und der sorbische Verein Stup dale e. V. am 16. März eingeladen und auf ein paar Schreibende gehofft. Gekommen waren mehr, als im Vortragsraum des Kästner-Literaturhauses Platz nehmen konnten. Eine Zwei-Raum-Lösung mit Video-Übertragung wurde gefunden – dem ver­sierten Personal der Villa Augustin und „Hausherrn“ Michael G. Fritz sei Dank.

Prof. Dr. Dietrich Scholze-Šołta

Es ist kein Zufall, dass sich die Beziehungen der Lausitzer Sorben in die Ukraine seit den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts auf Lwiw, diesen multinationalen, eindrucksvollen Ort konzentriert haben. Die Stadt ist inzwischen das Zentrum der Westukraine und zugleich Weltkulturerbe der UNESCO.

nowostki LND