Protest gegen Schutzpläne

srjeda, 28. apryla 2021 spisane wot:

Gegen die Pläne der Sächsischen Landesdirektion, auf dem Bärwalder See eine naturschutzrechtliche Schutzzone auszuweisen, formiert sich in Boxberg scharfer Protest.

Boxberg (AK/SN). Der Bärwalder See soll für Tourismus und Wassersport attraktiv bleiben und nicht zu einer Naturschutz-Zone mit einem zentral in der Seemitte ausgewiesenen Vogelschutzgebiet werden. Dies bekunden jetzt die Gemeinde ­Boxberg, der Sächsische Seglerverband und der Sächsische Anglerverband Elbflorenz in einer gemeinsamen Stellungnahme. Sie protestieren damit entschieden gegen die Pläne der Sächsischen Landesdirektion. Einstimmig beschloss am 12. April der Gemeinderat die Erklärung.

Der in der Lausitz sehr bekannte und beliebte Sänger, Musiker und Komponist Měrćin Weclich (vorn) feierte am 17. April sein 50. Bühnenjubiläum. Das geplante Festkonzert musste zwar verschoben werden, gefeiert wurde aber dennoch, und zwar mit ­einer zweistündigen Livesendung im Sorbischen Rundfunk. In diesem Rahmen dankte Weclich allen, die mit ihm jahrelang ­zusammengearbeitet haben, wie zum Beispiel Beno Budar und Hrjehor Nawka (von rechts). Foto: Archiv Matthias Bulang

Unter dem Titel „Die Freiheit winkt! Die Sorben und die Minderheitenfrage nach 1918“ hat das Sorbische Institut eine Wanderausstellung erarbeitet, die im Sorbischen Museum bis zum 28. Mai auf ihr erstes Publikum wartet.

Bautzen (SN/CoR). Anderthalb Jahre recherchierten die Historiker Dr. Friedrich Pollack und Dr. Jana Piňosová in rund vierzig Archiven von Washington bis Prag für das Drittmittelprojekt. Das Ergebnis: Nicht nur ein Einblick in die Hochzeit der sorbischen Nationalbestrebungen zwischen den Weltkriegen, illustriert mit schönen Details wie dem Billett von Arnošt Bart zur Friedenskonferenz in Versailles, sondern auch ein Überblick über den deutschen Umgang mit Minderheitenrechten, Fragen nach kollektiver Selbstbestimmung, nach Toleranz und Interessenausgleich zwischen Minderheit und Mehrheit vom Kaiserreich über die Weimarer Republik, das Nazi-Regime und die DDR bis heute. Welche Rolle die slawischen Nachbarn und die dort tätigen sorbischen Freundesvereine spielen, ist ebenfalls Thema der 15 Tafeln.

Niedersorbisch hat Vorrang

srjeda, 28. apryla 2021 spisane wot:
Leipzig (SN/CoR). An einer Vorlesefunktion für beide sorbischen Sprachen arbeitet neben dem Sorbischen Institut (SI) auch seit Oktober vergangenen Jahres das Leipziger Institut für Sorabistik. Das Projekt trägt den Namen „Plapadu“. „Angefangen habe ich mit dem Niedersorbischen, weil sich eine bereits existierende digitale polnische Stimme zur Nutzung anbietet. Die niedersorbische Sprache ist dem Polnischen näher als die obersorbische“, sagt Institutsdirektor Prof. Eduard Werner. Im Unterschied zum SI, das bereits seit 2018 mit Unterstützung des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst zunächst an einer obersorbischen Vorlesefunktion mit dem Anspruch arbeitet, eine „zeitgemäße und richtige Aussprache“ zu entwickeln, setzt Werner einen anderen Schwerpunkt: „Die Aussprache soll verständlich, muss aber nicht perfekt sein, und das wird sie auch nicht. Wichtiger sind mir stattdessen Funktionen wie die Identifikation von Sprache, das Lesenkönnen von Zeit, Datum und anderen Zahlen. In dieser Hinsicht sind wir schon ein Stück vorangekommen.

Bewaffneter Strukturwandel

srjeda, 28. apryla 2021 spisane wot:
Axel Arlt

Gemeinsam mit der Bundeswehr will Ministerpräsident Michael Kretschmer den nächsten Meilenstein für die Strukturentwicklung in der sächsischen Lausitz setzen. Dass dabei die Glasmacherstadt Weißwasser zum Garnisonsstandort eines Kampfunterstützungsverbandes werden könnte, darauf hoffen auch die Verantwortlichen in der nur wenige Kilometer entfernten Gemeinde Trebendorf. Schließlich bedeutet das Bevölkerungszuwachs. Schon heute warten dort 60 an die Medien angeschlossene Baugrundstücke auf Käufer.

Der vorgesehene Ausbau der Bundeswehrpräsenz in der sächsischen Oberlausitz soll nach dem Willen der sächsischen Staatsregierung ein Element der Strukturentwicklung nach dem Ausstieg aus der Braunkohle sein. Zwar kann die Region mit Bautzen, Kamenz, Rothenburg, Löbau, Zittau und Görlitz auf einstige Garnisonsstädte zurückschauen. Doch dieses Kapitel endete in fast allen genannten Orten spätestens mit der Abwicklung der Nationalen Volksarmee im Zuge des Beitritts der DDR zur BRD.

Gespräch mit dem Landesbischof

srjeda, 31. měrca 2021 spisane wot:

Gerhard Schneider hatte als sorbischer Christ der Verordnung zur Errichtung des Schwesterkirchverhältnisses, dem auch seine deutsch-sorbische Kirchgemeinde Göda angehören soll, widersprochen. Seinen Einspruch wies das Landeskirchenamt am 23. Februar ab. Drei Tage später empfing ihn Landesbischof Tobias Bilz zum Gespräch.

Dresden/Göda (SN/at). „Ich denke, dass wir dem Bischof die besonderen sorbischen Belange nahebringen konnten. Er äußerte Verständnis für unser Anliegen und erläuterte die Beweggründe des Strukturveränderungsprozesses.“ Das sagte Gerhard Schneider nach dem Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz am 26. Februar in Dresden.

Anstoß aus der Niederlausitz

srjeda, 31. měrca 2021 spisane wot:

Parteien im Kreistag Bautzen für die Ausbildung von Sorbisch-Lehrern

Forst/Bautzen. Aufmerksamkeit erregte der Kreistag Spree-Neiße in Forst, als er Ende Februar beschloss, ein kommunales Stipendium für Lehramtsstudenten mit dem Fach Sorbisch einzuführen. Zum Studienjahr 2021/2022 soll es erstmals vergeben werden. Der Landkreis in der Niederlausitz will damit die schleppenden Bemühungen um pädagogischen Nachwuchs für den Unterricht in niedersorbischer Sprache unterstützen. Als Schulträger ist er mit diesem Problem direkt konfrontiert. Wer das Stipendium erhält, verpflichtet sich, für fünf Jahre an einer Schule im Landkreis Spree-Neiße Sorbisch zu unterrichten.

Wäre so ein kommunales Stipendium auch im Landkreis Bautzen möglich? Serbske Nowiny erkundigten sich in den Fraktionen des hiesigen Kreistages.

Es gibt keine Verlierer

srjeda, 31. měrca 2021 spisane wot:

Proschim ist dem Braunkohlebagger dreimal von der Schaufel gesprungen

Am 14. Januar 2021 fiel die Entscheidung: Das Teilfeld II des Tagebaus Welzow-Süd wird aufgrund der politischen Entscheidungen zum Braunkohleausstieg von der LEAG nicht mehr in Anspruch genommen. Verbunden damit ist die endgültige Tatsache: Proschim wird nicht mehr abgebaggert. Dem vorausgegangen war ein über 80-jähriger Kampf der Einwohner gegen die Braunkohle.

Noch bis in die Mitte der 1950er Jahre trugen einige Frauen täglich die sorbische Tracht, die sorbische Sprache wurde seit Beginn des 20. Jahrhunderts verdrängt und verlor sich infolge der zunehmenden Industrialisierung in den 1960-er Jahren völlig.

Facetten einer Diözese

srjeda, 31. měrca 2021 spisane wot:

Historie und Perspektiven des Bistums Dresden-Meißen im Kolloquium

Dresden (SN/bn). Rund um das Jubiläum des vor 100 Jahren neugegründeten Bistums Dresden-Meißen fanden und finden diverse Veranstaltungen statt, den Umständen entsprechend überwiegend im virtuellen Raum. Dazu gehörte auch das dreitägige Kolloquium „Wege gestalten Profile – Katholische Kirche in der Diaspora“, welches das Bistum und das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde vom 18. bis zum 20. März gemeinsam ausrichteten. Insgesamt trugen 19 Wissenschaftler, darunter vor allem Theologen, Soziologen, Historiker und Linguisten, zu unterschiedlichsten Aspekten der geschichtlichen, religiösen und gesellschaftlichen Entwicklung der Diözese vor. Den Referaten folgten recht ausführliche Diskussionen, an denen sich neben den Vortragenden auch die bis zu 100 Teilnehmer rege beteiligten.

Geteilte Schätze einer großen Dichterin

srjeda, 31. měrca 2021 spisane wot:

Eine Methode, sich einem Buch zu nähern, ist die Frage: Kann man es gut vorlesen? Gedichtbände rufen manchmal danach, denn die Auswahl durch den anderen, die Stimme, die ein bisschen fremd ist, beides ermöglicht ein anderes Verstehen. Hören sollte man sie immer, die Gedichte, vielleicht auch wie bei Hilde Domin, die sie immer zweimal vorlas.

nowostki LND