„Beinahe bis in die Nacht geprobt“

srjeda, 26. apryla 2023 spisane wot:

Insgesamt 22 Teilnehmer aus der gesamten Lausitz haben vom Ostermontag bis zum folgenden Donnerstag in der Bautzener Jugendherberge sechs Musikstücke einstudiert. Deren Präsentation erfolgte im Rahmen eines „einmaligen Konzerts“.

Bautzen (SN/bn). „Den Nachwuchs fordern und fördern gehört zu den wesentlichen Säulen der Philosophie des Sorbischen National-Ensembles. Die erneut gestiegene Teilnehmerzahl des inzwischen dritten ‚Instrumentenferienlagers‘ zeigt, dass wir auf gutem Wege sind.“ So fasste der Intendant des SNE Tomas Kreibich-Nawka am 14. April den besonderen Ferienkurs für Schülerinnen und Schüler zusammen. „Heute präsentieren wir die Ergebnisse. Sie erleben sozusagen ein einzigartiges Konzert: Die Arrangements auf Grundlage sorbischer Volks- sowie Kunstlieder wurden extra von Christoph Reuther den angemeldeten Instrumenten entsprechend erarbeitet. Sie erklingen heute zum ersten und in diesen Versionen zugleich wohl zum letzten Mal“, unterstrich der Intendant.

„In Haft oder im Exil“

srjeda, 26. apryla 2023 spisane wot:

Belarussisch-sorbischer Filmabend eröffnet neue Veranstaltungsreihe

Nucknitz (SN/bn). „Jutry nimo – Kino fever“ heißt die neue Kulturreihe des Vereins Barakka, mit der „vor allem Filme präsentiert werden sollen, die anderswo kaum gezeigt werden“. Zugleich spiegelt die Reihe einen Teil des neuen Konzepts der Vereinigung wider, „pro Jahr mehr, dafür aber eher kleinere Veranstaltungen“ und „das Nukstock-Openair-Festival als großen Höhepunkt ab nächstem Jahr biennal zu organisieren“.

Schallplattenchansons in Stereo

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„Witaj“ (Willkommen) lautet der Titel des aktuellen, nunmehr dritten Albums des Liedermachers Jacke Schwarz. Die Einordnung als Chansonnier trifft insofern zu, als jedes der elf Stücke auch in reduzierter, rein akustischer Form funktioniert, wie der Künstler auf der Bühne bereits mehrfach bewiesen hat. Aber auch die digital sowie auf Vinyl erhältlichen, in erweiterter Rock-Besetzung produzierten Versionen, entstanden „in einer einwöchigen Session im August 2020 im alten Kuhstall von Nebelschütz und in vielen Nächten zu Hause, im Proberaum und im Blitz/Berlin“, wissen zu überzeugen.

Telegramm (26.04.23)

srjeda, 26. apryla 2023 spisane wot:

Niedersorbisch im MS Translator

Cottbus. Der Softwarekonzern Microsoft hat Niedersorbisch als zweite Minderheitensprache in Deutschland in sein Übersetzungsprogramm MS Bing Translator und die Translator-App integriert. Dort ist es noch als „Lower Sorbian“ verzeichnet, soll aber bald angepasst werden. Nach obersorbischen können dort nun auch niedersorbische Texte in mehr als 120 Sprachen maschinell übersetzt werden. Dieser Service funktioniert auch in einigen MS Office 365-Programmen.

Sorabistik kehrt nach Prag zurück

Prag. Im Jahr 2024 soll die Sorabistik nach rund anderthalb Jahrzehnten an die Prager Karls-Universität zurückkehren. Darüber berichtete Jiří Januška, Leiter des Bereichs für mitteleuropäische Studien an der Philosophischen Fakultät, unlängst auf der Hauptversammlung der Gesellschaft der Freunde der Lausitz (SPL), deren Mitglied er ist. An der Aus­gestaltung des sorabistischen Angebots werde noch gearbeitet, hieß es.

55. Sorbisch-Olympiade

Strategie-Suche in Siebenbürgen

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Wie können Kinder in Kindergarten und Schule mit einer angestammten Sprache vertraut werden, die nicht zum Mainstream gehört? Darüber berieten Minderheitenvertreter aus Europa.

Sibiu/Hermannstadt (SN/mb). Was einst Zentrum der Siebenbürger Sachsen war, ist durch den Exodus der Neunzigerjahre demographisch nur noch randständig deutschsprachig. Also ein interessanter Ort für das Jahrestreffen der Arbeitsgemeinschaft „Bildung“ der Föderalistischen Union der Europäischen Nationalitäten (FUEN). Im Mittelpunkt stand diesmal der Übergang vom Kindergarten in die Schule unter Berücksichtigung der Weitergabe der Minderheitensprachen an die nächste Generation. Unter den 20 Vertretern aus zwölf Ländern, die vier ­Tage Erfahrungen austauschten und vor Ort neue Eindrücke sammelten, waren die Bildungsreferentin des sorbischen Dachverbandes Domowina, Katrin Su­chec-Dźisławkowa, auch Ko-Vorsitzende der Elterninitiative in Radibor/Radwor, und der Geschäftsführer des Sorbischen Schulvereins Andreas Ošika.

Mühlrose ist nicht Lützerath

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Viele Jahre mussten sich die Einwohner von Mühlrose mit der schwierigen Frage „Ja“ oder „Nein“ zur drohenden Abbaggerung ihres Dorfes für den Braun­kohle-Tagebau auseinandersetzen. Schließlich haben sie sich zur Umsiedlung ins benachbarte Schleife durchgerungen. Die Verträge sind unterschrieben, der Bergbaukonzern LEAG finanziert die neue Heimat Neu-Mühlrose und möchte ab 2030 die Kohle unter Mühlrose fördern. Daher protestierten die Mühlroser gegen ein ­angekündigtes „Klima-Camp“ und den Versuch, aus ihrem Ort ein weiteres ­„Lützerath“ zu machen. Foto: Joachim Rehle

Urteil im Fall „Monika“

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Dresden. (SN/MG) Im Rechtsstreit um ein T-Shirt-Motiv des Görlitzer Modelabels LABA gibt es nun ein klares Ergebnis. Der 4. April stellt das Ende dieses Prozesses in zwei gerichtlichen Instanzen dar. So entschied das Sächsische Oberlandesgericht (OLG) in Dresden, dass der Inhaber des Modelabels, Gerhard Zschau, sein T-Shirt verkaufen darf. Auf diesem ist ein Linolschnitt der sorbischen Künstlerin Hanka Krawcec aus dem Jahr 1974 abgedruckt. Motiv dieses Linolschnitts ist eine inzwischen ältere, sorbische Frau. Diese verklagte Zschau unter Berufung auf das Recht am eigenen Bild.

Das OLG entschied, dass der Abdruck des Linolschnitts der Frau nicht zum Nachteil gereicht. Aufgrund des Alters des Kunstwerkes könne sie in der Öffentlichkeit nicht mehr als die Abgebildete erkannt werden. Positiv beeinflusste das Urteil in Dresden ebenfalls, dass der Inhaber des Labels durch den Verkauf des Produkts einen Vorschub in der Verbreitung sorbischer Kunst leiste. Über das Gerichtsurteil zeigte sich Zschau äußerst erfreut.

Box für Familien

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Raddusch (SN). Eine „Sorbische Familienbox“ will der Tourismusverband Spreewald mit Sitz in Raddusch bei Vetschau bis zum Beginn der Sommerferien etablieren. Sie soll mit einem sorbischen Memoryspiel, einer Ausschneidepuppe mit drei verschiedenen Trachten, einem Malheft, Buntstiften, einer Postkarte, einem sorbischen Booklet und einer Familienfreizeitkarte gefüllt sein und in Gaststätten des Spreewalds zum Einsatz kommen. „Wenn Familien mit Kindern auf ihr Essen warten, können sie sich mit dem Inhalt der Box beschäftigen“, erläutert Pressesprecherin Silvia Jonas. Das Design entwarf die Lübbener Künstlerin Karen Ascher. Gegenwärtig wird die Box in den Unternehmen vorgestellt.

Fassungslos

srjeda, 26. apryla 2023 spisane wot:

Zum Beitrag „Anerkennung der Sorben als indigenes Volk gefordert“ in der April-Ausgabe schreibt Babuša Cinderowa aus Cottbus:

Kommt man aus dem Bildungsbereich, steht man derzeit nicht selten fassungslos vor dem eigenen Volk.

Schule sagt: Setzt ein Sachverhalt Vor­aussetzungen voraus, so ist der Sachverhalt erfüllt, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind.

Der derzeitige Domowina-Vorsitzende sagt sinngemäß: Die BRD hat ILO 169 nicht ratifiziert, um sich auch selbst daran halten zu müssen.

Schule sagt: Demokratische Strukturen setzen ein Wahlrecht für alle Bürger und Bürgerinnen eines Volkes voraus.

Die Domowina sagt: Wahlrecht nur für Mitglieder.

Schule/Das Gesetz sagt: Politische Arbeit ist keine gemeinnützige Arbeit.

Die Domowina sagt: Bei uns schon.

Ich sage: Mit der Politisierung unserer Kultur, Tracht und Bräuche begann eines der dunkelsten Kapitel für unser Volk.

Schule sagt: Eines der wichtigsten Merkmale der Demokratie ist die Gewaltenteilung.

Die Domowina sagt: Gewaltenteilung auf keinen Fall.

Behörden sollten jetzt handeln

srjeda, 26. apryla 2023 spisane wot:

Nach Wolfsrissen auf ihren Territorien reagieren die Gemeinden Groß Düben, Schleife und Trebendorf mit einem eindringlichen Appell, der nicht ungehört bleiben soll.

Groß Düben (AK/SN). Die Gemeinden Schleife, Trebendorf und Groß Düben wollen zum Thema Wolf gemeinsam handeln. Dies unterstrich Groß Dübens Bürgermeister Sebastian Bertko (parteilos) am 13. April zur Ratssitzung. „In unserer Gemeinde und im gesamten Kirchspiel Schleife gibt es vermehrt Wolfsübergriffe. Sie betreffen inzwischen auch Nutztiere“, verdeutlichte er. „Deshalb haben wir drei Gemeinden uns jetzt auf ein gemeinsames Schreiben verständigt. Die Bürgermeister und die Jagdgenossenschaften sollen es noch unterschreiben.“

nowostki LND