Es ist Anspruch der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur Cottbus, in jedem Semester einen Foto-Workshop zu veranstalten. Dazu bietet der Spreewald mit seinen Örtlichkeiten vielfältige Möglichkeiten.
Diesmal waren vom Fotografieren Begeisterte Anfang Oktober nach Raddusch bei Vetschau eingeladen. Im Dorf selbst und in der Umgebung wollten die dreizehn Teilnehmer interessante Motive aufspüren. Für Ute Hentschel, die Leiterin der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur in Cottbus, war das „eine optimale Gruppe. Um ein gutes Arbeiten zu ermöglichen, haben sich zehn bis 15 Teilnehmer bewährt.“ Deren handwerkliche Geschicklichkeit ist unterschiedlich. „Alle Teilnehmer in Raddusch waren Hobbyfotografen“, versichert sie.
Bautzen (SN/JaW). Die Kommission des Rates der Stiftung für das sorbische Volk hat am gestrigen 27. Oktober erstmals in einer Videokonferenz aktuelle Themen der Stiftung für das sorbische Volk erörtert.
Wie Stiftungsdirektor Jan Budar heute in einer Pressemitteilung informiert, stand im Mittelpunkt der Beratung der Haushaltplan für das nächste Jahr. „Erste Signale der Geldgeber zeigen, dass es zwar eine Steigerung der Zuwendungen geben wird, dennoch ist bisher unklar, ob und in welcher Breite die nötigen Prioritäten umgesetzt werden können“, sagte Budar.
Vorgesehen sind insbesondere Maßnahmen, die auf Schaffung und Festigung von sorbischen Sprachräumen in der gesamten Lausitz abzielen. Der Haushaltsplan 2021 soll der Stiftungsrat auf seiner nächsten Sitzung am 8. Dezember beraten und zugleich beschließen.
Akteure aus der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft (OHTL) schauten sich unlängst zusammen mit dem Regionalmanagement in Königswartha und Wittichenau um, um zu sehen, welche Projekte in der zurückliegenden LEADER Förderperiode seit 2017 gefördert wurden.
Königswartha (CS/SN). Wie Rudolf Richter vom Regionalmanagement sagt, sind das 349 kleinere und größere Projekte gewesen. Insgesamt umfassten sie ein Fördervolumen von 12,5 Millionen Euro. Da die Antragsteller auch einen Eigenanteil aufbringen müssen, könne man davon ausgehen, dass rund 30 Millionen investiert wurden. In Anspruch nahmen die Fördermittel private Bauherren, Unternehmen, Vereine, aber auch Kommunen. Die Fördersumme reicht dabei von 5 000 bis 200 000 Euro.
Bautzen (CS/SN). Beim Bautzener Stadtrat am 14. Oktober wurde die Stadträtin Annalena Schmidt von den Bündnisgrünen verabschiedet. Da sie ihren Wohnsitz nicht mehr in Bautzen hat, kann sie hier auch nicht mehr Stadträtin sein. Ihren Sitz nimmt jetzt der Student Jonas Löschau ein. Oberbürgermeister Alexander Ahrens (SPD) nahm ihm seine Verpflichtungserklärung ab, sich für das Wohl der Stadt und ihrer Bürger zu engagieren. Da Annalena Schmidt auch Mitglied im Beirat für sorbische Angelegenheiten war, rückt Jonas Löschau auch an ihre Stelle. Dem stimmten die Stadträte einstimmig zu.
„Eine Wanderung durch die musikalische Welt der Sorben“ lautete der Titel des Konzerts für Violine und Viola, welches am 4. Oktober im Saal des Sorbischen Museums in Bautzen etwa 20 Gästen einen dramaturgisch gewandt zusammengestellten, 150 Jahre umfassenden Abriss Lausitzer Tonkunst darbot. Mittels eines Kniffs gelang es dem Geiger und Komponisten Malte Hübner aus Rostock und dem Bratschisten der Komischen Oper Berlin Martin Flade, wesentliche Wegbereiter der sorbischen Musik im neun Werke beinhaltenden Programm zu berücksichtigen und dennoch insgesamt vier Uraufführungen zu präsentieren. Jan Cyžs „Dźewjaty dźeń (Der neunte Tag)“ etwa ist eine Komposition nach Motiven Korla Awgust Kocors, die in der Romantik und Avantgarde bemerkenswert harmonieren.
Europas Minderheiten können und sollten sich mit Recht selbst feiern. Im Europäischen Parlament fand am 15. Oktober eine Anhörung zur Stärkung des Minderheitenschutzes statt. Mit einem Bürgerbegehren ist es den Minderheiten gelungen, 1 Million Unterschriften zu sammeln, um für mehr Minderheitenschutz einzutreten! Dies allein ist schon ein imposanter Erfolg. Die Dachorganisation der Minderheiten, die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), hat es geschafft, eine Solidargemeinschaft von Südtirol bis zu den Szeklern in Rumänien, von den Katalanen in Spanien bis zu den Westfriesen in den Niederlanden zu schmieden.
Kamenz (SN/CoR). Der Bibliothekarin und Autorin Christina Meschgang verlieh am 11. September im Kamenzer Sakralmuseum Klosterkirche St. Annen die sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch (CDU) den Zejler-Preis. Es war das 4. Mal nach 2014, dass die mit 5 000 Euro dotierte sächsische Auszeichnung für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Erwerbs, des Gebrauchs sowie der Vermittlung der sorbischen Sprache überreicht wurde. „Christina Meschgang hat sich fast ihr ganzes Leben lang genau diesen Bereichen gewidmet. Sie geht mit der sorbischen Sprache so präzise und gewandt um wie kaum jemand anderes. Sie verbindet die Sprache mit einem Element, das uns weiterhilft, wenn wir etwas nicht in Worten ausdrücken können: der Musik. Ich danke Christina Meschgang für ihr großes Engagement als Musikwissenschaftlerin und für die sorbische Kirchenmusik“, sagte Barbara Klepsch.
Der sorbische Dachverband Domowina und die Initiative Serbski Sejm wollen in Zukunft gemeinsam offen und transparent darüber reden, was dem sorbischen Volk nutzt. Darauf verständigten sich Vertreter beider Seiten im Rahmen eines ersten offiziellen Arbeitsgesprächs am 31. August im Bautzener Haus der Sorben. Das schließt ebenso ein, zukünftig im Interesse des kleinen slawischen Volkes mit einer Stimme sowohl in der Lausitz als auch darüber hinaus aufzutreten. Das Gesprächsangebot hatte der Vorsitzende Dawid Statnik auf der Domowina-Jahreshauptversammlung im März 2019 in Crostwitz unterbreitet.
Dem ersten Treffen auf Delegationsebene mit jeweils zehn Vertretern im Haus der Sorben waren bereits mehrere Gelegenheiten vorausgegangen, wo beide Seiten gemeinsam beraten haben, erläuterten Statnik und Domowina-Pressesprecher Marcel Braumann.
Crostwitz/Bautzen (SN/MiR). Mirko Schmidt, Schulleiter der Crostwitzer Sorbischen Grundschule „Jurij Chěžka“, empfängt in gewohnter Weise die ABC-Schützen in der Mehrzweckhalle „Jednota“. „Und doch ist dieses Mal alles etwas anders“, so sagt er. Schließlich will Schmidt zum Ende des Schuljahres 2020/21 den Staffelstab an einen jüngeren Kollegen oder eine jüngere Kollegin übergeben. „Meinen Antrag auf vorzeitige Beendigung meines Schuldienstes habe ich bereits eingereicht. Sicherlich wird die Stelle in den kommenden Monaten ausgeschrieben. Ich kann mir vorstellen, dass gerade unsere Schule reizt, da sie sehr klein ist und großen Spielraum lässt, eigene Ideen und Wünsche zu verwirklichen“, so Schmidt. In diesem Schuljahr freut er sich auf die Schulneulinge besonders. Der Grund: Mit ihnen kommt auch eine junge Lehrerin an die Schule. Anja Noack hatte bisher in Räckelwitz unterrichtet. Seit Ende August ist sie nun in Crostwitz und hat auch gleich Verantwortung als Klassenlehrerin für die 1.