Wat wus er wään, wann ...?

srjeda, 26. julija 2023 spisane wot:

Betrachtungen zu einer 100-Jährigen – 100 Jahre Friisk Foriining 2023

Im Bewusstsein, dass die Friesen eine eigene (nationale) Organisation benötigen, da sie ein Volk mit einer eigenen Sprache sind und nicht „nur“ ein deutscher Volksstamm, wurde die Organisation 1923 als „Friesisch-schleswigscher Verein“ in Lindholm gegründet. Und beging als heutige Friisk Foriining Anfang Juni ihr 100-jähriges Jubiläum. Selbstbewusst, kritisch, friesisch – und mit allem, was dazugehört. Im Fraschlönj in Risum-Lindholm waren die Tische festlich gedeckt, die Reihen eng gefüllt, prächtiger Sonnenschein und angenehmer Nordseewind. Landtagsvizepräsidentin, alle SSW-Abgeordneten des Landes und des Bundes, Minister, Landrat, Kreistag, die Minderheiten des Grenzlandes und Deutschlands sind zugegen. Gölj-rüüdj-ween ist die Ausstattung, die friesischen Farben gold–rot–blau. Flyer, Festschrift, Aufkleber, Roll ups, Instagram-Kampagne. Dezent, passend. Die 1. Vorsitzende Marie Hahn, erst seit Kurzem im Amt, empfängt die Gäste mit ihrem kleinen Team irgendwo zwischen großem Familienfest und Politikevent.

Eine Lücke im Grundgesetz?

srjeda, 26. julija 2023 spisane wot:

JA, es gibt sie! Es fehlt ein „Minderheiten-Artikel“. In früheren Verfassungen war das anders! In der von 1849 hieß es im Paragraf 188: „Den nicht deutsch redenden Volksstämmen Deutschlands ist ihre volksthümliche Entwickelung gewährleistet, namentlich die Gleichberechtigung ihrer Sprachen.“ Artikel 113 der Verfassung von 1919 bestimmte: „Die fremdsprachigen Volksteile […] dürfen durch die Gesetzgebung und Verwaltung nicht in ihrer freien, volkstümlichen Entwicklung, besonders nicht im Gebrauch ihrer Muttersprache […] beeinträchtigt werden.“ Zwischen dem Ende der Weimarer Republik und der Gründung zweier deutscher Staaten herrschte Hitler ohne Verfassung mithilfe der am 28. Februar 1933 erlassenen Notverordnung. Die Politik der Nazis war zudem extrem sorbenfeindlich. Artikel 11 der DDR-Verfassung von 1949 lautete: „Die fremdsprachigen Volksteile der Republik sind durch Gesetzgebung und Verwaltung in ihrer freien volkstümlichen Entwicklung zu fördern […].

Die ILO-Konvention 169 und die Sorben

srjeda, 26. julija 2023 spisane wot:

Anknüpfend an die aktuelle Debatte über die Indigenität der Sorben und Wenden legt Jan Ludwig Ela, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sorbischen Instituts Bautzen, seine Sicht dar.

Von allem etwas mehr nötig

srjeda, 26. julija 2023 spisane wot:

Sorbische Grundschule Bautzen stößt räumlich an ihre Grenzen

Bautzen (SN/MiR). An der Sorbischen Grundschule in Bautzen wollen weit mehr Kinder lernen, als es Plätze gibt. Die Schule ist als zweizügige Bildungseinrichtung konzipiert. Bis auf eine gibt es in allen Klassenstufen jeweils zwei Klassen. So soll es auch in Zukunft sein. Das jedenfalls betont die amtierende Schulleiterin Andrea Rätze. „Es sind räumliche sowie personelle Kapazitäten, die uns Grenzen setzen.“

Ein Zeichen der Hoffnung

srjeda, 26. julija 2023 spisane wot:

Internationale Theaterkonferenz mit mehr als 100 Teilnehmern

Budyšin/Bautzen (SN/bn). „Giving minority languages a voice – Minderheitensprachen eine Stimme geben“ lautet das Motto des internationalen Projekts „Phōnē“, in dessen Rahmen insgesamt acht europäische Minderheitentheater eine gemeinsame Reihe von Inszenierungen erarbeiten und ein künstlerisches Netzwerk etablieren wollen. Unter derselben Überschrift fand während des ersten Juliwochenendes eine Konferenz in Bautzen mit Vertretern der daran beteiligten acht europäischen Bühnen und mit Gästen aus sieben weiteren Ländern statt. „Es ist großartig, hier so viele Menschen aus aller Welt begrüßen zu dürfen. Mit diesem historischen Augenblick erfüllt sich ein Traum, an dessen Verwirklichung wir zehn Jahre gearbeitet haben“, unterstrich der Intendant des gastgebenden Deutsch-Sorbischen Volkstheaters Lutz Hillmann bei der Eröffnungszeremonie auf der Hauptbühne. „Das DSVTh ist ein Laboratorium, in dem Sorben und Deutsche voneinander lernen.

Letzte Geschichte der zweiten Episode der Krabat-Geschichte bei den diesjährigen Krabatfestspielen in Schwarzkollm sorgte für eine Gänsehaut bei vielen Besuchern.

Bereits im Vorfeld hat Spielleiter und Regisseur Alexander eine Überraschung für die diesjährigen, insgesamt zum 10. Mal verabstalteten Krabatfestspiele in Schwarzkollm angekündigt.

Was aber dann zur Premiere für die diesjährigen insgesamt 15 Vorstellungen dargeboten wurde, übertraf die kühnsten Erwartungen. Alle über 70 Darsteller, ob Profis oder Laien, haben ein Feuerwerk an bestens gespielten Szenen und Handlungen dargeboten, dass sich ein solches am Ende erübrigte.

Exkursion in die Kindheit

srjeda, 26. julija 2023 spisane wot:

Es sind zwei dicke Bände, die den Leser mitnehmen in die Zeit zwischen Ende der 1950er Jahre und Mitte der 1960er Jahre. Handlungsort ist das fiktive Dorf Birkowitz, das unschwer zu verorten ist im deutsch-sorbischen Heidegebiet nördlich von Bautzen. Die Spree und Fischteiche spielen eine nicht unbedeutende Rolle im Leben der Dorfjungen. Zentrale Figuren sind die Brüder Siegbert und Hubert, wobei zu vermuten ist, dass in den Erlebnissen der beiden viel selbst Erlebtes des Autors Erhard Spank seinen Niederschlag fand. Dieser wurde 1952 in Bautzen geboren und war später als Physik- und Mathematiklehrer tätig. 2018 veröffentlichte er seinen ersten Roman „Die schwarze Mittagsfrau“, 2021 folgte „Der trockene Wassermann“. Beide Bände umfassen nahezu je 500 Seiten. Viel „Holz“, aber wann hat man schon mal die Zeit, ausgiebig zu schmökern, wenn nicht während des Feriensommers? Außerdem ist die Lektüre sehr kurzweilig. Für Leser, die der gleichen Generation angehören wie der Autor, gibt es viele Aha-Effekte. Für jüngere Leser sind die Episodenromane spannende Geschichtsbücher.

Telegramm (26.07.23)

srjeda, 26. julija 2023 spisane wot:

Dem Unsichtbaren auf der Spur

Bautzen. In den sorbischen Pfarreien fand auch in diesem Jahr die traditionelle Religiöse Kinderwoche (RKW) statt. Einer der Höhepunkte für alle Kinder war wohl die gemeinsame Wallfahrt nach Rosenthal, wo sie zusammen den Tag verbrachten. Alle Pfarreien führen die RKW in der ersten Ferienwoche durch, Ausnahme ist die Pfarrei St. Martin Nebelschütz, welche eine Woche später folgt.

Medienprofis in Ausbildung

Räckelwitz. In der letzten Schulwoche erlebten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 9 der Sorbischen Oberschule Räckelwitz Projekttage unter dem Titel „Alles digital?“. Mit Hilfe mehrerer Partner gelang es der Schulleiterin Diana Šołčina und Michał Cyž aus dem Studio LUCIJA, den Schülern ein breites Angebot an Workshops zur Verfügung zu stellen und sie so auf die mediale Realität vorzubereiten.

Verschiedenste Angebote

Serbski Sejm droht mit Klagen

srjeda, 26. julija 2023 spisane wot:

Auf das „Ultimatum“ des Serbski Sejm, der sich als gewähltes sorbisches Parlament versteht, haben weder Landesregierungen noch Bundesregierung reagiert. Nun ging’s in die nächste Runde.

Berlin (SN/mb). Die Vertreter des Serbski Sejm haben sich das renommierte Londoner Anwaltskonsortium Doughty Street Chambers als Beistand genommen und auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin Klagen beispielsweise vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Aussicht gestellt. Ziel des Serbski Sejm ist die Anerkennung der Sorben als indigenes Volk nach der ILO-Konvention 169 durch den deutschen Staat. Zudem wurde eine Entschuldigung für das dem sorbischen Volk zugefügte Unrecht und die Respektlosigkeit gegenüber seiner frei gewählten Volksvertretung verlangt. Sowohl Sejm-Vertreter als auch Anwälte erneuerten das Angebot zum Dialog, der eine Klage überflüssig machen könnte.

Chrósćicy/Crostwitz (SN/MG). Gefüllt mit Angespanntheit und Vorfreude war die Mehrzweckhalle Jednota in Crostwitz, als die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten des Sorbischen Gymnasiums Bautzen feierlich in den festlich geschmückten Raum schritten.

Eröffnet wurde der offizielle Teil des Balles vom Chor der Ersten sorbischen Kulturbrigade. Danach begrüßte der Schulleiter des Gymnasiums, René Jacławk­, alle anwesenden Gäste, vor allem die Ehrengäste des Abends, zu welchen auch Wito Böhmak gehörte, der die diesjährige Festansprache hielt.

In dieser dankte er den Abiturientinnen und Abiturienten dafür, dass sie die Gesellschaft mit ihren vielfältigen Begabungen bereichern. Natürlich thematisierte er auch sein Steckenpferd und Arbeitsfeld – die digitale Welt. „Wer die Umwelt in Zukunft schützen möchte, der muss technologisch top sein.“ Zum Schluss gab er den Absolventen mit auf den Weg, dass es an ihnen sei, die sorbische Welt auch in Zukunft weiterzuentwickeln.

nowostki LND