Boxberg (JoS/SN). „Der Abschied von einer langen wichtigen Arbeit ist immer mehr traurig als erfreulich.“ Diese Worte schrieb einst Friedrich von Schiller. Doch von Traurigkeit war im Ratssaal der Gemeinde Boxberg keine Spur, als dem scheidenden Bürgermeister bewegende Worte des Dankes und Erinnerungsgeschenke überbracht wurden. Alle hatten nur einen Inhalt: Was Roland Trunsch in 30-jähriger Amtszeit für Boxberg und die Ortsteile geleistet hat, das ist ein Lebenswerk, von dem alle profitieren: die Bürger, die Kindergärten, die Freiwilligen Feuerwehren, die Vereine, das Handwerk, die klein- und mittelständischen Unternehmen, jeder eigentlich, der Boxberg sein Zuhause nennt und der sich obendrein glücklich schätzt, mit dem Bärwalder See den größten See Sachsens vor der Haustür zu haben. Mit einem touristischen Komfort, der so nicht gleich wieder in der Region zu finden ist. Nichts entstand im Selbstlauf, aber der Tüchtige hatte auch Glück: Der große Steuerzahler ist in Boxberg nicht zu übersehen.
Bautzen (SN/CoR). Dass es fast niemandem aufgefallen ist, dass das Sorbische Institut die Öffentlichkeit in diesem Mai nicht zum traditionellen Institutstag eingeladen hatte, wundert Dr. Hauke Bartels kaum. Der geschäftsführende Vertreter des Direktors will jetzt in die Offensive gehen. „Wir wollen uns aktiv mit dem leider oft negativen Image des Instituts auseinandersetzen, und das auf einem neu gestalteten Institutstag am 4. Dezember“, kündigt Dr. Bartels an. „Nicht einzelne Projekte, sondern das Institut insgesamt in seiner neuen Ausrichtung wollen wir dann präsentieren.“
Müllrose (SN/JaW). Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH hat über Monate der Öffentlichkeit ein brisantes Gutachten zur Verockerung der Spree vorenthalten. Das haben Recherchen des Nachrichtenmagazins Spiegel ergeben. Die Studie sei erst am 21. Juli und somit fast vier Monate nach der Ausfertigung am 31. März auf der Homepage des Behörde veröffentlicht worden. Laut Gutachten werden der Braunkohleförderung und dem Betrieb der Kraftwerke in der Lausitz mehr als 50 Prozent Schuld an der Verschmutzung angelastet, 30 entstünden durch Sanierungsarbeiten alter Tagebaue durch die LMBV.
Ans Licht gekommen war alles durch den Streit der Frankfurter Wasserwerke mit der LMBV wegen Kosten für den Neubau eines Wasserwerkes in Müllrose. Das bestehende hat das stark sulfatbelastete Spreewasser erreicht. Das neue sei nötig, da die Belastung bedrohlich nah am zulässigen Grenzwert liegt.
Lehndorf (SN/MWj). Die Orte Lehndorf, Siebitz und Zschaschwitz in der Gmeinde Panschwitz-Kuckau haben einen gemeinsamen Ortschaftsrat. Bei der Wahl am 7. Juni wurden fünf Personen gewählt, welche die Interessen der Bürger vertreten wollen. Auf der konstituierenden Sitzung am 4. August wurde Stephan Handrick aus Lehndorf zum Ortsvorsteher gewählt. Der gelernte Schlosser arbeitet selbstständig im Baustoffhandel seines Vaters, bietet aber auch Dienstleistungen im Baugewerbe an.
Komunalpolitik ist für den 43-Jährigen Neuland. „Umso mehr war ich überrascht, so viele Stimmen bekommen zu haben“, sagt der Ehemann und Vater. Die Bildung eines Ortschaftsrates betrachtet Stephan Handrick wie die Gründung einer Firma, in der man auch erst lernen muss, auf eigenen Füßen zu stehen.
Bautzen (SN/CoR). Über hundert Angebote enthält der Veranstaltungskalender auf der Internetseite Tag der Oberlausitz vom 14. bis 30. August, darunter auch zwei sorbische. Hans Klecker, Mitinitiator des im letzten Jahr zum ersten Mal ins Leben gerufenen Heimattages am 21. August, sieht es positiv: „Ich freue mich, dass mit Polen, Sorben und Deutschen alle Nationalitäten vertreten sind und dass wir gemeinsam feiern können. Nur Einigkeit macht stark!“
Wie auch schon voriges Jahr nimmt der Sorbische Künstlerbund mit einer Lesung teil, diesmal mit Benno Budar am 30. August. Eher ungewöhnlich war die zweite Veranstaltung direkt am 21. August in der Bautzener Gaststätte „Culinarium“.
Seifhennersdorf (SN/MiR). Sorbischsprachige Kinder sollen auch in deutschsprachiger Umgebung die sorbische Sprache erleben. Das ist dem Sorbischen Schulverein (SSV) während des diesjährigen Sprach- und Ferienlagers in Seifhennersdorf mehr als gelungen. 32 Schüler von 10 bis 15 Jahren wurden vom 31. Juli bis 9. August im KiEZ „Querxenland“ in Seifhennersdorf von drei Studenten betreut. Die Leitung hatte Matthias Möller aus Schönau, Lehramtsstudent an der Technischen Universität in Dresden. „Ich habe diese Aufgabe übernommen, da ich bereits Erfahrungen in Vorjahren als Betreuer hier gesammelt habe. Zugleich kann ich so neue praktische Erfahrungen für meinen späteren Beruf sammeln.“ Das ist eine Besonderheit dieses Ferienangebotes. Kinder und Jugendliche sollen nicht mehr so, wie noch während der ersten Ferienlager des SSV, von Lehrern betreut werden. Schließlich sind junge und künftige Lehrer altersmäßig noch nicht allzu weit von den Teilnehmern entfernt und wissen ganz genau, was Kindern und Jugendlichen heute gefällt.
Rund 2 000 Gäste kamen am 15. und 16. August in das Ernährungs- und Kräuterzentrum des Christlich-Sozialen Bildungswerkes Sachsen e.V. (CSB) im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau zur Gartennacht am Samstagabend zum Kräutersonntag.
Panschwitz-Kuckau (DR/SN). Höhepunkt war das Anzünden von tausenden Kerzen und Fackeln. Jens Janeck, Nachtwächter zu Görlitz, führte mit seinen Söhnen Aaron und Ruben, die langsam in seine „Nachtwächter-Fußstapfen“ treten, und den „Glühwürmchen“ Melissa Saring und Nicole Keschke zu den Lichterbildern des Gartens.