Sveta Gera (SN/CoR). Schon seit geraumer Zeit pflegt der Krabat e.V. Beziehungen zu der Gegend, aus der sein Namensgeber, der historische Johann Schadowitz, stammt. Regionalentwicklung hat sich der 2010 gegründete Verein mit Sitz in Nebelschütz auf die Agenda geschrieben, und bekanntlich sind dieser internationale Kontakte durchaus förderlich. In diesem Jahr nun stand, nach bereits bestehender Kooperation mit einem slowenischen Verein, eine weitere Stufe auf dem Programm: Die Beziehungen zur kroatischen Žumberak-Region westlich von Zagreb sollten nicht nur in eine neue Kooperationsvereinbarung mit einem gerade erst gegründeten dortigen Krabatverein gegossen werden. Zum ersten Mal sollte das Krabatfest, das einmal im Jahr traditionell an wechselnden Orten der Lausitz stattfindet, nun im Krabat’schen Herkunftsland gefeiert werden. Und das natürlich mit starker Lausitzer Beteiligung.
Willmersdorf (SN/JaW). Die sorbischen Mitglieder des Rates der Stiftung für das sorbische Volk wollen die aktuell bestehenden Förderrichtlinien der Institution ändern. Deshalb haben sie Anfang Juli in Willmersdorf eine Klausur abgehalten. Auf der zweitägigen Klausur nahe Cottbus, an der auch die Leitung der Stiftungsverwaltung teilgenommen hat, wurden die Förderrichtlinien der Stiftung für das sorbische Volk auf den Prüfstand gestellt. Wie der Vorsitzende des Stiftungsrates Jan Budar auf Anfrage mitteilte, wurden in Willmersdorf konkrete Änderungsvorschläge erarbeitet.
Die sächsische Staatsregierung hat 2013 einen Maßnahmeplan zur Ermutigung und zur Belebung des Gebrauchs der sorbischen Sprache beschlossen. In Konsequenz des novellierten Sorben/Wenden-Gesetzes erteilte auf Initiative der Fraktion Die Linke der Landtag in Potsdam der Brandenburger Landesregierung den Auftrag, einen Plan zu erarbeiten, dessen Maßnahmen auch die niedersorbische Sprache fördern.
Panschwitz-Kuckau (SN/MWj). Der Verwaltungsverband Am Klosterwasser hat ab August einen neuen Vorsitzenden. Bei dessen Wahl am 29. Juni konnte sich Mirko Domaschke durchsetzen. Der 37-Jährige stammt aus Rosenthal. Nach dem Abitur am Sorbischen Gymnasium in Bautzen ging er zur Bundeswehr, wo er in verschiedenen Positionen eingesetzt war, unter anderem in Afghanistan. Zuletzt arbeitete der studierte Verwaltungsfachmann beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.
Die Wahlperiode des bisherigen Amtsinhabers Alfons Ryćer endet am 31. Juli. Auf die Ausschreibung seiner Stelle Ende Februar hatten sich sieben Interessenten beworben. Eine Arbeitsgruppe hatte zwei von ihnen in die engere Wahl gezogen. Weil einer der übrigen Kandidaten dagegen Widerspruch einlegte, musste sich die Verbandsversammlung bei der Wahl zwischen vier Kandidaten entscheiden.
Neuer Oberbürgermeister Alexander Ahrens
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Dr. Robert Böhmer – neuer Finanzbürgermeister
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Die Stichwahl um das Amt des Bautzener Oberbürgermeisters hat der parteilose Alexander Ahrens überraschend klar gewonnen. Die Stadt bekommt jedoch auch einen neuen Finanzbürgermeister. Der Stadtrat stimmte hier mit großer Mehrheit für Robert Böhmer.
Potsdam (SN/JaW). Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Brandenburg will die Rahmenbedingungen für den Wahlausschuss des Sorben/Wenden-Rates ändern. Darauf haben sich seine Mitglieder auf einer Beratung am 7. Juli in Potsdam geeinigt. Wie der stellvertretende Vorsitzende Marcus Koinzer mitteilte, will der Beirat im September gemeinsam mit dem Wahlausschuss und dem brandenburgischen Innenministerium die Wahlen des Sorben/Wenden-Rates nochmals auswerten. Hintergrund dessen ist die Kritik an der Finanzierung der Wahlvorbereitungen. „Mitglieder des Ausschusses haben einen Großteil der Kosten ausgelegt, was natürlich nicht geht. Wir sollten deshalb vor allem zur Finanzierung und zum Einsatz von Arbeitskräften im Wahlbüro des Ausschusses eine Neuregelung finden, zum Beispiel mit einem festen Budget“, bekräftigte Koinzer gegenüber Serbske Nowiny.
Bautzen/Drachhausen/Crostwitz (SN/CoR). 20 000 Besucher, alle angekündigten internationalen Ensembles erstmals auch mit dabei und fast vier Tage lang gutes Wetter – eine überaus positive Bilanz konnten die Organisatoren des XI. Internationalen Folklorefestivals „Łužica/Lausitz“ ziehen. Vom 9. bis zum 12. Juli war die Lausitz Gastgeber für zwölf Folkloregruppen aus Mexiko, Paraguay, Indien, Georgien, Estland, Polen, Tschechien, Slowenien und Ungarn. Zwölf heimische Ensembles, darunter sechs Nachwuchsgruppen, komplettierten den bunten Reigen der Kulturen. Insgesamt 700 Mitwirkende und 300 Helfer boten den Besuchern in Bautzen, Drachhausen und Crostwitz ein langes Wochenende voller mit Freude erwarteter, aber auch ungewohnter musikalischer und optischer Eindrücke. „Die Künstler des In- und Auslandes bescherten uns ein herrliches Fest der Lebensfreude und Kulturen der Völker, und wir freuen uns über das große Interesse an allen Festivalorten. Alle haben mit ihrem Engagement zum Gelingen beigetragen.
Am 10. Juli fand das Internationale Folklorefestival „Łužica/Lausitz“ zum fünften Mal auch in der Niederlausitz, in Drachhausen statt.
Das Dorf hatte sich ordentlich herausgeputzt: Fassaden und Zäune waren vor dem erwarteten Besucheransturm noch frisch gestrichen worden, Wimpelketten säumten die Dorfstraße, sorbische Fahnen flatterten überall. Die Fußspuren des mythischen Drachen führten, auf die Straße gesprüht, die Gäste von Hof zu Hof. Oder man ließ sich von seiner Nase durch das Dorf leiten. Auf jedem der drei teilnehmenden Höfe und an der großen Hauptbühne hinter der St.-Laurentius-Kirche wurden nämlich verschiedene regionale Spezialitäten angeboten, z.B. Plinsen, Gegrilltes vom Schwein oder Erbsensuppe.
Das Plakat verspricht interessante Begegnungen. In vier verbundenen Räumen wird der Besucher von einem zum nächsten der 25 Künstler gelockt. 185 Arbeiten wurden in den letzten fünf Jahren vom Sorbischen Museum Bautzen erworben und fanden Eingang in die ca. 6 900 Exponate umfassende Kunstsammlung. Nun werden sie veröffentlicht.