Bautzen (SN/JaW). Der Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Haushaltsausschusses Dr. Reinhard Brandl (CSU) hat am 5. und 6. April die Sorben in der Lausitz besucht. Seine Kollegin, die scheidende Bundestagsabgeordnete Maria Michalk (CDU), hatte ihn eingeladen, damit er sieht, wofür staatliche Fördergelder eingesetzt werden, „dass er die sorbischen Institutionen und alles, was uns ausmacht, persönlich kennenlernt. Ich kandidiere nicht mehr und werde nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten können. Deshalb ist mir wichtig, dass er weiß, worum es geht“, erklärte Michalk. Dr. Brandl ist im Haushaltsausschuss des Bundestages verantwortlich für Gelder des Bundesinnenministeriums und somit auch für die Stiftung für das sorbische Volk.
Bei seinem Besuch informierte sich der Politiker auch im Bautzener Domowina-Verlag sowie in der Redaktion der Serbske Nowiny. Verlagsleiterin Maria Matschie verdeutlichte ihm die Aufgaben des Verlags. In der Redaktion der Serbske Nowiny interessierte sich Dr. Brandl sowohl für die gedruckten Medien als auch für die Präsenz in den Neuen Medien.
Die Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen Europas MIDAS muss sich weiter den Internetmedien öffnen. Das unterstrich der Chefredakteur der deutschsprachigen Tageszeitung in Dänemark Der Nordschleswiger Gwyn Nissen auf der MIDAS-Jahrestagung am 22. April in Barcelona.
Barcelona (SN/JaW). „Die Entwicklung des Zeitungswesens geht stetig in Richtung Digitalisierung“, so Nissen. Hauptaugenmerk der MIDAS-Konferenz in der katalanischen Hauptstadt war die aktuelle Entwicklung der Minderheiten-Tageszeitungen in Europa, die ohne Onlineangebote nicht mehr auskommen. Warnende Worte kamen hingegen vom MIDAS-Vorstandsmitglied Bojan Brezigar (Primorski Dnevnik, Italien): „Wir müssen scharfe Kriterien für die Aufnahme erstellen. Im Mittelpunkt soll dabei die professionelle journalistische Arbeit stehen.“ Damit soll sich der neu gewählte Vorstand befassen.
Der Landkreis Bautzen übernimmt die Trägerschaft der Oberschule Malschwitz. Das beschloss der Kreistag Bautzen auf seiner Sitzung am 3. April. Damit ist die Voraussetzung gegeben, um in der Gemeinde Malschwitz einen modernen Oberschulstandort zu schaffen.
Bautzen (SN/at). Das war ein deutliches Zeichen für die Zukunft des Sorbischunterrichts in der nordöstlichen Region des Landkreises Bautzen, denn die Kreisräte wurden ihrer Verantwortung gerecht. Einstimmig unterstützten sie einen von der Verwaltung konkretisierten interfraktionellen Antrag, den dessen Initiator David Statnik (FSWV/Freie Wähler), Heiko Kosel (Die Linke), Thomas Zschornak (CDU) und Roland Fleischer (SPD) eingebracht hatten.
Das Oberlausitzer Hausbuch war seines Geistes Kind. Als Lektor im Domowina-Verlag entwickelte Dr. Frank Stübner in der Nachwendezeit ein Äquivalent zu den beliebten sorbischsprachigen Buchkalendern „Protyka“ und „Pratyja“. 1991 erreichte das Hausbuch erstmals seine Leser. Doch schon ein Jahr später konnte es im Domowina-Verlag nicht mehr erscheinen. Mit seinem damals wichtigsten Projekt, das Beiträge deutscher und sorbischer Autoren vereinte, und vielen weiteren Ideen verließ Dr. Stübner seine bisherige Wirkungsstätte und gründete am 1. April 1992 einen eigenen, den Lusatia Verlag. Literatur aus der Lausitz mit den Menschen vor Ort über ihre Heimat, die Lausitz, zu produzieren, das war sein Programm. Wenige Tage nach der Leipziger Buchmesse, inmitten der Arbeiten für das Hausbuch 2018, erreichte uns die traurige Nachricht, dass Dr. Frank Stübner am 7. April nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 62 Jahre verstorben ist.
Im Beitrag „Protest ,von unten‘ ist wichtig“ in der April-Ausgabe der Serbske Nowiny in deutscher Sprache ist leider ein Fehler enthalten. Richtig ist, dass der Referent im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Měto Nowak sich in seinem Grußwort auf der Hauptversammlung des Domowina-Regionalverbandes Niederlausitz nicht zur Absicht des Brandenburger Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, für den Sorbischunterricht eine Mindestgruppe von 12 Teilnehmern festzulegen, geäußert hat.
Die Redaktion bittet die Leser, diesen Fehler zu entschuldigen.
Für ihr 35. Volleyballturnier um den Pokal der Domowina haben sich die Organisatoren vom Serbski Sokoł Neuerungen einfallen lassen, die von den Sportlern gut angenommen wurden.
Bautzen (SN). Der mehrmalige Sieger des alljährlichen Volleyballturniers des Serbski Sokoł aus dem polnischen Tokarnia war zum diesjährigen Turnier am 1. April nicht eingeladen. Der Grund war, dass nicht genau festgestellt werden konnte, in welchen Spielklassen die Sportler zu Hause spielen. Das Spielniveau des Seriensiegers war für ein Freizeitturnier einfach zu hoch.
Erstmalig erhielt jede der teilnehmenden 18 Mannschaften zu Beginn eine Mappe mit allen nötigen Unterlagen vom Ablauf bis zu organisatorischen Fragen. Eine weitere Neuerung waren zwei Beamerwände. Auf der einen wurde die Spielzeit angezeigt, auf der anderen alle aktuellen Ergebnisse, sodass die Teilnehmer immer über die laufenden Aktivitäten des größten sorbischen Volleyballturniers informiert waren.
Crostwitz (JK/SN). Bis Anfang März lagen lediglich 12 Anmeldungen für die kommende 1. Klasse in der Crostwitzer Grundschule vor. Sechs Elternhäuser aus ihrem Einzugsbereich hatten einen Antrag gestellt, ihre Kinder in umliegenden Grundschulen einschulen zu dürfen. Als Grund nannten die Eltern das nach ihrem Empfinden zu sehr auf das Vermitteln der sorbischen Sprache ausgerichtete Konzept in der Crostwitzer Schule. Sie befürchten dort ein höheres Pensum an Unterstützung und Lernaufwand.
Nach zwei Jahren intensiver Bauzeit weihte der Verein Krabatmühle Schwarzkollm e. V. am Gründonnerstag mit Gästen feierlich das Jurij-Brězan-Haus ein. „Es ist der Nachbau des ursprünglichen Wohnhauses der Familie von Gerhard Retschke aus Dubring. Original verwendet haben wir zum Beispiel Dachziegel und die typischen Kastenfenster. Originale Wand-Ziegelsteine des Dubringer Hauses haben wir im Fußboden des Jurij-Brězan-Hauses verbaut“, unterstreicht Tobias Zschieschick, Vorsitzender des Vereins Krabatmühle.