Bäcker leisten zivilen Ungehorsam

Mittwoch, 29. Januar 2020
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Ein Korb voll mit Kassenzetteln ist dieser Tage keine Seltenheit. Kunden und betroffene Händler halten die neue Bonpflicht für schizophren. Foto: Felix Haase Ein Korb voll mit Kassenzetteln ist dieser Tage keine Seltenheit. Kunden und betroffene Händler halten die neue Bonpflicht für schizophren. Foto: Felix Haase

Bautzen (SN/BŠe). Die sogenannte Kassenbonpflicht ist ein großes Ärgernis. So muss in jedem Imbiss oder ähnlichen Einrichtungen dem Kunden ein Bon ausgehändigt werden. Die Bundesregierung will so den Steuerbetrug vermeiden. Dies weckt Unbehagen, auch bei den Bäckern, welche täglich viele Kunden haben, die nur kleinere Beträge ausgeben. „In den Kassen wird jeder Vorgang gespeichert, sodass ein Ausdruck des Bons eigentlich nicht notwendig ist“, erläutert der Vorsitzende der Bäckerinnung im Bautzener Landkreis Lutz Neumann. Das zusätzliche Ausdrucken ist reine Verschwendung von Papier. Außerdem ist es in der Diskussion um den Klimawandel und Umweltschutz ein falsches Signal. Durch die Bonpflicht wird pro Tag in Deutschland eine Fichte für die Herstellung des notwendigen Papiers verbraucht. Lutz Neumann sowie auch der Präsident des sächsischen Handwerkertages und Bernsdorfer Bäcker Roland Ermer leisten deshalb zivilen Ungehorsam und drucken nicht jeden Bon aus. Wenn Kunden ausdrücklich den Kasssenzettel wünschen, wird dem entsprochen.

Veröffentlicht in SN Deutsch
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