Die Nerven angespannt

Mittwoch, 24. Oktober 2018
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Marko Wenke

Am 27. Oktober läuft eine Frist ab, wie es sie so bei den Sorben noch nie gegeben hat: Bis zum Samstag haben die Menschen in der Lausitz und faktisch in ganz Deutschland Gelegenheit, sich in die Wählerliste für die Wahl des Serbski Sejm, des ersten frei gewählten Parlamentes des kleinsten slawischen Volkes der Welt, eintragen zu lassen. Einzige Voraussetzung ist das Bekenntnis zum sorbischen Volk bzw. zu den eigenen sorbischen Wurzeln.

Ich kann mich nicht entsinnen, wann zuletzt ein und dasselbe Problem die Sorben so entzweit hat. Natürlich haben die Initiatoren völlig recht, wenn sie beklagen, dass den Sorben Lehrer, Geistliche und Politiker fehlen. Gleichwohl bleiben sie bislang die Antwort schuldig, wie sie das ändern wollen. Die immer wieder gehörte Antwort: Lasst uns den Sejm doch erst mal wählen, dann bekommen wir alles geregelt, ist wohl ein wenig dürftig. Etwas anderes habe ich aber bislang nicht gehört. Die Argumente haben fast schon etwas Ideologisches: Man muss es nicht verstehen, man muss es einfach glauben.

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