Crostwitz (SN/JaW). Der Crostwitzer Gemeinderat musste auf seiner Sitzung am 22. Oktober einige Verwaltungsangelegenheiten neu ordnen. Gleich zu Anfang wurde Thomas Deutschmann als neuer Gemeinderat vereidigt. Er nimmt den Platz von Marko Kliemann ein, der zum Bürgermeister gewählt worden war.
Neu besetzt werden mussten auch die Funktionen im Hauptausschuss, dem technischen Ausschuss sowie im Ausschuss für Kultur und Bildung, in denen der neue Bürgermeister Marko Kliemann (CDU) bisher tätig war. Im Hauptausschuss übernimmt seinen Platz Katharina Jurk, Hannes Bulang im technischen und Thomas Deutschmann im Kulturausschuss. Konrad Vcelich wird die Gemeinde von nun an in der Verbandsversammlung des Abwasserzweckverbandes vertreten. Vergeben hat der Gemeinderat auch mehrere Aufträge zum weiteren Innenausbau des neuen Kindergartens „Chróšćanski kołć“ in Höhe von knapp 185 000 Euro. Wie Bürgermeister Kliemann mitteilte, soll am 13. November Richtfest gefeiert werden.
Bereits zum dritten Mal fand am 10. Oktober das Familienfest des Domowina-Regionalverbandes Bautzen im Haus der Tausend Teiche in Wartha, Gemeinde Malschwitz, statt.
Wartha (kl/SN). Insgesamt 50 große und kleine Gäste besuchten das Familienfest in Wartha. Zum bereits dritten Mal hatte der Domowina-Regionalverband „Jan Arnošt Smoler“ Bautzen alle Interessierten ins Haus der Tausend Teiche eingeladen. Gekommen waren vorrangig Vorschulkinder mit ihren Eltern.
Die Verbandsvorsitzende Jana Peter wies in ihrer Begrüßung darauf hin, dass mit dieser Veranstaltung das Interesse an der Mehrsprachigkeit geweckt werden soll. „Wir wollen mit Eltern, Erziehern und Lehrern ins Gespräch kommen und uns für ihre Mühe bei der Erziehung der Kinder bedanken. Es ist wichtig von regionalen Herausforderungen der zweisprachigen Erziehung zu erfahren. Nur so können wir den Prozess der Bildung im Kindergarten und in der Schule besser begleiten“, sagte Jana Peter.
Malschwitz (SN/CoR). „Mit mir und acht anderen Kindern fing hier vor 15 Jahren alles an“, erinnerte die Absolventin des Sorbischen Gymnasiums Anna-Lisa Eder die Gäste im vollbesetzten Festzelt am 9. Oktober an den Beginn des Projektes Witaj im Malschwitzer Kindergarten „K wódnemu mužej“ (Zum Wassermann). „Und jetzt versteht ihr uns nicht mehr“, fügte ein Junge hinzu, und das Zelt antwortete mit herzlichem Lachen.
Noch im Jahr 2000 drohte dem Kindergarten die Schließung. „Die Vorsitzende des Sorbischen Schulvereins Ludmila Budar aber sagte: ‚Wir probieren es!‘ Und heute kann ich sagen: Wir sind noch da!“, unterstrich Barbara Krahl, welche die Einrichtung seit 2006 leitet. Für ihr Engagement hinsichtlich der Wiederbelebung der sorbischen Sprache in einer heute weitestgehend deutschsprachigen Umgebung bekam sie am selben Tag das Domowina-Ehrenabzeichen verliehen, das sie persönlich wegen der Kindergarten-Feier nicht entgegennehmen konnte.
Was hat der Teppich von Bayeux mit der Oberlausitz zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Doch die hiesigen Archäologen wären froh, hätten sie hier ein ebensolches Zeugnis aus dem frühen Mittelalter. Denn der Teppich schildert sehr detailgetreu Geschehnisse zwischen England und Frankreich im 11. Jahrhundert. Dabei ist nicht nur die Schlacht bei Hastings 1066 Gegenstand, sondern auch das Alltagsleben. Das Museum Bautzen ist sehr stolz, dass es für seine Ausstellung „Burgen, Scherben, Schläfenringe - Regionale Archäologie des Mittelalters“ eine Fotokopie im Maßstab 1:2 in die Oberlausitz holen konnte. Die Ausstellung wurde am Sonnabend eröffnet und ist bis zum 21. Februar zu sehen. Bei der Ausstellungseröffnung kam der Gedanke auf, dass man anlässlich der Rückgabe der Fotokopie eine Bildungsreise für interessierte Oberlausitzer in die Normandie veranstalten könnte.
Alle zwei Jahre verleiht die Stiftung für das sorbische Volk die höchste Ehrung des sorbischen Volkes, den Ćišinski-Preis. Ausgezeichnet werden damit Persönlichkeiten für ihre herausragenden Verdienste um die sorbische Kultur, Kunst und Wissenschaft. Nichts ungewöhnliches, dass Engagierte geehrt werden, möchte man meinen. Dennoch war die Preisverleihung in diesem Jahr für mich persönlich etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal wurde mit diesem großen Preis ein sorbischer Journalist geehrt. Stolz macht mich zudem, dass der Geehrte, Manfred Ladusch, ein Mitarbeiter des Domowina-Verlages und der Serbske Nowiny war und ist.
Wenn eine Domowina-Ortsgruppe im Herbst dieses Jahres ihr 70. Gründungsjubiläum begeht, dann schauen die heutigen Mitglieder auf ein damals nicht absehbares Engagement der daran Beteiligten für ihre Heimat, die sorbische Sprache und Kultur zurück. Es war der erste Nachkriegsherbst, als Matthäus Paulo in Trebendorf Gleichgesinnte um sich versammelte und die Ortsgruppe der Domowina gründete. Ein genaues Datum ist leider nicht bekannt. So entschloss sich der Vorstand, dieses Jubiläum Ende August im dortigen Haus der Vereine würdig zu begehen. Für ihre Heimat setzen sich die Trebendorfer Domowina-Mitglieder noch immer sehr ein. Das ist 2015 wesentlich schwieriger als 1945. Damals galt es mit den Folgen des 2. Weltkrieges zurechtzukommen. Heute sind es die Folgen des sich Meter um Meter nähernden Tagebaus Nochten. Der Ortsteil Hinterberg wurde bereits ins Dorf umgesiedelt.
Das Spektakel unter freiem Himmel „Herrengeschäfte – Wagengefechte – 3. Burgnacht Mortka“ bei Lohsa ist den Veranstaltern gut gelungen. Das zeigte allein schon die Publikumsresonanz: Mehr als 1 200 Interessenten kamen am ersten Septemberwochenende, Freitag, Sonnabend und Sonntag. Sie bedankten sich mit großem Applaus am Ende der Vorstellung für die Darbietungen. Am Samstag spielten, sangen und tanzten die Mitglieder des Sorbischen National-Ensembles (SNE) und ihre Gäste, obwohl es vor der Kulisse der nach mittelalterlichem Vorbild erbauten Burg ordentlich regnete. Das Publikum lobte diesen Einsatz besonders. Am Sonntag allerdings mussten sie die Vorstellung absagen. Dafür zeigten die Künstler Ausschnitte der Inszenierung im Saal der Jakubzburg. Unter dem schlechten Wetter hatte auch der Familien-Nachmittag zu leiden. Ungeachtet dessen nutzten viele Besucher die Gelegenheit, sich den ungewöhnlichen Burg-Bau anzuschauen.
Crostwitz (aha/SN). Der Cyrill-Methodius-Verein hat nach 1995 und 2005 das Passionsspiel als Open-Air-Schauspiel erneut auf der Pfarrwiese in Crostwitz aufgeführt. Etwa 240 Darsteller, Musiker und Sänger haben in insgesamt vier Abend- und einer Nachmittagsvorstellung rund 3 000 Zuschauern in beeindruckender Weise den Leidensweg Christi und die Frohe Botschaft der Auferstehung verkündet.