Telegramm (25.10.17)

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Gut besuchter Fachtag 2plus

Crostwitz. Mehr als 150 Interessenten beschäftigten sich am 21. Oktober in der Crostwitzer Mehrzweckhalle Jednota mit der Konzeption 2plus. Das Sächsische Staatsministerium für Kultus hatte bereits zum zweiten Mal zum Erfahrungsaustausch eingeladen. Ausreichend Raum für Diskussionen gab es beim erstmaligen Welt-Café. Am Vortag waren Eltern zu einem speziellen Vortrag über zweisprachige Bildung gebeten.

Personalentscheidung für SNE

Bautzen. Ab 1. August 2018 wird das Sorbische National-Ensemble (SNE) wieder eine/n Intendantin/en haben. Der Rat der Stiftung für das sorbische Volk hat sich auf seiner außerordentlichen Sitzung am 19. Oktober in Cottbus für eine/n Kandidatin/en entschieden, teilt die Stiftung mit. Den Namen soll die Öffentlichkeit jedoch erst erfahren, wenn das Verfahren wirklich abgeschlossen und durch einen Vertrag bestätigt ist.

Slawischer Sprachatlas wächst

Tillich kündigt Demission für Dezember an

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Dresden (SN/at). Die Tage des „sorbischen“ sächsischen Ministerpräsidenten sind gezählt. Stanislaw Tillich (CDU) kündigte am 18. Oktober überraschend an, zur Wahl des CDU-Landesvorsitzenden im Dezember nicht mehr zu kandidieren. Auch will er das Amt des sächsischen Regierungschefs in die Hände des zukünftigen Landesvorsitzenden legen. Sein Vorschlag lautet Michael Kretschmer. Der Görlitzer ist seit 2005 Generalsekretär der CDU Sachsen und verlor nach 15-jähriger Zugehörigkeit zum Deutschen Bundestag sein Direktmandat am 24. September an den Herausforderer von der AfD, Malermeister Tino Chrupalla aus Gablenz bei Weißwasser.

Lebendige Zweisprachigkeit erlebt

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Ralbitz (SN/MWj). In drei Regionen der zweisprachigen Lausitz hat sich der Präsident des Sächsischen Landtages Matthias Rößler (CDU) am 20. Oktober darüber informiert, wie man dort mit der Zweisprachigkeit umgeht. Eingeladen hatte ihn der Rat für sorbische Angelegenheiten Sachsens, da Rößler Schirmherr beim Wettbewerb „Sprachenfreundliche Kommune – die sorbische Sprache lebt“ ist.

In Bautzen sprachen Rößler und die Mitglieder des Rates mit Finanzbürgermeister Robert Böhmer unter anderem darüber, ob ein Fonds für zusätzliche Aufwendungen der Kommunen für die Zweisprachigkeit eingerichtet werden könnte. In der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal besuchte er die Wallfahrtskirche in Rosenthal und den Ralbitzer Friedhof. In der Ralbitzer Schule erlebte er ein Programm der Kulturgruppe der Grundschule. In Rohne stand ein Besuch des Nepilahofes auf dem Programm.

Entwurf mit neuen Hindernissen

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Eine Mindestzahl für Schülersprachgruppen im Fach Niedersorbisch/Wendisch gibt es nicht mehr. Dafür überraschende Bedingungen für die Teilnahme an diesem Unterricht.

Potsdam/Cottbus (SN/at). Ein neuer Entwurf der Sorbischen Schulverordnung (SWSchulV) im Land Brandenburg liegt seit Anfang Oktober den sorbischen Gremien in der Niederlausitz vor. Und mit ihm ein neues Problem, mit dem sich deren Vertreter nun auseinanderzusetzen haben.

Zukünftig soll Niedersorbisch/Wendisch als eigenes Fach oder als Fremdsprache unterrichtet werden. Als problematisch erweist dabei die Absicht des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, nur noch Schülerinnen und Schüler zum Sorbischunterricht zuzulassen, die entsprechend ihrem Alter Niedersorbisch auf einem hohen Niveau sprechen. Das heißt, sie müssen in der Regel eine Witaj-Kindertagesstätte besucht haben. Wer diese Kenntnisse aus der Vorschulzeit nicht nachweisen kann, dem bleibt als Alternative nur, Niedersorbisch/Wendisch als Fremd­sprache zu erlernen.

Fast ein Wunder

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Das Sorbische Institut begeht in diesem Jahr den 25. Jahrestag seiner Neugründung. Cordula Ratajczak hat sich mit Interimsdirektor Dr. Hauke Bartels unterhalten.

25 Jahre Sorbisches Institut und zuvor rund 40 Jahre Institut für sorbische Volksforschung – wie fällt die Bilanz aus?

H. Bartels: Wesentlich ist, dass in dieser Zeit eine überwältigende – von den Sorben manchmal unterschätzte – Kumulation von Wissen entstanden ist. 58 Bände in der alten und 62 in der neuen Schriftenreihe, plus „Lětopis“, plus Neben­reihen, plus Sonderpublikationen, plus Publikationen in anderen Verlagen, plus Online-Publikationen – wenn man sich das alles wegdenkt, dann kann man ermessen, welche unglaubliche Bedeutung das Institut hat, wenn es um das Wissen über die Sorben geht. Menge und Qualität der Ergebnisse sind für eine Min­derheit­ dieser Größe fast ein Wunder.

Welche Online-Dienste bieten Sie an?

Alle Möglichkeiten ausschöpfen

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Potsdam (SN/JaW). Brandenburg will die Ausbildung sorbischer/wendischer Lehrer, die nicht das Fach Sorbisch/Wendisch studieren, besser fördern. Das erfuhren die Mitglieder der Räte für sorbische Angelegenheiten in Sachsen und Brandenburg auf ihrer gemeinsamen Sitzung am 17. Oktober in Potsdam. Grundlage dafür soll das Sächsische Berufsakademiegesetz sein, in dem geregelt ist, dass muttersprachliche Sorben, die zum Beispiel Mathematik auf Lehramt studieren, in ihrer Beurteilung einen Pluspunkt erhalten. „Brandenburg hat dies vorgesehen, beschlossen ist aber noch nichts“, bestätigte der Vorsitzende des dortigen Sorben-/Wendenrates Torsten Mack.

Steinmeier zu Besuch bei der FUEN

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte Anfang Oktober die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) im Haus der Minderheiten in Flensburg.

Flensburg (SN). Im Rahmen seines Amtsantritts bereist Frank-Walter Steinmeier die Bundesländer Deutschlands. Die FUEN war eines seiner Ziele in Schleswig-Holstein. Hier lernte Steinmeier mehr über das Projekt Haus der Minderheiten und dessen Rolle als „Ort der Demokratie“, ein Titel, der als Leitmotto über der Reise des Bundespräsidenten steht.

Frank-Walter Steinmeier unterstrich den steten Kurs Deutschlands, Minderheitenpolitik zu fördern und die Arbeit der FUEN weiter zu unterstützen. Minderheitenpolitik sei angesichts der aktuellen Entwicklungen in Europa wichtiger denn je, betonte der Bundespräsident. Er würdigte das schleswig-holsteinische Minderheitenmodell als Muster­ beispiel für erfolgreiche Minderheitenpolitik und lobte die Menschen in der deutsch-dänischen Grenzregion dafür, aus der Geschichte und den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben.

Per Briefwahl zum Sorbischen Vorparlament

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Schleife (SN/at). Der Zeitraum von der Veröffentlichung der Wahlordnung und Berufung des Wahlausschusses bis hin zur Konstituierung eines Sorbischen Vorparlaments soll rund 300 Tage be­tra­gen. Etappen dahin sind unter anderem der Aufruf, sich in das Wählerverzeichnis einzutragen und Wahlvorschläge zu unterbreiten, das Schließen der ­Bewerber­- liste, Bekanntgabe der Wahlvorschläge und Beginn, die Unterlagen für die Briefwahl zu versenden. Am letzten Briefwahltag sollen die Stimmen dann ausgezählt und das Wahlergebnis veröffentlicht werden. Darüber informierte Martin Zerna, Mitglied der niedersorbischen Koordinierungsgruppe des Ältestenrates (Rada starostow), am 19. Oktober auf der Pressekonferenz der Initiative für eine demokratisch legitimierte sorbische Volksvertretung Serb­ski Sejm und des Ältestenrates in Schleife.

Priester im Visier der Stasi

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:

Auch 28 Jahre nach der gesellschaftlichen Wende ist das Interesse an der Stasi-Aufarbeitung immer noch groß. Beim Schmochtitzer Forum am 12. Oktober war die Scheunenkirche im Bischof-Benno-Haus voll besetzt. Allerdings hauptsächlich mit Menschen, die die DDR-Zeit selbst miterlebt hatten.

Der Wissenschaftler und Theologe Dr. Gregor Buß stellte sein Buch „Katholische Priester und Staatssicherheit“ vor. Drei Jahre hatte er dieser Arbeit, mit der er promovierte, gewidmet. Dabei hatte er über 1 000 Seiten Akten gewälzt. Kaum eine Berufsgruppe sei so gut untersucht wie die der katholischen Priester. Bereits 1998 erschien die Publikation „Kirche im Visier“, auf die Gregor Buß aufbauen konnte. Der Anteil der katho­lischen Geistlichen, die als Informelle Mitarbeiter (IM) tätig waren, sei höher gewesen als der durchschnittliche Anteil anderer Berufsgruppen, bezogen auf die Gesamtzahl­ der Bevölkerung. Das sei wohl darauf zurückzuführen, dass Priester von der Stasi als relevante Persönlichkeiten eingestuft wurden.

Zweisprachigkeit faszinierte Sieger

Mittwoch, 25. Oktober 2017 geschrieben von:
Die Fußballer der SG Crostwitz empfingen in der 3. Runde des Sachsenpokals am 8. Oktober den Drittligisten FSV Zwickau. Zwar unterlagen die Gastgeber mit 0:5, doch von Zwickauer Seite wussten viele von der hiesigen Zweisprachigkeit. Zuschauer wie auch Spieler waren vom lebendigen Sorbisch fasziniert. Foto: Jörg Stephan

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