Bautzen (SN/at). Mit Aspekten zu sorbischen Projekten im Rahmen des Strukturwandels nach dem Ausstieg aus der Braunkohle befasste sich der Bundesvorstand der Domowina auf seiner turnusmäßigen Beratung am 19. November. Aufgrund der sich weiterhin zuspitzenden Lage der Corona-Pandemie im Landkreis Bautzen wurde die Sitzung in hybrider Form durchgeführt. Für die im Saal des Bautzener Hauses der Sorben anwesenden Gremiumsmitglieder galt erstmals die 2Gplus-Regelung, auch Geimpfte und Genesene wurden getestet. Die Mehrheit war online zugeschaltet.
Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden (RASW) im Landtag Brandenburg hat am 3. November im Beisein von Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) den Entwurf der novellierten Sorben/Wenden-Schulverordnung begrüßt.
Bautzen (sk/SN). Im Kompositionswettbewerb Kocor 2.0, den die Gesellschaft zur Förderung des Sorbischen National-Ensembles (SNE) anlässlich des Zejler-Kocor-Jahres 2022 ausgelobt hatte, informierte die Jury über zwei Gewinner.
Den mit 500 Euro dotierten 1. Preis erhält der aus Wittichenau stammende Lehramtsstudent Lukas Zschorlich (24) für sein Werk „Njesmjertnosć (Unsterblichkeit)“ für Orchester und Sopran-Solo. Die Uraufführung ist im Rahmen des Zejler-Kocor-Jahres für das Sinfoniekonzert des SNE-Orchesters im Mai 2022 vorgesehen.
Der Klavierlehrer Denny Hozman (34) aus dem tschechischen Liběšic bei Litoměřice gewann mit einer Komposition zu Handrij Zejlers „Nadźija, lubosć, wěra (Hoffnung, Liebe, Glaube)“, geschrieben für Solo-Gesang mit Klavierbegleitung, den mit 300 Euro verbundenen 3. Preis. Sein Werk soll im Herbst 2022 beim Sorbischen National-Ensemble erklingen.
Ein 2. Preis wurde nicht vergeben. Die Gesellschaft sieht in diesem Wettbewerb einen wichtigen Beitrag zur Belebung der sorbischen Musikkultur.
Der Rat für sorbische Angelegenheiten in Sachsen verschob seine geplante Beratung zugunsten eines gemeinsamen Treffens mit dem Partnergremium in Brandenburg auf Ende November.
Bautzen (SN/at). Der Rat für sorbische Angelegenheiten in Sachsen sowie der Rat für Angelegenheiten der Sorben und Wenden in Brandenburg haben sich in der Vergangenheit immer wieder zum Gedankenaustausch getroffen. Ein erneutes Treffen ist für den 26. November vorgesehen. Der Vorbereitung darauf diente dem sächsischen Gremium eine digital durchgeführte Arbeitsberatung am 18. November. Vor dem Hintergrund der sich schier unbegrenzt ausbreitenden vierten Welle der Corona-Pandemie verständigten sich die Ratsmitglieder darauf, das geplante Treffen vollständig online zu absolvieren, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Bautzen (ML/SN). Der Cyrill-Methodius-Verein beabsichtigt, im nächsten Jahr die Grabsteine des Seniors des Bautzener Domstifts Jakub Skala und des Kaplans und Schriftstellers Michał Róla auf dem Nicolaifriedhof Bautzen erneuern zu lassen. Das teilte Trudla Mahling, Vorsitzende des Denkmal-Ausschusses des sorbischen wissenschaftlichen Vereins Maćica Serbska (MS), auf der Beratung am 9. November mit.
Jakub Skala (1851–1925) war auch Vorsitzender der Maćica Serbska. Michał Róla (1841–1881) redigierte die Zeitschrift Katolski Posoł, schrieb viele volkskundliche Beiträge und übte die Funktion des Schriftführers der MS aus. Die beiden Geistlichen sind neben Michał Hórnik an der Westseite der Nicolaikirchenruine begraben. Mit einem hohen Grabdenkmal würden die Grabsteine von Skala und Róla nach der Erneuerung einen würdigen Anblick erhalten. Die Ausschuss-Mitglieder sprachen sich dafür aus, das Projekt zu unterstützen.
Bautzen (CS/SN). Der Arbeitskreis für sorbische Angelegenheiten beriet am 10. November unter anderem darüber, wie man sich zur Aufstellung eines Bismarck-Denkmals auf dem Czorneboh positionieren sollte und welche Empfehlungen dazu dem Stadtrat erteilt werden sollten. Einen Impulsvortrag hielt dazu Dr. Friedrich Pollack vom Sorbischen Institut. Er legte die Argumente dar, die gegen die Aufstellung des Denkmals auf dem Czorneboh sprechen. Aus geschichtlicher Sicht sprächen die Ambivalenz von Bismarcks Persönlichkeit, seine repressive Minderheitenpolitik sowie die fehlende lokalhistorische Bedeutung des Eisernen Kanzlers dagegen. Pollack stellte die Frage, wie eine zeitgemäße dialogische Erinnerungskultur aussehen könnte, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass der Czorneboh einen sorbischen Erinnerungsort darstellt, auf dem unter anderem sorbische Volks- und Sängertreffen stattfanden. Außerdem habe das Standbid keinen großen Denkmalswert.
Hoyerswerda (SN/bn). „Der Institutstag ist eine Veranstaltung, mit der wir der Öffentlichkeit Einblicke in unsere Forschung ermöglichen. Erstmals findet er in Hoyerswerda sowie erstmals zeitgleich virtuell im Internet statt.“ Mit diesen Worten begrüßte der Direktor des Sorbischen Instituts (SI) Dr. Hauke Bartels Mitte November die Teilnehmer in der Hoyerswerdaer Kulturfabrik sowie vor den Bildschirmen. Insgesamt stellten sechs Wissenschaftler vier aktuelle Projekte des SI vor.