Um vollen Körpereinsatz ging es an der Sorbischen Grundschule „Michał Hórnik“ Räckelwitz beim Tanzprojekt PLAY.GROUND, welches der Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert.
Räckelwitz (SN/MiR). Grundsätzlich hatte Helena Fernandino geplant, das Projekt entlang der deutsch-polnischen Grenze zu starten. Die Corona-Pandemie ließ dies im vergangenen Jahr nicht zu. Und auch 2021 konnte der ursprüngliche Gedanke, grenzüberschreitend auf Spielplätzen zu tanzen, nicht verwirklicht werden. Die Choreografin gab jedoch nicht auf. Die Agentur Tristan in Dresden erhielt den Tipp, in der zweisprachigen Lausitz nach Partnern zu suchen.
Schleife. An der Spitze des Domowina-Regionalverbandes „Jakub Lorenc-Zalěski“ e.V. stehen nun zwei Frauen. Die Delegierten der Haupt- und Wahlversammlung am 6. Juli im Sorbischen Kulturzentrum Schleife wählten Diana Matiza als ihre neue Regionalverbandsvorsitzende. Sie tritt die Nachfolge von Manfred Hermasch an. Unter seiner Leitung entwickelte sich der Regionalverband seit seiner Etablierung als eingetragener Verein zu dem, was er heute ist. Hermasch hatte nicht erneut für dieses Amt kandidiert, jedoch arbeitet er weiter im Vorstand mit und ist dort einer von nur drei Männern. Das Vertrauen als Stellvertreterin von Diana Matiza erhielt Stephanie Bierholdt. Neu in den Vorstand gewählt wurden ebenfalls vier Frauen: Dorit Stettnisch und Kati Struck aus Schleife, Doreen Balze aus Trebendorf und Gertrud Hermasch aus Rohne.
Radibor (SN). Wie arbeiten die Elterninitiative Radibor und der dortige Jugendklub? Genaueres über ihre Mitgliedsvereine erfuhren die Vorstandsmitglieder des Regionalverbandes „Jan Arnošt Smoler“ Bautzen am 15. Juli in Radibor. So bemüht sich die Elterninitiative darum, dass in jedem 1. Schuljahr an der dortigen Sorbischen Grundschule eine Klasse mit muttersprachlichen Schülern gebildet und diese fortgeführt wird. Wie zu erfahren war, vermissen die Eltern wie auch der Regionalverband im bisherigen Bildungssystem 2plus Transparenz und eine klare Strategie, um den Kindern aller Sprachgruppen schrittweise die sorbische Sprache so zu vermitteln, dass sie diese im Alltag untereinander anwenden. Deshalb fordern sie, den Unterricht rein sorbisch zu erteilen, damit die Methode der Immersion richtig wirkt.
Flensburg (SN/at). Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) ist erstmals seit 60 Jahren wieder zur Bundestagswahl am 26. September zugelassen. Das bestätigte der Bundeswahlausschuss beim Bundestag am 8. Juli. „Für uns als Minderheitenpartei ist das ein historischer Tag“, wird SSW-Vorsitzender Flemming Meyer in diesem Zusammenhang zitiert.
Indes ist die Partei der Dänen und Friesen in Schleswig-Holstein gut auf die Wahlen vorbereitet. Die bestätigte Landesliste umfasst jeweils sieben Kandidatinnen und Kandidaten. Auf Listenplatz 1 gesetzt ist Stefan Seidler, in der Kieler Staatskanzlei zuständig ist für die deutsch-dänische Zusammenarbeit. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die im September 2020 gewählte stellvertretende Parteivorsitzende Sybilla Lena Nitsch und Maylis Roßberg, Vorsitzende der Jugendorganisation SSW Ungdom.
Die Personen auf der Landesliste sind in ganz Schleswig-Holstein wählbar. In den fünf nördlichen Wahlkreisen tritt der SSW mit direkten Kandidaturen an. Ein Mandat in Berlin sei sehr wohl erreichbar, ist man sich beim SSW sicher.
Für sorbische/wendische Projekte im Rahmen des Strukturwandels in den Kohleregionen stehen von 2022 bis 2038 in Brandenburg 19 Millionen Euro und in Sachsen 42,5 Millionen Euro zur Verfügung. Darüber informierten die zuständigen Landesministerien.
Senftenberg. Das Lausitzer Seenland soll künftig verstärkt ein attraktiver Urlaubsort für Familien sein. Ausflugs- und Übernachtungsorte sollen unkomplizierter zu finden sein. Im Juni hat dazu der Tourismusverband Lausitzer Seenland das Portal auf seiner Internetseite gestartet. Dies unterstreicht Pressesprecherin Katja Wersch. „Alle auf dem neuen Portal vorgestellten Ausflugsziele, Erlebnisse und Unterkünfte tragen das Gütesiegel ,Familienfreundlich im Lausitzer Seenland‘“, erläutert sie. „Kriterien sind unter anderem Familienführungen, familienfreundliche Preise oder Kinderspeisekarten.“
Wittichenau (SiR/SN). In absehbarer Zeit könnten sich die Krabatstele am Markt in Wittichenau als Ausgangspunkt und weitere angrenzende Sehenswürdigkeiten und Gebäude wohl in neue Besuchermagnete verwandeln. Möglich wird dies durch einen Wettbewerb, der vom Leader-Management OHTL ins Leben gerufen wurde. Grundanliegen war es, Ideengeber zu finden, die mit ihren Visionen die touristische Infrastruktur im kleineren Rahmen positiv weiterentwickeln und stärken können. „Wir waren von der großen Resonanz sehr positiv überrascht. Insgesamt wurden zweiundzwanzig Beiträge aus der gesamten Region eingereicht, die größtenteils einen historischen Ansatz hatten. Die kreativen Ideen reichten von der Errichtung einer Fahrrad-Erlebniswelt bis zur Einrichtung von thematischen Radwegen oder der Aufwertung von bestehenden Naturpfaden. Eine Wiederholung ist unbedingt erwünscht“, erklärte Vereinsvorsitzender des OHTL Marko Kowar.