Im Bautzener Domowina-Verlag erscheint in diesen Tagen ein Buch zum Werk des bekannten Lausitzer Fotografen Gerald Große. Im Dissener Heimatmuseum steht dieses jetzt schon im Zentrum des Interesses. Hier können sich Besucher seine Fotografien noch bis zum 10. April im Großformat anschauen. Die Lausitzer Premiere des Bildbandes, das auch auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt wird, findet ebenfalls im Heimatmuseum Dissen statt, und zwar am 3. April.
Dissen (HA/SN/CoR). „Heimspiele – domagraśa“ lautet der Titel der neuen Dissener Sonderausstellung, mit 30 Schwarz-weiß-Fotografien eine Hommage an die Lausitz und Halle-Neustadt. Als Heimspiel ließe sich auch die Eröffnungsveranstaltung am 7. Februar trefflich umschreiben. Babett Zenker, Leiterin des Museums, das im letzten Jahr 10 000 Besucher zählte, konnte an diesem Sonntagnachmittag 50 Gäste begrüßen, unter ihnen viele bekannte Lausitzer Kolegen-Fotografen. Bei Kaffe und Kuchen kam man miteinander ins Gespräch, die Fotografien lieferten Stoff genug.
32 Volkskünstler zeigten am Wochenende im Haus der Sorben in Bautzen ihre Kunstfertigkeit beim Verzieren der sorbischen Ostereier. Rund 1 900 Besucher sahen ihnen dabei zu und stellten ihnen viele Fragen. Da es der 25. Ostereiermarkt war, seit vielen Jahren schon ausgerichtet vom Förderkreis für sorbische Volkskultur, gab es als Überraschung eine Sonderbriefmarke des Postdienstes Post modern. Diese hatte die Bautzenerin Helena Pallmann gestaltet. Das heißt, es sind ihre Ostereier, die darauf zu sehen sind, und sie selbst hat das Foto geschossen. Natürlich zeigte Helena Pallmann auch vor Ort, wie sie die Eier gestaltet.
Flyer präsentiert
Bautzen. Der Rat für sorbische Angelegenheiten Sachsen stellte seinen überarbeiteten Flyer am 12. Februar in Bautzen vor. Darin erfährt der interessierte Leser über die Mitglieder des Gremiums, das den Sächsischen Landtag und die Staatsregierung berät, ebenso wie über die Kontaktmöglichkeiten.
Wandergesellen in Miltitz
Miltitz/Nebelschütz. Auf Einladung des Kunst & Kulturverein Steinleicht e.V. werden im Juni mehrere Wandergesellen am Miltitzer Steinbruch arbeiten. Die Aktion findet im Rahmen des diesjährigen KunstBUS am 18. und 19. Juni statt. Zugleich sind Bildhauer aus der Region eingeladen, sich an beiden Tagen vor der romantischen Kulisse des Steinbruchs künstlerisch mit Arbeiten in Stein sowie Holz einzubringen.
Hochzeitsmesse gut besucht
Die Bemühungen, das sorbische Siedlungsgebiet in der Niederlausitz zu erweitern, beschäftigen der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Landtag Brandenburg sehr. Ein weiterer Schritt wurde nun abgeschlossen.
Potsdam (SN/at). Das Zwischenergebnis rund ein Vierteljahr vor Antragsschluss am 31. Mai 2016 ist nicht das, welches sich die Autoren des seit 2014 geltenden neuen Sorben/Wenden-Gesetzes im Land Brandenburg erhofft haben. Dennoch sind die Bürgermeister der Städte Calau und Lübben, Werner Suchner und Lars Kolan, am 16. Februar den bereits erwarteten Schritt gegangen. Die Anträge zur Aufnahme ihrer Kommunen in das angestammte Siedlungsgebiet unterschrieben sie gemeinsam mit dem Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden auf dessen Sitzung im Landtag in Potsdam. Darüber informierte Torsten Mack, Vorsitzender des Rates auf Anfrage der Serbske Nowiny. „Wir haben die Anträge dem Referatsleiter im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur Clemens Neumann, der den Staatssekretär Martin Gorholt (SPD) vertrat, zur Prüfung übergeben“, sagte Mack.
Görlitz/Schleife (SN/at). Der neue Beirat für sorbische Angelegenheiten des Landkreises Görlitz hat sich am 10. Februar in Schleife konstituiert. Ihm gehören drei Kreisräte sowie Wolfgang Kotissek aus Halbendorf als sachkundiger Bürger an. Einstimmig wurde Franziska Schubert (Bündnis 90/Die Grünen) zur Vorsitzenden gewählt. „Sie ist als Abgeordnete des Sächsischen Landtages auch Sprecherin ihrer Fraktion für Angelegenheiten unseres Volkes. Deshalb ist es gut, dass sie den Beirat leitet“, meint der sorbische Kreisrat Martin Noack (CDU) aus Löbau, dem die Funktion des Stellvertreters anvertraut wurde. Dritter Kreisrat im Gremium ist Helmut Krautz (SPD), Bürgermeister von Groß-Düben.
Manfred Hermasch, Beauftragter des Landkreises Görlitz für sorbische Angelegenheiten, erläuterte dem Beirat die Arbeitsschwerpunkte für das laufende Jahr. Neben dem Bau des Deutsch-sorbischen Schulzentrums in Schleife verweist er dabei auf besonders auf zweisprachige Bildungsangebote in Kindertagesstätten und den Bedarf an sorbischen Lehrern.
Bautzen (SN/at). Der Brandanschlag auf das zukünftige Bautzener Flüchtlingsheim Husarenhof am 21. Februar und der Fakt, dass Anwohner und pöbelnde Schaulustige Feuerwehrleute bei den Löscharbeiten beeinträchtig haben, erfahren auch unter sorbischen Politikern eine breite Ablehnung.
„Das, was sich am Wochenende an der geplanten Flüchtlingsunterkunft zugetragen hat, verurteile ich. Unsere Stadt darf nicht der Spielplatz von Brandstiftern und Zuschauern sein, die selbst die Arbeit der Feuerwehr behindert haben. Die Domowina lehnt grobe Gewalt ab“, sind die Worte von David Statnik, Vorsitzender des sorbischen Dachverbandes Domowina, „wir setzen uns für eine offene Gesellschaft und Toleranz gegenüber anderen ein, wie auf unserer Hauptversammlung beschlossen.“
3. Teil
Im Spätherbst 1635 beschließt der Rat „den König und Kaiser, die Stadt, da sie abgebrannt, und von ehemals 1 500 Häusern nur noch 500 vorhanden wären, neu zu taxieren und zu bitten, damit sie mit Kriegscontributionen, die über ihr tatsächliches Vermögen gehen, nicht mehr belegt würde“. Zwei Wochen später bekommt der Stadtsyndikus den Auftrag, eine Schrift an die kaiserlichen Kommissare zu verfassen, in der wegen der Vernichtung der Stadt um den Erlass aller Steuern auf einige Jahre, und eine Beihilfe für den Wiederaufbau der Kirche, des Rathauses und anderer öffentlicher Gebäude gebeten wird. Dekan Gregor Kattmann von Maurugk schrieb dem Rat, dass er sich, auf Befehl des Kaisers, mit dem Rat über den Wiederaufbau der Kirche einigen solle. Der Kaiser hätte auch einige „Güter in Schlesien hierzu verordnet“ – was wohl bedeutet, dass er die Erträge dieser zum Wiederaufbau bestimmt hat. Der Rat beschloß daraufhin, dass der Giebel besichtigt, und sechzig Stämme Holz im Taucherwalde geschlagen und zugerichtet werden sollen.