Fünf Jahre Serbski Sejm – das haben Abgeordnete und Anhänger des sorbischen Parlaments ordentlich gefeiert. Zugleich gab es einen Ausblick in die Zukunft sorbischer Volksvertretung.
Nebelschütz/Njebjelčicy (SN/mb). Im nächsten Jahr wird der Aufruf veröffentlicht, Kandidaten für die zweite Wahl des Serbski Sejm vorzuschlagen. Der Sprecher des Ausschusses „Verfassung und Recht“, Hajko Kozel, übermittelte die Botschaft im gut besetzten Saal „Bjesada“ der Kirchgemeinde in Nebelschütz. „Wir haben gezeigt, dass die Sorben fähig sind, Wahlen zu organisieren“, sagte Kozel, „und wir haben das Versprechen erfüllt, uns um den Entwurf eines Staatsvertrages zu kümmern“. Alterspräsidentin Edith Pjeńkowa, die die Gäste mit Brot und Salz am Eingang begrüßte, lobte die Arbeit der Abgeordneten, die um die Anerkennung des Gremiums als Volksvertretung noch kämpfen. Dazu soll künftig ein Staatsvertrag dienen, doch bisher haben die Regierungen Sachsens, Brandenburgs und des Bundes den Serbski Sejm mehr oder weniger ignoriert.
Was für ein Glück, wenn man in seinem Arbeitsleben (das nicht mit der Rente enden muss) das tun kann, was einen erfüllt, Freude bereitet und ganz nebenbei auch noch für andere Menschen wichtig ist. Dem Fotografen Jürgen Matschie war dieses Glück beschieden. Und er setzt sich auch nach seinem 70. Geburtstag noch längst nicht zur Ruhe. Zurzeit sichtet er sein Lebenswerk, um es der Deutschen Fotothek zu übergeben. Und der Domowina-Verlag hat ihm zu seinem runden Geburtstag, den er im Februar dieses Jahres feiern konnte, ein adäquates Geschenk gemacht: den Bildband „Ducy domoj – Unterwegs nach Hause“. Der Untertitel „Fotografien 1972–2022“ zeigt schon, dass es sich dabei um die Bilanz eines 50-jährigen Schaffens handelt. Es gibt sogar „Ausreißer“ nach unten: Bereits 1965 fotografierte Jürgen Matschie seine Eltern Liesbeth und Erich Matschie. Hier zeigte es sich bereits, dass er es schon in jungen Jahren nicht darauf anlegte, Menschen für ein Foto zu „stellen“. Matschie ist eher der stille Beobachter, der es versteht, die Menschen vergessen zu machen, dass überhaupt ein Fotograf zugange ist.