Insgesamt zwölf Musiker, darunter Walburga Wałdźic, Sabine Kowollik, Dozent Maciej Rychły und Tomasz Nawka (von rechts), ­haben im Rahmen des dreitägigen Workshops „LAB F“ sieben Miniaturen aus dem „Kralschen Geigenspielbuch“ erarbeitet und am 26. März im Saal des Sorbischen National-Ensembles aufgeführt. Parallel fand erstmals der Workshop „LAB C“ statt, in dessen Rahmen vier Dirigenten unter der Leitung von Judith Kubicec ihre Fertigkeiten verfeinerten. Foto: SN/Božena Šimanec

Lorenc’ Nachlass in Berlin

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:

Das jüngst eröffnete Kito-Lorenc-Archiv bewahrt den Nachlass eines der bedeutendsten sorbisch-deutschen Schriftsteller. Unter dem Dach der Akademie der Künste Berlin (AdK) soll es vor allem wissenschaftlichen Zwecken dienen.

Empfehlung für angepasste Hymne

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:

Bautzen (SN/bn). Der sorbische Wissenschafts- und Kulturverein Maćica Serbska (MS) hat auf seiner Hauptversammlung am 18. März im Bautzener Sorbischen Museum beschlossen, einen von insgesamt elf Vorschlägen zur Änderung der sorbischen Hymne „Rjana Łužica“ (Schöne Lausitz) offiziell zu empfehlen. Die Anpassung betrifft die zweite Strophe, die nunmehr auch Frauen als „ew’gen Gedenkens würdig“ erachtet. Es handle sich ausdrücklich um eine nicht bindende Variante, die fakultativ parallel zur bisherigen Fassung gesungen werden könne. Die Entscheidung wurde mit 13 zu sechs Stimmen bei acht Enthaltungen nach kontroverser, insgesamt über ein Jahr andauernder Debatte getroffen.

Trudla Malinkowa verlieh der Verein für ihr langjähriges Engagement unter anderem als Vorsitzende die Ehrenmitgliedschaft. Sie bedankte sich und kündigte an, dass der derzeit noch von ihr geleitete Denkmalsausschuss der MS in diesem Jahr aufgelöst wird. Dessen ­Aufgaben soll künftig ein Fachbeirat der Stiftung für das sorbische Volk wahr­nehmen.

Ein zu stilles Jubiläum

srjeda, 29. měrca 2023 spisane wot:
Axel Arlt

Vor 75 Jahren, am 23. März 1948, beschloss der Sächsische Landtag erstmals ein Gesetz zur staatsrechtlichen Gleichstellung und Förderung einer ethnischen Minderheit in Deutschland. Der Text des „Gesetzes zur Wahrung der Rechte der sorbischen Bevölkerung“ fasziniert heute noch in seiner Klarheit und Verständlichkeit. In gewisser Hinsicht sollte mit diesem Gesetz nachgeholt werden, was in die Verfassung des Landes Sachsen ein Jahr zuvor nicht eingeflossen war. Die sächsischen Parlamentarier von LDP, CDU und SED schrieben mit ihrer Zustimmung Minderheitengeschichte in Europa.

Das „Sorbische Gesetz“ schuf die Grundlage für die meisten der heute (noch) bestehenden sorbischen Institutionen in Sachsen, die in den frühen Jahren der DDR entstanden. Das immer wieder hervorzuheben ist richtig. Doch das Gesetz kam in die Jahre. Seinen Inhalt den geänderten berechtigten Interessen der sorbischen Bevölkerung – besonders zum Erhalt der Muttersprache – entsprechend anzupassen, blieb verwehrt.

Reiche Erfahrungen bewahrt

wutora, 28. februara 2023 spisane wot:

Die neue sächsische Sorbenbeauftragte heißt Dr. Madlena Mahling

Dr. Madlena Mahling ist die neue Beauftragte für Angelegenheiten der Sorben des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK). Staatsministerin Barbara Klepsch (CDU) führte sie am 6. Februar in würdigem Rahmen im Sorbischen Museum Bautzen in dieses verantwortungsvolle Amt ein.

Im aktuellen Streit um die Wahl der sorbischen Vertreter aus Sachsen in den Rat der Stiftung für das sorbische Volk geht es nur vordergründig zum einen um die kurzfristige Änderung der Wahlordnung. Zum anderen scheint es so, als würden persönliche Animositäten zwischen Vertretern der Domowina und des Serbski Sejm eine korrekte Wahl behindern.

Dieser Streit ist jedoch in meinen Augen nur die momentane Erscheinungsform eines tiefer liegenden, lang anhaltenden Konflikts. Der besteht zum einen darin, dass die Lausitzer Slawen über viele Jahrzehnte in (zwar sehr gegensätzlicher, aber immer) deutscher Staatlichkeit leben. Zum anderen unterscheiden sich die Lausitzer Slawen über die Zeiten hinweg geografisch, religiös und sprachlich. Manchmal bis zu Gegensätzen, Unverträglichkeiten, Zerwürfnissen.

Nicht bereit, alles zu revidieren

wutora, 28. februara 2023 spisane wot:

Zum Beitrag „Fatales Votum im Kreistag“, SN in deutscher Sprache 1/2023, schreibt Dieter Reichelt aus Berlin:

Obwohl ich seit über 50 Jahren in Berlin meinen Lebensmittelpunkt habe, interessiere ich mich aktiv für das Geschehen in meiner Oberlausitzer Heimat, im Kreis Bautzen, nicht zuletzt für die sorbische Community; ich habe deshalb auch die „Serbske Nowiny“ abonniert. Ich bin 1951 in Rackel geboren und aufgewachsen, habe die POS Baruth, die damals noch den Name „Jan Bohuwěr Mučink“ trug, besucht und habe einige Jahre am Sorbisch-Unterricht bei Fräulein (!) Margarethe Syckor teilgenommen.

Ein aufrechter Freund der Sorben

wutora, 28. februara 2023 spisane wot:

Martin Schmidt prägte lange die Kultur in Hoyerswerda, 85-jährig ist er nun gestorben

Ende 2021 zog er mit seiner Frau Helene zu den Kindern nach Bayern. Es war ein berührender Abschied an jenem 20. November in der Lausitzhalle Hoyerswerda mit Freunden, Kollegen, Weggefährten und interessierten Gästen. Für Kulturmensch Martin Schmidt war es ein doppelter Abschied: Nach über 50-jährigem Wirken löste sich der Hoy­erswerdaer Kunstverein auf. Viele Jahre war er dessen Vorsitzender. Zwei Jahre zuvor hatte Martin Schmidt seine Wahlfunktion als langjähriger Stadtrat beendet. „Mein Herz schlägt stark für ehrenamtliche, freiwillige, ausstrahlende Kulturarbeit. Sie bestimmt mein Wirken seit Jahrzehnten“, meinte der Hoyerswerdaer seinerzeit, der am 24. Januar im Alter von 85 Jahren verstorben ist.

Bamborak kann schon gut sprechen

wutora, 28. februara 2023 spisane wot:

Panschwitz-Kuckau (SN/MWj). Dass Korla Baier aus Panschwitz-Kuckau wohl einer der jüngsten sorbischen Computerspezialisten ist, haben die Leser der Serbske Nowiny schon vor zwei Jahren erfahren. Damals berichteten wir darüber, dass er ein Computerprogramm entwickelt hat, welches Zahlen auf Sorbisch vorliest. Es ist inzwischen in verbesserter Version unter https://gaussia.de/slp nutzbar. Jetzt arbeitet der Jugendliche schon etwa ein halbes Jahr an einem nächsten Projekt, das heute so weit entwickelt ist, dass es jeder Interessent im Internet ansehen – und vor allem anhören kann.

Ein Refugium nur für Taucher?

wutora, 28. februara 2023 spisane wot:

Der Bautzener hinterfragt wohl kaum noch, warum der Taucherfriedhof eigentlich so heißt. Ein Fremder könnte jedoch auf die Idee kommen, dass hier nur Taucher begraben sind. Ein neues Buch lüftet nun das Geheimnis um diesen Namen. „500 Jahre Taucherfriedhof Bautzen“ ist als 5. Band der Schriftenreihe des Archivverbunds Bautzen im Mitteldeutschen Verlag erschienen.

nowostki LND