Radibor/Radwor (SN/BŠe). Die von der Bundesregierung geforderte kommunale Wärmeplanung ist für viele Gemeinden eine Herausforderung. Dass bereits Ideen existieren, beweist die Gemeinde Radibor. Gemeindevertreter luden interessierte Anwohner am 20. März zu einer Veranstaltung in die Gaststätte „Meja“ ein, um zum Thema „Energie und Klimaschutzkonzept, künftige Strom- und Wärmeversorgung“ zu informieren.
„Zukunft ist das, was wir daraus machen“, sagte die Bürgermeisterin der Gemeinde Madeleine Rentsch (Wählervereinigung Milkel). Seit Oktober des vergangenen Jahres arbeitet Klimamanager Marcel Bellmann in der Kommune. In den vergangenen Monaten stellte er Bilanzen und Analysen zusammen. Somit liegen nun Informationen darüber vor, wie die Haushalte mit Strom und Wärme versorgt werden. Zugleich stellte er eine Vision zur Wärmeversorgung vor. So könnte ein Gemeindewerk in Gestalt einer Gesellschaft die rechtliche Verantwortung übernehmen. „Werte, die wir in der Gemeinde produzieren, müssen hier auch verbraucht werden“, betonte er.
Crostwitz/Chrósćicy (SN/AN). Rund 280 Interessenten besuchten die zum 13. Mal vom WITAJ-Sprachzentrum (RCW) veranstaltete Schadźowanka für Familien am 3. März in Crostwitz. Sie fand in diesem Jahr erneut mit Unterstützung des Domowina-Regionalverbandes „Michał Hórnik“ statt. „Unter den Anwesenden waren zu unserer Freude wieder sehr viele neue Gesichter “, berichtete die verantwortliche Regionalsprecherin der Domowina Katharina Jurkowa.
Den unterhaltsamen Nachmittag mit verschiedensten Angeboten eröffneten die Tänzerinnen der Gruppe „Łužičanka“ mit einem kurzen Programm. Danach waren alle eingeladen zu basteln, Sport zu treiben, zu lesen, sich mit Robotern zu beschäftigen oder ganz einfach bei einer Tasse Kaffee und einem Stück guten Kuchen ins Gespräch zu kommen.
„Der angebotene Austausch mit anderen Eltern ist mir persönlich sehr wichtig, das Vergnügen mit den Robotern sehr gut für meinen Sohn im Schulalter. Denn zu Hause können wir so etwas einfach nicht ermöglichen“, sagte Mutter Franciska Včelichowa.
Bildungsthemen haben die Sitzung des brandenburgischen Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden am 12. März im Niedersorbischen Gymnasium Cottbus (DSG) bestimmt. Der Ort war mit Bedacht ausgewählt: Die Beteiligten sollten sich ein eigenes Bild über die Lage an der einzigartigen niedersorbischen Bildungseinrichtung machen.
Cottbus/Chóśebuz (SN/at). Schulleiter Dr. Matthias Guttke informierte zur Rolle des DSG als Spezialschule mit sorbischem Profil für den Verlauf sorbischer Bildungsbiografien. Die Pädagogen sollen nicht nur an das Wissen anknüpfen, das die Schüler aus den Grundschulen in die 5. bzw. 7. Klasse mitbringen, sondern sie zum Abitur begleiten. „Der Besuch des Niedersorbischen Gymnasiums heißt nicht nur, sich Sorbisch als Fremdsprache anzueignen, sondern zugleich in die sorbische Kultur einzutauchen.“
Lohsa/Łaz. Der Gemeinderat Lohsa unterstützt das Vorhaben der Sanierung des zweisprachigen deutsch-sorbischen Denkmals für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges an der Friedhofsmauer Groß Särchen. Einstimmig fasste er auf seiner vergangenen Sitzung dazu den Grundsatzbeschluss. Möglichst im September soll die Kommune den entsprechenden Förderantrag stellen. Gemeinderat Steffen Mühl (Freie Wähler Lohsa) regte dieses Ziel an.
Regelmäßig organisiert die Volkshochschule Hoyerswerda Vorträge zu gesellschaftspolitischen und historischen Themen, zuletzt über den Krieg des ersten Sachsenkönigs Heinrich I. (876 – 936) gegen die Sorben. Dessen Nachwirkungen lassen sich bis ins 20. Jahrhundert verfolgen.
Hoyerswerda/Wojerecy (KD/SN). Der Geschichts- und Kunstlehrer der Oberschule Bernsdorf Oliver Bettels wusste am 15. März im gut gefüllten Krabatkeller des Schlosses Hoyerswerda zu berichten, dieser Herrscher sei in seiner Jugend Vogelkundler gewesen. Daher wurde er später auch Heinrich der Vogler genannt. Im Jahre 919 wurde er auf den Thron des Ostfrankenreichs gewählt und begründete später mit seinem Sohn Otto I., dem ersten Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, das Geschlecht der Ottonen.
Bautzen/Budyšin (SN/bn). Unter der Überschrift „Zwischen Bautzen, Prag und Rom – Transregionale Verflechtungen und Interaktionen in der Kirchengeschichte Zentraleuropas“ fand vom 14. bis zum 16. März die erste gemeinsame wissenschaftliche Konferenz des Sorbischen Instituts (SI) und der Prager Karlsuniversität im Bautzener Haus der Sorben statt. Ziel der Veranstaltung sei es, „interdisziplinäre und grenzübergreifende Forschung zu fördern, neue Netzwerke zu schaffen und Wissen zu verbreiten“, wie Friedrich Pollack, der seitens des SI für die Organisation der Konferenz verantwortlich zeichnete, unterstrich.
Ostern kann kommen – fast alle sind auf „ihre“ Festtage vorbereitet. Egal ob diese zu Hause oder an einem Urlaubsziel stattfinden. Und auch unabhängig davon, ob Auferstehung oder einfach der Frühling gefeiert wird. In der Lausitz gehören die sorbischen Osterreiter für viele Menschen zu Ostern dazu: Für die Einheimischen. Für die Urlaubsheimkehrer, die hier aufgewachsen sind, aber woanders Arbeit und ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben. Und für die Feriengäste, die zu einem Gutteil wegen der Osterreiter hier gebucht haben. Das ist auch in Ordnung so, zeigt es doch einmal mehr, dass das Sorbische nicht nur das Alleinstellungsmerkmal der Lausitz ist, sondern der Region auch zu einem sehr umfassenden Mehrwert verhilft.