Ein nachweihnachtlicher Gruß von Kito Lorenc

póndźela, 30. decembera 2019
artikl hódnoćić
(0 )
Wo doch Scheunentore schon phraseologisch meist weit offenstehen ... Foto: SN/ Hana Schön Wo doch Scheunentore schon phraseologisch meist weit offenstehen ... Foto: SN/ Hana Schön
Weihnachtsbrief 1999

Urlaub zu Hause!

Weil ich es mir wert bin

In meiner Klause.

Soll ich Dir schnell zusammen-

reimen,

was da passiert?

Dein Müsli mit den Weizenkeimen

Quillt aus den Kanälen

Und macht mich fett.

Muß ich noch mehr erzählen?

(Meiner, Du weißt, ist voll

Und der von Panama –

siehe Yvan Goll.)

Ich war im Antiquariat,

schneid die Widmung für den Toten

aus meinem Buch, es liegt parat.

Übrigens, Orplid und Sulamith

auch schon im Internet.

Denk an den kleinen Schritt

vom Mond. Der gibt uns, aus der

Ferne,

fast einen Stich

ins Postmoderne.

Vorm neuen Scheunentor,

hört man, herrscht Torschlußpanik.

Steht doch so offen wie nie zuvor

für Ochs und Esel. Und ich tippe:

Nichts, niemand hält die auf

in ihrem Lauf zur Krippe.

Da – ein Mensch? Wie stolz

das klingelt …

Ich schließe jetzt und poch aufs

Holz:

Wärst Du es nur, ach, zeig Dich her!

Ich käme dreimal noch

und dann nie mehr.

Kito Lorenc

wozjewjene w: SN Deutsch
Prošu přizjewće so, chceće-li komentar podać

Serbska debata

nowostki LND