Berlin/Bautzen (SN/JaW). Die Verpflichtungen umzusetzen, die aus der Europäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen hervorgehen, ist vorrangig Aufgabe der Bundesländer und nur in kleinem Rahmen auch des Deutschen Bundestages. So heißt es in der Antwort des Präsidenten des Deutschen Bundestages Wolfgang Schäuble auf die kleine Anfrage des Grünen-Bundestagsabgeordneten Stephan Kühn, das Internetportal des Bundestages auch in den Sprachen der in Deutschland anerkannten Minderheiten auszustatten. Zugleich bittet Schäuble in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, um Verständnis, dass es „ziemlich aufwendig ist, Webseiten in achtzehn Sprachen aktuell zu halten“. Die Internetseiten des Bundestages richten sich nicht nach „einer Repräsentativität der in Deutschland gesprochenen Sprachen, sondern nach möglichst breiter Verständlichkeit der Informationen“, so Schäuble.
Räckelwitz/Schleife (DŠ/SN/MiR/bn). Die immer stärkere Nutzung des Internets erfordert ein hohes Maß an Sicherheit. Das war Thema eines ersten Webinars für Schüler der Oberschulen „Michał Hórnik“ in Räckelwitz und „Dr. Maria Grollmuß“ in Schleife. In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien nahmen daran 14 Schüler und Schülerinnen aus Räckelwitz und 16 aus Schleife im Alter zwischen 13 und 15 Jahren teil. Der Bautzener Sächsische Ausbildungs- und Erprobungskanal (SAEK) kümmerte sich um ein stabiles Netz. In beiden Schulen wurde jeweils ein Unterrichtsraum mit entsprechender Webcam und Mikrofonen ausgestattet. Moderator Michael Ziesch, zugleich Leiter des SAEK in Bautzen, begrüßte zu dieser besonderen Form des Unterrichts nicht nur die Schüler und deren Lehrer, sondern auch Referenten der Polizei. In fast zwei Stunden erläuterten und verdeutlichten die Beamten, worauf Jugendliche bei der Internetnutzung achten sollten und wie sie sich schützen sollen. Zur Verdeutlichung dienten vor allem verschiedene Kurzfilme.
Bautzen (SN/bn). Nach einem ereignisreichen Schuljahr wurden den Abiturienten des Sorbischen Gymnasiums Bautzen (SGB) am 3. Juli ihre Abschlusszeugnisse übergeben. Die Zeremonie fand „in einem zwar leider kleinen Kreise“ statt, dafür jedoch „mit zwei Premieren. Erstmals feiern wir im Saal des Bautzener Deutsch-Sorbischen Volkstheaters, und erstmals können eure Verwandten und Mitschüler das Ereignis live im Internet verfolgen“, begrüßte der Schulleiter des SGB René Jatzwauk die Maturanten, Lehrer und Mitglieder des Fördervereins des SGB. Insgesamt haben 45 Absolventen die Hochschulreife erlangt, acht von ihnen mit dem Prädikat „Sehr gut“.
Die Festrede hielt die Intendantin des Sorbischen National-Ensembles Judith Kubitz. Anekdotenreich reflektierte sie ihren schulischen und anschließenden beruflichen Werdegang und gab den Abiturienten den Rat: „Geht hinaus in die Welt und stillt eure Neugier. Bewahrt euch das Sorbische, es wird euch nicht zum Nachteil gereichen. Viel Glück!“
Das Verwaltungsgebäude des Verwaltungsverbandes Am Klosterwasser in Panschwitz-Kuckau bekommt eine zweisprachige Beschriftung. Das Sorbische und das Deutsche sind dabei gleichwertig berücksichtigt.
Radibor (SN/MkWj). Ein Bebauungsplan für insgesamt 22 Ein- und Zweifamilienhäuser beschäftigt gegenwärtig die Verantwortlichen der Gemeinde Radibor. Eine Vertreterin des Architekturbüros Panse konnte den Gemeinderäten auf ihrer Sitzung Mitte des Monats einen konkreten Plan präsentieren. Die Baufläche „Alte Bautzener Straße“ in unmittelbarer Nachbarschaft der Sport- und Mehrzweckhalle „Slavia“ ist fast vier Hektar groß und lässt sich gut an die öffentlichen Medien anschließen. Gleichzeitig ist noch nicht geklärt, wie die Siedlung an die Bornitzer Straße angeschlossen werden könnte. Nach den Worten der Mitarbeiterin des Architekturbüros laufen derzeit die genehmigungsrechtlichen Verfahren. Das betrifft den Umweltschutz ebenso wie den Arten- und Emissionsschutz. Im August sollen die Unterlagen öffentlich zur Einsicht ausliegen. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die endgültige Baugenehmigung im Mai vorliegt.
Die Sitzungen des Gemeinderates finden von nun an mittwochs 18 Uhr statt. Das wurde so beschlossen.
Im Bautzener Petridom sollte am 28. Juni eigentlich das Oratorium „Paulus“ erklingen. Aufgrund der Corona-Pandemie sind aber derzeit chorsinfonische Aufführungen und Aufführungen mit großer Orchesterbesetzung nicht möglich. Deshalb wurden Kantaten und Psalmen von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit kleiner Orchesterbesetzung, kleinem Chor und Solisten aufgeführt.
Bautzen (CS/SN). Den Orchesterpart übernahm das Orchester des Sorbischen National-Ensembles. Als Solisten konnten Christina Roterberg (Sopran) aus Berlin, die gebürtige Bautzenerin Stephanie Hauptfleisch (Alt) aus Dresden, Falk Hoffmann (Tenor) aus Leipzig und Sebastian Richter (Bass) aus Chemnitz gewonnen werden. Prof. Martin Strohhäcker aus Dresden musizierte an der Eule-Orgel. Das Vokalensemble St. Petri übernahm den Chorgesang.
Um die geltenden Abstandsregeln einzuhalten, fand das Konzert zweimal hintereinander statt. Das Kirchengestühl war gut besetzt.