In mehreren zweisprachigen Kommunen stehen nächstes Jahr Bürgermeisterwahlen an. Im Verwaltungsverband Am Klosterwasser wird die Stelle des Chefs dagegen ausgeschrieben.
Panschwitz-Kuckau (SN/MWj). Nach sieben Jahren endet am 31. Juli 2022 die Amtszeit des Vorsitzenden des Verwaltungsverbandes Am Klosterwasser Mirko Domaschke. Mit diesem Thema beschäftigte sich außerhalb der Tagesordnung die Verbandsversammlung am 13. Oktober. Zum ersten Mal trafen sich die Vertreter der fünf Mitgliedsgemeinden in den neuen Räumen des sanierten Verwaltungsgebäudes in Panschwitz-Kuckau.
Auf Vorschlag von Thomas Bensch (Gemeinde Ralbitz-Rosenthal) sollte über die anstehenden Wahlen so früh wie möglich gesprochen werden, um möglichst eine große Anzahl von Interessenten zu erreichen, die sich für diese „außerordentliche und gut bezahlte Funktion“ melden könnten, betonte Bensch.
Tätzschwitz (SiR/SN). Zwanzig Jahre Schul- und Heimatstube wurden am 10. Oktober in Tätzschwitz bei Hoyerswerda groß gefeiert. Zu erleben waren Blasmusik, ein Umzug durchs Dorf, an dem auch Trachtenträger aus der Umgebung teilnahmen, gedankliche Zeitreisen in die Vergangenheit, die Enthüllung einer neuen Tafel mit zweisprachiger Aufschrift an der Friedenseiche und weitere Aktionen.
Bautzen (SN/bn). Das Goethe-Institut und das Sorbische Museum zeigen aktuell ihre gemeinsame Sonderausstellung „5 x Deutschland in aller Welt“ in Bautzen. Die Exposition zeigt mit Fotografien von Jörg Müller den Alltag von Nachkommen deutscher Auswanderer in fünf Ländern auf fünf Kontinenten. Die Eröffnungsworte zur Vernissage am vorletzten Sonntag sprachen unter anderem die Beigeordnete des Landrates des Landkreises Bautzen Birgit Weber und der Direktor der Stiftung für das sorbische Volk Jan Budar, die genauso wie der Generalsekretär des Goethe-Institutes Johannes Ebert per Videobotschaft die „hervorragende Zusammenarbeit“ beider Aussteller hervorhoben. Die Direktorin des Museums Christina Bogusz erhofft sich von der Exposition „eine neue Perspektive auf das Thema Minderheiten“, Jörg Müller möchte „Denkanstöße geben und Fragen aufwerfen“. Den musikalischen Rahmen der Eröffnung gestaltete die sorbische Gruppe Astronawt.
„Europa ist reicher durch nationale Minderheiten. Das sollte es langsam verstehen lernen“. Diese Feststellung und Forderung der Europapolitikerin Walburga von Habsburg-Douglas auf der jüngsten Tagung der Europäischen Vereinigung der Minderheitentageszeitungen (Midas) Anfang Oktober unterschreibe und unterstütze ich voll und ganz.
Zu jeder Konferenz an der Vertreterinnen und Vertreter von Minderheiten teilnehmen, oder auch auf Treffen der Midas spürt man aufs Neue, welch besonderer Reichtum Minderheiten nicht nur im täglichen Leben, sondern ebenso in allen anderen Bereichen, wie auch der Politik sind. Solche Treffen mit Kolleginnen und Kollegen sowie der Erfahrungsaustausch stärken nicht nur die Redaktionen der Minderheitenzeitungen, sondern geben jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer neue und vor allem kreative Impulse für die journalistische Arbeit und fürs Schrieben in Minderheiten- und Regionalsprachen, um sie zu stärken, zu bewahren und somit auch die Vielfalt Europas zu erhalten.
Bautzen (SN/bn). Vier ausverkaufte Vorstellungen, insgesamt zirka 1 600 Zuschauer, stehende Ovationen und der dreifache Lobgesang „Sława!“ des Publikums: Die Uraufführung sowie die folgenden Darbietungen der sorbischen Pop-Oper (formal eher ein Melodram respektive Musical) „Carpe noctem – Unendliche Nacht“ in der Crostwitzer Mehrzweckhalle „Jednota“ als überaus erfolgreich zu bezeichnen erscheint mehr als angemessen.
Crostwitz (SN/MkWj). Etwa 200 Teilnehmer aus allen Generationen gedachten am 6. September des 20. Jahrestages eines Ereignisses, welches als „Crostwitzer Schulaufstand“ in die Geschichte eingegangen ist. Dazu versammelten sie sich auf dem Hof der früheren Sorbischen Mittelschule „Jurij Chěžka“. Dort fanden im Jahr 2001 Demonstrationen und andere Veranstaltungen gegen die drohende Schließung der Crostwitzer Mittelschule statt. Unter den Anwesenden waren damalige Mitstreiter ebenso wie Jugendliche, die erst in den Jahren danach geboren wurden. Zu ihnen gehörte die Musikgruppe „Šwintuchi“, welche die Gäste musikalisch begrüßte.
Crostwitz (SN/JaW). Zwei Wochen vor der mit großer Spannung erwarteten Bundestagswahl konnten Interessierte beim einem gut besuchten Wahlforum der Domowina und der Redaktion Serbske Nowiny in Crostwitz noch einiges erfahren, wie die einzelnen Direktkandidaten im Wahlkreis Bautzen I zu sorbischen und regionalen Lausitzer Themen stehen. In der Vergangenheit fanden sorbische Wahlforen im Bautzener Haus der Sorben statt. Crostwitz jedoch bot eine ebenbürtige Bühne.
Der Domowina-Regionalverband „Handrij Zejler“ Hoyerswerda nimmt für sich in Anspruch, „Kerngebiet der sorbischen Lausitz“ zu sein. So war es auf dessen Haupt- und Wahlversammlung am 17. September am Gründungsort des sorbischen Dachverbands, im heutigen Bürgerzentrum Braugasse 1 in Hoyerswerda, deutlich zu vernehmen. Der Begriff „Kerngebiet“ wurde bisher eher unter sprachlichem Aspekt für die sorbischen Gemeinden im Städtedreieck Bautzen- Kamenz-Hoyerswerda benutzt. Die Interpretation auf der Hauptversammlung jedoch bezieht sich vielmehr auf die geografische Lage, wobei die Bezeichnung „Kern“ als noch treffender erscheint: Der Regionalverband „Handrij Zejler“ liegt so zentral, dass er als einziger an alle anderen Flächenregionalverbände in der Nieder-, Mittel- und Oberlausitz grenzt. Aufgrund dessen sieht sich der dortige Regionalvorstand in einer gewissen Vermittlerrolle. Diese soll in der neuen dreijährigen Wahlperiode profiliert werden.