Das neue Finanzierungsabkommen für die Stiftung für das sorbische Volk kann bald unterzeichnet werden.
Dresden/Bautzen (SN/JaW). Sachsen stimmt dem neuen, vierten Finanzierungsabkommen der Stiftung für das sorbische Volk zu. Das hat das Kabinett am 23. März beschlossen, verkündete die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch (CDU) auf einer Pressekonferenz in Dresden.
Die drei Vertragspartner haben sich im auf Grundlage einer Bedarfsanmeldung der Stiftung auf die Höhe der Zuwendungen geeinigt. „Die Fördersumme – und ich glaube, das ist ein sehr gutes Zeichen – wurde im Vergleich zum dritten Abkommen um insgesamt 5,3 Millionen auf nunmehr 23,92 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Der Anteil des Freistaates Sachsen steigt somit auf 7,9 Millionen Euro (+1,77 Mio.) jährlich“, erklärte Klepsch. Den Löwenanteil des Stiftungsetats sichert der Bund mit 11,96 Millionen Euro (+2,66 Mio.); 3,99 Millionen Euro (+0,89 Mio.) steuert das Land Brandenburg bei.
Bautzen (SN/at). Die Applikation „Soblex – Prawje pisać“ (Soblex – Richtig schreiben) liegt für androide Smartphones und Tablets bei Google Playstore in der neuen Version 1.2 vor, wie die Stiftung für das sorbische Volk informierte.
Mit der App besteht Zugang zum Online-Wörterbuch soblex.de, und das ist selbst ohne Internet möglich. Mit der Aktualisierung greift die App auf weitere Wörterbuchtypen zu. Die Erneuerung bringt Verbesserungen für den Offline-Modus. Wie gegenwärtig schon in der Internetanwendung, sind 66 000 Einträge des zweibändigen Deutsch-Sorbischen Wörterbuchs 1989/1991, 2 000 Einträge im Wörterbuch der deutsch-sorbischen Exonym-Datenbank (https://www.serbski-institut.de/os/Geografiske-mjena-hor-njoserbsce) und 11 500 zusätzliche sorbische Wörter über die App direkt auf mobilen Geräten zugänglich.
Dieser Service steht für das Betriebssystem iOS noch nicht zur Verfügung. Nutzer solcher Geräte mögen sich etwas gedulden, denn auch die überarbeitete App „Prawje pisać“ (Richtig schreiben) soll in diesem Jahr noch verfügbar sein.
Gerhard Schneider hatte als sorbischer Christ der Verordnung zur Errichtung des Schwesterkirchverhältnisses, dem auch seine deutsch-sorbische Kirchgemeinde Göda angehören soll, widersprochen. Seinen Einspruch wies das Landeskirchenamt am 23. Februar ab. Drei Tage später empfing ihn Landesbischof Tobias Bilz zum Gespräch.
Dresden/Göda (SN/at). „Ich denke, dass wir dem Bischof die besonderen sorbischen Belange nahebringen konnten. Er äußerte Verständnis für unser Anliegen und erläuterte die Beweggründe des Strukturveränderungsprozesses.“ Das sagte Gerhard Schneider nach dem Gespräch mit Landesbischof Tobias Bilz am 26. Februar in Dresden.
Forst/Bautzen. Aufmerksamkeit erregte der Kreistag Spree-Neiße in Forst, als er Ende Februar beschloss, ein kommunales Stipendium für Lehramtsstudenten mit dem Fach Sorbisch einzuführen. Zum Studienjahr 2021/2022 soll es erstmals vergeben werden. Der Landkreis in der Niederlausitz will damit die schleppenden Bemühungen um pädagogischen Nachwuchs für den Unterricht in niedersorbischer Sprache unterstützen. Als Schulträger ist er mit diesem Problem direkt konfrontiert. Wer das Stipendium erhält, verpflichtet sich, für fünf Jahre an einer Schule im Landkreis Spree-Neiße Sorbisch zu unterrichten.
Wäre so ein kommunales Stipendium auch im Landkreis Bautzen möglich? Serbske Nowiny erkundigten sich in den Fraktionen des hiesigen Kreistages.
Bautzen (SN/JaW). Die 20. Domowina-Hauptversammlung findet im Deutsch-Sorbischen Schulzentrum Schleife statt. Das hat der Bundesvorstand des Dachverbandes auf seiner Beratung am 12. März in Bautzen und online beschlossen. Somit ist nach Festlegung auf den 12. Juni auch der Versammlungsort der Haupt- und Wahlversammlung klar.
Beschlossen hat das Gremium nach kurzer Diskussion zwei Änderungen im Entwurf der Arbeitsrichtlinien der Domowina für die Jahre 2021 bis 2023. Als erste Änderung hat der Wissenschaftsverein Maćica Serbska vorgeschlagen, in die Richtlinien den Widerstand, in der Lausitz ein Atommüllendlager zu errichten, aufzunehmen. „Obwohl die Domowina vergangenes Jahr öffentlich ihre Stellungnahme kommuniziert hat, ist es wichtig, dass sie sich auch in den nächsten Jahren dazu äußert und weiter protestiert. Schließlich ist es eine politische Entscheidung. Nur wenn wir ausdauernd und lautstark protestieren, können wir verhindern, dass solch ein Lager bei uns gebaut wird“, heißt es unter anderem in der Begründung des Vereins.
Dresden (SN/at). Als erstes Länderparlament beschloss der Sächsische Landtag am 24. März den novellierten Rundfunkstaatsvertrag für den MDR. Die Fraktionen von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen stimmten zu, die Linksfraktion enthielt sich und die der AfD votierte dagegen. Notwendig ist dieser Schritt auch in den Landtagen von Sachsen-Anhalt und Thüringen, ehe den Sorben ein fester Platz im Rundfunkrat endgültig gewährleistet wird.
Der Serbski Sejm stellte in diesem Zusammenhang auf seiner digitalen Beratung am 12. März fest, dass mit einem sorbischen Rundfunkratsmitglied potenziell eine verbesserte Berücksichtigung sorbischer Anliegen möglich werde. Der Kultur- und Bildungsausschuss des Sejm sammelt nun Personalvorschläge für diese Funktion und lädt alle sorbischen Institutionen ein, unter der E-Mail-Adresse „geeignete Kandidat*innen“ zu benennen. „Eine Entscheidung soll – soweit möglich – im Konsens mit der Domowina getroffen werden“, heißt es in einer Information des Serbski Sejm.
Der Dachverband sorbischer Vereine Domowina hat die Schulnetzplanung des Landkreises Bautzen geprüft und sieht Verbesserungsbedarf.
Bautzen (SN/MiR). Bei der Schulnetzplanung des Landkreises Bautzen soll stärker auf positive demographische Entwicklung in den sorbischen Dörfern geachtet werden. Das fordert der Domowina-Vorsitzende Dawid Statnik.
Die gleichbleibende bzw. steigende Entwicklung der Schülerzahlen an sorbischen und Schulen mit sorbischem Bildungsangebot sind besonders im Sorbischen Gymnasium in Bautzen erkennbar. „Vor allem fehlen Unterrichtsräume, wodurch die Gruppenbildung nach Sprachkenntnissen im Bereich des Models 2plus nicht genügend berücksichtigt wird. Der Bedarf ist an mehreren Standorten sichtbar, am Sorbischen Gymnasium aber am offensichtlichsten“, so Dawid Statnik. Die zweizügige Schule braucht mehr Räume, um allen Kindern, die ab der 5. und 6. Klasse dort lernen möchten, entsprechen zu können.