Dresden (SN/bn). Der 5. Bericht der Landesregierung zur Lage des sorbischen Volkes, welcher im Anschluss an die erste Sitzung der neuen sächsischen Staatsregierung zunächst Vertretern der Medien im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde und der zu Anfang nächsten Jahres dem Landtag vorgelegt werden soll, erachtet die Situation der Sorben als grundlegend positiv.
„Wir sind dem Schutz und der Förderung der Sorben nicht nur gesetzlich verpflichtet, sondern wir dürfen vor allem stolz auf die nationale Minderheit sein, welche eine kulturelle Bereicherung für Sachsen und für die Staatsregierung von hohem Stellenwert ist“, fasste die Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Dr. Eva-Maria Stange (SPD) die Position des Kabinetts zusammen. Wesentliche Punkte des Berichts widmen sich der Bildung, dem Strukturwandel, der Finanzierung sowie der Sorbenfeindlichkeit.
Der sächsische Rat für sorbische Angelegenheiten sowie der brandenburgische Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden unterstützen einhellig die Bürgerinitiative Minority SafePack.
Dresden/Potsdam (SN/bn). Die Bürgerinitiative Minority SafePack der Föderalistischen Union der nationalen Minderheiten Europas (FUEN) war das zentrale Thema der Dezembersitzungen sowohl des sächsischen Rates für sorbische Angelegenheiten als auch des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Brandenburg. Beide Gremien unterstützen die Aktion, welche sich zum Ziel gesetzt hat, europaweit eine Million Unterschriften zu sammeln, um die Rechte der Minderheiten zu stärken. Darüber hinaus forderten beide Räte die Regierungen und Abgeordneten ihrer Länder sowie deren Bewohner auf, sich der Initiative anzuschließen.
Bautzen (SN/CoR) Die Dirigentin Judith Kubitz ist neue Intendantin des Sorbischen National-Ensembles (SNE). Am 20. Dezember unterschrieb die in Bautzen geborene 49-Jährige, die weltweit Gastengagements bei namhaften Orchestern in Hamburg, Bremen, Dresden, Bogota, Johannesburg und Tokyo innehatte und zuletzt viele Jahre am Festspielhaus Baden-Baden dirigierte, den Vertrag mit dem SNE-Gesellschafter, der Stiftung für das sorbische Volk. Damit ist die Doppelspitze mit Geschäftsführerin Diana Wagner für die neue Spielzeit 2018/19 ab 1. August komplett. Für Stiftungsdirektor Jan Budar ist die Besetzung ein wichtiger Schritt in eine solide Zukunft des Ensembles: „Mit Judith Kubitz haben wir nicht nur eine international erfahrene Künstlerin für unser Haus gewonnen, sondern auch eine Sorbin mit einer klaren Vorstellung davon, wie das Ensemble in Zukunft zum Wohle der sorbischen Kunst und der Präsenz der sorbischen Kultur in der breiten Region wirken soll.“
Die Beteiligung sorbischer Vertreter an allen Planungsprozessen in Sachsen, Brandenburg und auch auf Bundesebene soll verbindlich verankert werden.
Bereits zum 9. Mal hat das Sorbische Familien- und Bildungszentrum LIPA e. V. Schmerlitz mit Unterstützung des Sorbischen Schulvereins am zweiten Adventswochenende im Schmochtitzer Bischof-Benno-Haus für junge sorbische Familien eine gelungene Dreitagesveranstaltung durchgeführt.
Schmochtitz (aha/SN). Zehn Elternpaare mit ihren 28 Kindern verbrachten gemeinsam ein lehr- und erlebnisreiches Wochenende. Die Kinder, unter ihnen ein erst halbjähriges Zwillingspaar, wurden von vier Erzieherinnen betreut. So konnte Lucia Handrick, die Leiterin des Familienzentrums, Veronika Robel zu ihrem Vortrag „Religiöse Lebensweise pflegen festigt den Glauben und das Nationalbewusstsein“ begrüßen. Alarcon Cardenas-Hantschick, der mehreren anwesenden Kindern als Koch in der Ralbitzer Schulküche bekannt ist, lobte den Zusammenhalt aller Anwesenden und die als selbstverständlich erlebte Zweisprachigkeit.
Sollschwitz (aha/SN). Fast 40 Mitglieder des Vereins Bratrowstwo trafen sich Anfang Dezember 2017 zur Jahreshauptversammlung in Wittichenau. Sonja Rehor ist seit sechs Jahren Vorsitzende des 150 Mitglieder zählenden und als stützende Säule des Sorbentums in Wittichenau bekannten Vereins. Sie gratulierte all denjenigen, die ihren „runden“ Geburtstag feierten. Unter den Jubilaren war auch der 85-jährige Ehrenvorsitzende Dr. Peter Bresan.
Über die rege Arbeit des Vereinschores mit seinen 26 Mitgliedern unter Leitung des Dirigenten Frank Zschorlich berichtete Johann Tschöpitz. 16 Auftritte absolvierte der Chor im letzten Jahr. Dabei umrahmte er zwölf Gottesdienste festlich. Die Andacht mit anschließendem Primizsegen des neu geweihten Priesters Florian Mross im Juni war ein herausragendes Erlebnis. Zu einem weiteren Höhepunkt gestaltete sich das gemeinsame Konzert mit dem Chor Meja im August in Radibor.
Die Bildungsreferentin der Domowina Theresa Krüger ist mit der Entwicklung im sorbischen Jugendbereich überaus zufrieden. Das betonte sie beim dritten Jugendforum am 1. Dezember in Jeßnitz bei Crostwitz, zu dem zumeist Mitglieder des neu gegründeten Jugendbeirates gekommen waren.
Jeßnitz (MDź/SN). Der Beirat hatte 2017 aus einem Sonderfonds 1 000 Euro zur Verfügung, die verschiedenen Jugendgruppen im Rahmen der Aktion „Přimaj so gratu“ zugutekamen. So haben der Dekanatskreis und die Sorbischen Pfadfinder im September in Panschwitz-Kuckau gemeinsam einen bunten Nachmittag organisiert, bei dem 50 Kinder zu Gast waren. „Ohne Förderung wäre es schwer gewesen, so ein Vergnügen zu organisieren“, sagt Luzia Schkoda, Mitarbeiterin der Dekanatsjugendseelsorge. Die Gruppe „Serbska murja“ konnte sich über eine Finanzspritze für ihren Singabend in Jeßnitz freuen und auch die Crostwitzer Jugend erhielt eine Unterstützung für ihre Kirmes. Für die Organisatoren der Veranstaltungen war das eine zusätzliche finanzielle Hilfe, die sie auch im Jahr 2018 gern nutzen wollen.