Crostwitz (SN/JaW). Der Vorstand des Domowina-Regionalverbandes Kamenz hat am 13. August die Zukunft des Ćišinski-Museums erörtert. Um es zu erhalten und weiter zu betreiben, seien langfristige Konzepte und Pläne notwendig.
„Doma we wućekach 1“ („Leben im Zwiespalt 1“) heißt der erste Teil der Autobiographie von Benedikt Dyrlich. Die Neuheit ist unlängst im Bautzener Domowina-Verlag erschienen und wurde am 23. August in der Smoler’schen Verlagsbuchhandlung vorgestellt.
Bautzen (SN/JaW). Anregungen, dieses Buch zu schreiben, waren negative Erfahrungen im Leben, erläuterte Benedikt Dyrlich den Anwesenden zur Buchpräsentation. „Ich war in der DDR und im Sorbischen chancenlos“, sagte der 68-jährige sorbische Poet, Schriftsteller und Publizist. Zugleich äußerte er die Bitte, „endlich einen etwas entspannteren Dialog über die Sorben in der DDR zu beginnen und ihn auch weiter zu führen“. Und auch die damaligen Akteure sowie die Betroffenen sollten „anfangen, darüber zu reden und zu schreiben. Es handelt sich schließlich um eine Seite unserer sorbischen Historie“, sagte der Autor.
Die Partei Die Linke in Sachsen tut sich schwer damit, ihren sorbischen Mitgliedern eine selbstbestimmte, gleichberechtigte Teilhabe zuzugestehen, wenn es um die Kandidaten für jene Plätze der Landesliste geht, die nach der Landtagswahl ein Mandat im nächsten sächsischen Parlament verheißen.
Wenn die Landessatzung der sächsischen Linkspartei im Paragraf 7 fordert, dass die Repräsentanz und Mitwirkung der sorbischen Minderheit im Meinungs- und Willensbildungsprozess der Partei zu fördern ist, dann gilt das uneingeschränkt für die Landesliste zur Landtagswahl. Doch die Begehrlichkeiten nach einem gut dotierten Abgeordnetenmandat sind in den Kreis- und Stadtverbänden der Partei zu groß, um diese eigentlich solidarische Selbstverpflichtung mit Leben zu erfüllen. Das war auf dem Landesparteitag am 25. August in Hoyerswerda erneut zu erleben.
Bautzen (SN/MkWj). Die Stühle im Saal des Hauses der Sorben in Bautzen reichten nicht, so viele Leute hatte die Veranstaltung „Sachsengespräch“ interessiert, zu der der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Domowina David Statnik Anfang des Monats geladen hatte. Mehr als 120 Leute waren der Einladung gefolgt, die sich dieses Mal speziell sorbischen Themen widmen wollte.
Cottbus (HA/SN). Die Gründung des Domowina-Verlags (LND) vor 60 Jahren war für die Sorben/Wenden in der Niederlausitz von großem Nutzen. Dies zeigte die Feier am 29. Juni in Cottbus auf der Veranstaltung des Verlages mit Autoren, Lesern, Übersetzern, Herausgebern und Rezensenten deutlich. Den zirka 30 Gästen stellte die Geschäftsführerin Maria Matschie eine beachtliche Bilanz vor. Seit seiner Gründung im Jahre 1958 sind im Bautzener LND neben vielen Lehrbüchern auch unzählige weitere Publikationen in niedersorbisch/wendischer Sprache erschienen. Davon sind derzeit 150 Titel im verlagseigenen Lager vorhanden und werden natürlich auch zum Kauf angeboten. In den vergangenen Jahren verkauften sich am besten der Buchkalender Serbska protyka, das Deutsch-niedersorbisch/wendische Schulwörterbuch und die Terminologie von Tieren und Pflanzen. Im Jahr 2014 wurde das erste niedersorbisch/wendische E-Book herausgegeben und derzeit arbeitet man an der ersten niedersorbisch/wendischen App.
Gespräche zum Sorbischen
Panschwitz-Kuckau. Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) traf sich am 25. Juli mit Bürgermeistern der zweisprachigen Gemeinden des Verwaltungsverbandes Am Klosterwasser in Panschwitz-Kuckau. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die Förderung und Gebrauch der sorbischen Sprache sowie die Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum.
Deutschlandreise beendet
Berlin. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beendete seine Reise durch Deutschland mit einem Empfang in Berlin. Erschienen ist dazu ein Buch, in dem auch die Sorben vorkommen. Steinmeier hatte im November letzten Jahres Großenhain besucht, wo sich die Sorben ebenfalls vorgestellt hatten. Am Empfang am 26. Juni nahmen mehrere Vertreter von Minderheiten teil, unter ihnen Domowina-Vorsitzender David Statnik.
Dirigent verabschiedet
Bautzen (SN/JaW). Der Rat für sorbische Angelegenheiten im Freistaat Sachsen und der Landkreis Bautzen wollen sorbischen Bewerbern den Zugang zur Ausbildung an der Bautzener Fachschule für Sozialwesen erleichtern. Wie die Vorsitzende des Rates Maria Michalk auf Anfrage mitteilte, wolle man ebenso vorgehen wie bei der Gewinnung von neuen sorbischen Lehramtsstudenten. Darauf haben sich Maria Michalk und der Stellvertreter des Bautzener Landrates Udo Witschas bei einem Arbeitsgespräch am 4. Juli im Bautzener Landratsamt geeinigt. Wie beide bekräftigten, sollen sorbische Anwärter auf eine Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin ebenso einen Bonus erhalten wie Anwärter für das Lehramtsstudium.