Der sächsische Rat für sorbische Angelegenheiten hat sich am 19. August in Bautzen zu einer Beratung getroffen. Es war das erste Treffen nach der parlamentarischen Sommerpause.
Bautzen (SN/MkWj). Das fünfköpfige Gremium unter der Leitung der CDU-Bundestagsabgeordneten Maria Michalk beriet unter anderem über die Möglichkeit der Mitwirkung im Digitalisierungs-programm der sächsischen Landesregierung. Das Kultusministerium hat dazu einen gesonderten Fachausschuss gebildet. Das auf drei Jahre angelegte Programm umfasst auch die Digitalisierung sorbischer Lehrmittel unter dem Motto „Digitalnje krok po kroku“. Dazu wurden der Stiftung für das sorbische Volk zusätzliche Mittel überlassen. Der Rat für sorbische Angelegenheiten beschloss auf seiner Sitzung, eines seiner Mitglieder, die Lehrerin Lenka Thomas, in den Fachausschuss zu delegieren, wie Maria Michalk Serbske Nowiny mitteilte.
Bautzen (SN/at). Hinsichtlich gelebter Zweisprachigkeit im Verantwortungsbereich des Bautzener Landratsamtes sieht der 1. Beigeordnete des Landrates Udo Witschas (CDU) noch Nachholebedarf.
Ausgehend von der Satzung des Landkreises Bautzen zur Bewahrung, Förderung und Weiterentwicklung der sorbischen Sprache und Kultur, stand das Thema im Mittelpunkt der Beratung des Arbeitskreises für sorbische Angelegenheiten des Landkreises Bautzen am 24. August. Die Beauftragte des Landkreises für sorbische Angelegenheiten Regina Schneider stellte fest, „dass die Satzung nur teilweise verwirklicht wird“. An den Gebäuden der Kreisverwaltung auf der Bahnhofstraße in Bautzen haben nur die Messingtafeln eine deutsch-sorbische Beschriftung. „Zukünftig ist dabei auch auf gleich große Schrift zu geachten“, so Kreisrat Thomas Zschornack (CDU).
Döhlen (SN/CoR). Ein solch großes sorbisches Treffen hat das idyllische Dorf am Fuße des Czorneboh wohl kaum in den vergangenen Jahren erlebt. Rund 150 Gäste, darunter der sächsische Landtagsabgeordnete Marko Schiemann (CDU), folgten der Einladung der Kirchgemeinde Hochkirch zur Feierstunde am 13. August, um Döhlens großen Sohn Jan Kilian (1811–1884) zu ehren. Eine Gedenktafel an dessen dortigem Geburtshaus erinnert ab jetzt in deutscher und sorbischer Sprache an den Pfarrer, Dichter und Emigranten, der die größte Gruppe sorbischer Auswanderer und eine der letzten großen preußischen Auswanderungen von Altlutheranern nach Amerika führte. Döhlen ist neben Kotitz, Weigersdorf und Serbin (Texas) der vierte Ort, der Kilian ein Denkmal setzt.
Im vergangenen Jahr musste der Verein Steinleicht die Internationale Bildhauerwerkstatt am Krabatstein wegen fehlender Fördergelder absagen. Am 22. August begann die 10. Jubiläumsausgabe des mittlerweile europaweit bekannten Symposiums, mitfinanziert vom Kulturkonvent Oberlausitz und von der Euroregion Neisse e.V.
Bautzen (SN/CoR). Insgesamt 173 ABC-Schützen feierten am 6. August Schuleingang an sechs sorbischen Grundschulen in Bautzen, Crostwitz, Panschwitz-Kuckau, Radibor, Ralbitz und Räckelwitz. Auch anderswo begann die sorbische Alphabetisierung im Rahmen des 2plus-Konzeptes. Eine Herausforderung dieser Tage sind auch hier fehlende Pädagogen.
In der Sorbischen Grundschule „Šula Ćišinskeho“ in Panschwitz-Kuckau sind die 16 ABC-Schützen gut vorbereitet. Die beiden Lehrkräfte, die ab nun im TeamTeaching die zur Hälfte muttersprachlichen und Witaj-Kinder unterrichten, hatten bereits ein Jahr lang die Gelegenheit, ihre Schützlinge wöchentlich in den beiden Kindergärten in Ostro und Panschwitz kennenzulernen. Schulleiterin Jadwiga Zschieschang zieht anlässlich des 25. Jubiläums der Schulgründung ein positives Fazit: „1999 begannen wir nach dem Konzept 2plus zu unterrichten. Damals war es ein großer Schritt für uns, über die Jahre aber stellten wir fest, dass das anspruchsvolle Konzept sich lohnt. Zurück zum alten A-B-System wollten wir nicht mehr.“