Der Vorschlag der Domowina, ein sorbisches Medienzentrum zu errichten, sorgt für einige Unruhe.
Bautzen (SN/JaW). Die Diskussion um die Neufassung der Domowina-Arbeitsrichtlinien läuft. Das teilte der Domowina-Vorsitzende Dawid Statnik auf Anfrage der Serbske Nowiny mit. Seit Anfang Oktober liegen die neuen Zielvorgaben den Regionalverbänden und Vereinen bereits vor. Auch das Präsidium des Domowina-Bundesvorstandes hat den zweiten Entwurf schon durchgearbeitet und dem Bundesvorstand zur weiteren Bearbeitung eingereicht.
Der 45. Todestag der niedersorbischen Dichterin und Publizistin Mina Witkojc am 11. November war für Birgit Kaufhold, Petra Koark und Renate Harcke (von links) Anlass, an ihrem Grab auf dem Friedhof in Burg/Spreewald ihrer zu gedenken. Alle drei Frauen sind Mitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Ethnische Minderheiten der Partei Die Linke wie auch der Domowina-Ortsgruppe Spremberg. An diesem Tag verwies die Bundesarbeitsgemeinschaft gleichzeitig auf die Brüche, die Mina Witkojc als Angehörige des kleinen slawischen Volkes zeitlebens im faschistischen Deutschland, aber auch in den Jahren nach der Befreiung erleben musste.
Foto: Bundesarbeitsgemeinschaft Ethnische Minderheiten
Bautzen (SN). Der sächsische Rat für sorbische Angelegenheiten einigte sich bei seiner online durchgeführten Arbeitsberatung Ende Oktober auf mögliche Themen für eine gemeinsame Sitzung mit dem brandenburgischen Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, die nach Möglichkeit im Januar 2021 stattfinden soll. Angedacht ist bei dieser Gelegenheit, sich unter anderem über die Erfahrungen mit den hauptamtlichen Beauftragten für sorbische Angelegenheiten in den Landkreisen sowie über die Weiterführung des Wettbewerbs „Sprachenfreundliche Kommune“ auszutauschen.
In einem Schreiben an die Sächsische Staatskanzlei kritisiert der Rat das anlässlich des 30. Jubiläums der Wiedergründung des Freistaates in deren Auftrag herausgegebene Sonderheft des „Mosaik“, in dem sorbische Sprache und Kultur sowie die sorbische Geschichte Sachsens mit keinem Wort erwähnt werden. Für die Zukunft spricht sich der Rat dafür aus, die sorbische Thematik als selbstverständlich in die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit Sachsens einzubeziehen.
Bei der Wahl am 1. November in der Gemeinde Schleife gewann der 55-Jährige ganz klar. Diese war notwendig geworden, nachdem Amtsinhaber Reinhard Bork (parteilos) nach zwölf Jahren Ende Juli in den Ruhestand gegangen war.
Schleife (CK/SN). Gegen 18.50 Uhr stand am Wahltag im Saal des Sorbischen Kulturzentrums in Schleife der neue Bürgermeister fest: Jörg Funda, der seit 1. August als Amtsverweser die Geschicke der Gemeinde führt, wird das in den nächsten Jahren auch als ihr Bürgermeister tun. Damit blieb die von manchem in Schleife und den Ortsteilen Rohne und Mulkwitz erwartete Überraschung aus.
Der 55-jährige CDU-Bewerber aus Rohne setzte sich klar gegen den mit dem Mandat der AfD angetretenen Mathias Lampe durch. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis stimmten 970 Wähler (67,4 Prozent) für Funda. 447 Wahlberechtigte (30,9 Prozent) hätten lieber Lampe als den neuen Gemeindechef gesehen. Die Wahlbeteiligung lag bei 70,24 Prozent.
Trebendorf (AK/SN). Der Schuster-Hof in Trebendorf, um den sich die dortige Domowina-Ortsgruppe kümmert, soll im nächsten Jahr um ein weiteres historisches Gebäude wachsen. Die Gemeinde will die unter Denkmalschutz stehende Lehmfachscheune aus dem Jahr 1935 im Ortsteil Hinterberg umsetzen, der vom Tagebau Nochten abgebaggert wird. „Der Konzern LEAG finanziert das Projekt und unterstützt uns“, so Bürgermeister Waldemar Locke (CDU) auf der Gemeinderatssitzung am 4. November. Im nächsten Jahr soll die Scheune abgetragen und im Original wieder aufgebaut werden. In ihr könnte dann die Domowina-Gruppe historische Landwirtschaftsgeräte wie einen großen Wagen oder eine Dreschmaschine unterstellen. Beide stehen gegenwärtig unter freiem Himmel.
Jeden Monat beschäftigen sich Statistiker mit Übernachtungszahlen der Urlaubsgebiete, sodass Erfolge oder Misserfolge abzulesen sind. Für das Lausitzer Seenland und die Oberlausitz sind nun positive Nachrichten hervorgegangen.
Neudörfel (SN/MWj). Am Klosterwasser bei Neudörfel (Landkreis Bautzen) hat die Landestalsperrenverwaltung in den vergangenen Tagen mit Ersatzpflanzungen begonnen. Für die Revitalisierung des Klosterwassers mussten 53 Bäume gefällt und mehrere Sträucher entfernt werden. Unmittelbar am Gewässer werden bis Mitte Dezember 113 standortgerechte Baum- und Straucharten gepflanzt, wie beispielsweise Silber- und Korbweiden, Schwarzerlen, Winterlinden, Hainbuchen, Haselnuss-, Weißdorn- und Schneeballsträucher sowie verschiedene Obstgehölze, wie Katrin Schöne von der Landestalsperrenverwaltung mitteilt.
Die Revitalisierung selbst begann im Herbst 2018 und ist seit Ende Oktober 2020 komplett abgeschlossen. Der Bund und der Freistaat Sachsen investierten dafür rund 2,1 Millionen Euro. Dabei wurde das Verteilerwehr umgebaut. Dadurch führt der Hauptarm des Klosterwassers auch bei Mittel- und Niedrigwasser nun wieder ausreichend Wasser, um Verkrautung und Verlandung entgegenzuwirken. Größere Abflüsse werden automatisch über die Flutmulde abgeleitet.
Der Dokumentarfilm „Serby do kina! Pytanje za serbskimi filmami (Sorben ins Kino! Auf der Suche nach sorbischen Filmen)“ von Knut Elstermann sollte seine Premiere eigentlich auf dem Filmfestival Cottbus (FFC) feiern. Nach dessen Verschiebung wurde er im Magazin „Łužyca“ des RBB gezeigt.