Rohne (AK/SN). Der 1999 gegründete Verein Njepila-Hof Rohne e. V. konnte im vergangenen Jahr 3 209 Besucher aus aller Welt begrüßen. Zahlreiche Führungen gab es für Gruppen, Familien und Einzelgäste. „Das sind wieder Zahlen aus alten Zeiten“, unterstrich Vorsitzender Manfred Nickel mit Blick auf die Zeit vor Corona am 24. Februar zur Jahreshauptversammlung des Vereins.
Weiter führte der Verein die Wörtersammlung Schleifer Sorbisch. Dabei erfährt er starke Unterstützung durch Juliana Kaulfürst. Der Verein will nun das Schleifer Sorbisch lebendig und praktisch wieder vermehrt anwenden. Es geht um Redewendungen im Alltag, um die Begrüßung und um die Verabschiedung und um einfache Beispiele. Nach Möglichkeit alle 14 Tage wollen die Mitglieder mit Juliana Kaulfürst zusammenkommen. „Es soll kein Kurs des Vokabeln-Paukens sein. Eher ein praktisches Üben und Anwenden für das, was wir auf dem Hof brauchen“, meinte die junge Frau, die seit 2023 als Motivatorin der Domowina für die sorbische Sprache im Norden des Landkreises Görlitz arbeitet.
Die erste Sitzung des Jahres führte Mitglieder und Gäste des Serbski Sejm zum Vor-Ort-Termin beim Sorbischen National-Ensemble (SNE). Intendant Tomas Kreibich-Nawka zeigte das Haus.
Bautzen (SN/mb). Rüdiger Žur gehört zum sorbischen Urgestein des SNE, seit 1988 dient er als Sänger dieser Kulturinstitution, die im vergangenen Jahr ihr 70-jähriges Jubiläum feiern konnte. Schön, dass der Chor einen neuen Probenraum bekommen hat und das Ballett ebenso. Gut, dass die Passanten in der Bautzener Innenstadt den Künstlerinnen und Künstlern beim Proben dank gläserner Transparenz zuschauen können. Weniger günstiger allerdings, dass die Tänzer den Sängern gewissermaßen auf dem Kopf herumtanzen. Das war bei der Planung keine gute Idee und ist ein Beispiel dafür, wie externe Entscheidungen Einfluss auf künstlerisches Wirken haben können.
Lübbenau (SN/at). Mit einem besonderen Projekt wollen die vier hiesige UNESCO-Stätten gemeinsam mit dem sorbischen Dachverband Domowina die nachhaltige Transformation der Lausitz unterstützen. Gemeinsam mit den Biosphärenreservaten Spreewald und Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, dem Welterbe Muskauer Park, dem Globalen Geopark Muskauer Faltenbogen wie auch „dem immateriellen Kulturerbe der Sorben und Wenden sind in der Lausitz Landschaften mit dem UNESCO-Status weltweit einzigartig verdichtet. Erst mit der gemeinsamen Entwicklung von Angeboten und der Kommunikation können sie ihre maximale Wirkung erreichen“, erläutert Eugen Nowak, Leiter des Biosphärenreservats Spreewald und Hauptinitiator des Projekts.
Die Arbeit an diesem Vorhaben begann am 1. Januar 2023. Der offizielle Start wird am 3. März in Klein Kölzig, Landkreis Spree-Neiße, in Anwesenheit der Umweltminister von Brandenburg und Sachsen, Axel Vogel und Wolfram Günther (beide Bündnis 90/Die Grünen), sowie Gästen aus Polen vollzogen.
Der Trebendorfer Bürgermeister Waldemar Locke gibt aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig auf. Bis August muss ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin gewählt sein.
Trebendorf (CK/SN). Nachdem der Trebendorfer Bürgermeister im Januar wegen Krankheit pausierte, war die Sitzung des Gemeinderates am 8. Februar für ihn die erste in diesem Jahr – und zugleich auch seine letzte. Denn Waldemar Locke (CDU) legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zum 28. Februar 2023 nieder. Auf Anraten seiner Ärzte und Therapeuten, wie er sagte. Einen Antrag auf vorzeitige Entlassung aus dem Ehrenbeamtenverhältnis habe er beim Landratsamt Görlitz als zuständiger Rechtsaufsichtsbehörde gestellt. Diese habe seinem Gesuch stattgegeben.
Bröthen (AK/SN). „Die evangelischen Sorben der Region Hoyerswerda werden ihren 15. Sorbischen evangelischen Heimattag dieses Jahr am 18. Juli in Bröthen feiern.“ Das äußert Heinrich Koch, Pfarrer der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde Hoyerswerda-Altstadt. Er ist Mitglied des Arbeitskreises „Heimattag“, der am 24. Januar zusammengekommen war. Insgesamt 22 Mitglieder – Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchengemeinderats-Vertreter sowie Vertreter der Domowina – engagieren sich hier für die Planung und Durchführung dieses besonderen Festes.
„Ein Feuerwerk für die Kleinstadt“ ist der provisorische Titel eines Spielfilms, dessen Produktion am 23. Februar gestartet wurde. Realisiert wird er vom neu gegründeten Label „Lusatia Film“.
In Übereinstimmung mit der Ankündigung der Gastregisseurin Rosmarie Vogtenhuber hat das Deutsch-Sorbische Volkstheater dem Publikum mit der Premiere der diesjährigen obersorbischen Inszenierung auf der Hauptbühne am 11. Februar eine unterhaltsame, „im besten Sinne dem Wesen des Volkstheaters entsprechende“ Komödie beschert. Die Besucher des zu über zwei Dritteln besetzten Saales dankten den Mitwirkenden mit lang anhaltendem Applaus für das Lustspiel von Jan Drda „Hrěšna wjes abo Zabyty čert“ (Das sündige Dorf oder Der vergessene Teufel). Die Übersetzung des tschechischen Originals von Lora Kowarjowa hatten die Regisseurin sowie die Dramaturgin und Stellvertreterin für das sorbische Theater Madleńka Šołćic überarbeitet und (umgangs)sprachlich angepasst. Sie verdichteten und modernisierten dezent das über 60 Jahre alte Stück, wobei sie so manch satirischen Seitenhieb auf aktuelle Ereignisse hinzufügten.