Braille-System für Sorbisch

srjeda, 27. januara 2021 spisane wot:

Ein Blindenschrift-Alphabet für beide sorbische Sprachen hat unlängst der kalifornische Linguistik- und Programmierungsstudent Harris Mowbray entwickelt­ und auf Facebook veröffentlicht.

Silicon Valley, USA (SN/CoR). Die heute am häufigsten verwendete Blindenschrift ist das aus sechs Punkten bestehende System des Franzosen Louis Braille (1809–1852), das ertastet wird. Doch besonders kleine Sprachen verfügen oftmals noch nicht über ein entsprechendes Braille-Alphabet. Harris Mowbray, Student der Linguistik und Programmierung in Silicon Valley, USA, entwickel­te bereits für ein indigenes amerikanisches Volk ein Braille-System für dessen Sprache, das positiv aufgenommen wurde. Auch für zwei west­afrikanische Sprachen hat er ein Braille-System entworfen. Und jetzt ein Punkte-Alphabet für Ober- und Niedersorbisch.

Über 9 300 neue Wörter bei Soblex

srjeda, 27. januara 2021 spisane wot:
Bautzen (SN). Eine erweiterte und verbesserte obersorbische automatische Rechtschreibkontrolle für Office-Anwendungen gibt es seit Kurzem auf der Webseite www.soblex.de, deren sprachwissenschaftliche Bearbeitung im Sorbischen Institut realisiert wird. Integriert wurde bisher nicht registrierte Lexik aus dem Deutsch-Obersorbischen Wörterbuch (DOW) 1989/1991 – es handelt sich um über 9 300 zusätzliche sorbische Wörter mit mehr als 332 000 zugehörigen Wortformen. Die neu integrierten Wörter aus dem DOW erkennt der Nutzer über den Quellennachweis am Ende des Eintrags. Gleichzeitig wurde ein weite­rer Schritt zur Verflechtung der Sprachressourcen auf Soblex mit denen auf dem Sprachportal des Sorbischen Insti­tuts www.hornjoserbsce.de realisiert. Mit Einbeziehung der deutschen Stichwörter bietet nun auch Soblex einen direk­ten Zugang zur Online-Version des DOW (1989/1991). Außerdem sind die neuen Wörter mit ihren Einträgen unter www.hornjoserbsce.de/dow verlinkt.

EU-Kommission im Rückspiegel?

srjeda, 27. januara 2021 spisane wot:
Susann Schenk

Die Bürgerinitiative Minority SafePack prägt eine enorme Anziehungskraft. Getragen von der Föderalistischen Union europäischer Nationalitäten, gelang es in einer einzigartigen Aktion, die politische Idee zu besetzen, um die Minderheitenfrage im europäischen Tableau zu verankern. Im Juli 2013 zur Registrierung eingereicht, im September 2013 von der EU-Kommission abgelehnt mit der schmerzlichen Begründung: Fällt manifest nicht in unseren Kompetenzrahmen. Mit zwei Urteilen des Europäischen Gerichtshofs wurde sie dennoch auf den Weg gebracht, Unterschriften erfolgreich gesammelt und 2021 mit einer Liste Folgemaßnahmen beantwortet. Es gehört zur politischen Wahrheit, dass die Luxemburger Urteile und das Votum des EU-Parlaments signi­fikanter ausfallen als die Antwort der EU-Kommission selbst. Die Jahre haben die Minderheiten nicht abgewartet, sie haben sie geprägt. Eine selbstbewusste, vernetzte Gemeinschaft, die auf dem politischen Mehr-Ebenen-Parkett angekommen ist und ein Zeichen für das europäische Haus ablegt.

Wieder unter einem Dach

srjeda, 30. decembera 2020 spisane wot:

„Sorbisches Wissensforum am Lauenareal“ soll in Bautzen entstehen

Dresden/Bautzen (SN/at). Ein „Sorbisches Wissensforum am Lauenareal“ soll in Bautzen entstehen. Das geht aus einem „Letter of Intent“ hervor, in dem das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kunst und Tourismus, der Landkreis Bautzen und die Stiftung für das sorbische Volk am 3. November eine enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung für die Planung und Umsetzung dieses Bauprojekts per Unterschrift vereinbart haben. Im aktuellen Koalitionsvertrag haben sich CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen vorgenommen, „die Schaffung eines modernen sorbischen Archiv- und Bibliotheksstandortes auf dem Lauenareal in Bautzen unterstützend (zu) begleiten“.

Loránt Vincze: Ein wichtiger Sieg

srjeda, 30. decembera 2020 spisane wot:

Das Europäische Parlament in Strasbourg unterstützt die Bürgerinitiative Minority SafePack und fordert die Europäische Kommission auf, Rechtsakte zu Minderheitenrechten einzuleiten.

Strasbourg (SN/JaW). Das Europäische Parlament beschloss am 17. Dezember in Strasbourg eine Resolution zur Unterstützung der Europäischen Bürgerinitiative Minority SafePack (MSPI) zur Stärkung der Rechte von nationalen Minderheiten. Wie die Föderalistische Union europäischer Nationalitäten (FUEN) mitteilte, haben 524 von 694 Europaparlamentariern für die Resolution gestimmt. „Damit ist die MSPI die erste Europäische Bürgerinitiative, auf deren Grundlage eine Plenardebatte einberufen sowie eine Resolution vom Europäischen Parlament angenommen wurde“, heißt es aus dem Flensburger FUEN-Büro.

Angespannte Situation

srjeda, 30. decembera 2020 spisane wot:

Kinderbetreuung war bis zum Lockdown weitestgehend gesichert

Ralbitz/Miltitz (SN/bn/JaW). Die Lage an sorbischen Schulen und Kindergärten war bis zu Beginn der Weihnachtsferien wegen der Corona-Pandemie sehr angespannt, aber dennoch ruhig.

Premieren und Preise

srjeda, 30. decembera 2020 spisane wot:

Das 30. Filmfestival Cottbus bot sorbischen Filmen erneut ein Forum

Aus sorbischer Sicht bot das 30. Filmfestival Cottbus (FFC) auch in seiner diesjährigen digitalen Ausgabe Neues und Überzeugendes. Bereits am Vorabend der offiziellen, wegen des 2. Corona-Lockdowns auf den 8. Dezember verschobenen Eröffnung wartete die 18. Lausitzer Filmschau mit sechs sorbischen von insgesamt zwölf Beiträgen auf. Sieger wurde der zwölfjährige Anton Fischer aus Heideblick mit „IT – ein fremder Freund“. Den Publikumspreis gewann der niedersorbische Kurzfilm „Serbska karantena“ (Sorbische Quarantäne), in dem der Schüler des Niedersorbischen Gymnasiums Cottbus Jakob Urban einen Einblick in seinen Alltag in Pandemiezeiten gibt. Die Schülerdokumentation „Sprachlos – Die Sorben im Nationalsozialismus“ der Kulturfabrik Hoyerswerda sicherte sich den Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk. Es ist nach dem Sächsischen Landespreis für Heimatforschung 2020 bereits die zweite Auszeichnung für dieses Projekt.

Das erste Foto aus dem neuen Bildband „Tief im Osten – Die Lausitz im Wandel 1976–2020“ mit Fotografien von Jürgen Matschie entstand 1976, das – in der zeitlichen Abfolge – letzte 2020. Zwischen diesen beiden Zeitmarken liegen – und das in nur gut 40 Jahren – Welten. Die Fotografien illustrieren den rasanten Wandel der Gesellschaft, der auch vor der Landschaft „Tief im Osten“ – der Lausitz – nicht Halt machte. Der sich – im Gegenteil – hier ganz besonders brisant widerspiegelte. Nachdem Jürgen Matschie in den zurückliegenden Jahren zumeist themenbezogene Bildbände herausbrachte, stellt der neueste – erschienen im Mitteldeutschen Verlag – einen Querschnitt durch sein gesamtes fotografisches Schaffen dar. Die chronologisch angeordneten Bilder zeigen Entwicklungen auf: Die persönliche Entwicklung des Fotografen Jürgen Matschie und die Entwicklung des Landstriches, in dem der 1953 Geborene aufwuchs und dem er zeit seines Lebens verbunden blieb.

Telegramm (30.12.20)

srjeda, 30. decembera 2020 spisane wot:

In würdigem Gedenken

Görlitz/Baruth. Der Nestor des sorbischen Filmwesens, Dr. Toni Bruk (73), und die Nestorin der sorbischen bildenden Kunst, Eva-Ursula Lange (92), sind am 17. bzw. 20. Dezember 2020 an der Krankheit Covid-19 gestorben. Beide haben mit ihrem Wirken neue Bereiche für die sorbische Kunst erschlossen. Bruk gründete 1980 die Sorbische Filmgruppe. Lange leitete über viele Jahre den Arbeitskreis sorbischer bildender Künstler.

Hauptversammlung verschoben

Schleife/Bautzen. Die für den 27. März 2021 in Schleife angekündigte turnusmäßige Haupt- und Wahlversammlung des sorbischen Dachverbandes Domowina solle wegen Corona in den Sommer verlegt werden. Das empfahl der Vorsitzende Dawid Statnik. Der Domowina-Bundesvorstand bestätigte zwar diese Verschiebung, konnte sich auf seiner Sitzung am 11. Dezember aber nicht auf einen neuen Termin einigen.

„Lausitz 2021“ abgesagt

Die Moderatorin des Sorbischen Rundfunks Diana Fritzsche-Grimmig sprach unlängst Texte für den Audioguide des Findlingsparks Nochten im Bautzener Studio des MDR ein. Sie ergänzen die digitale Führung durch Europas größten Steingarten mit ­Beiträgen in sorbischer Sprache. Die Aktion wurde durch den Sächsischen Mitmach-Fonds gefördert. Foto: Matej Zieschwauck

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