Crostwitz (SN/CoR). Gut zwei Monate vor der Eröffnung des 12. Internationalen Folklorefestivals „Łužica/Lausitz“, das vom 22. bis zum 25. Juni 2017 in Bautzen, Drachhausen und Crostwitz stattfindet, stehen die meisten der teilnehmenden Ensembles aus dem In- und Ausland fest. „Der Planungsstand ist gut, wir können alle vorgesehenen Programmpunkte durchführen“, erklärte Marko Kowar, Vorsitzender des Festivalausschusses, gegenüber der SN. Mehr als 300 Gäste erwartet die Domowina als Veranstalterin.

Das Publikum kann sich auch diesmal auf Gruppen freuen, die sich das erste Mal in der Lausitz vorstellen. Das sind unter anderem das American Rhythm Folk Ensemble aus den USA, die Music & Dance Group Naoussa Paros aus Griechenland, Krupickaja Muzika aus Weißrussland und I Trillanti aus Italien. Auch Trommler aus verschiedenen Ländern Afrikas wollen den Rhythmus ihres Kontinents in die Lausitzen bringen. Lateinamerikanische Rhythmen sollen ebenfalls nicht fehlen. Marko Kowar ist zuversichtlich, eine Absage aus Chile noch ersetzen zu können.

Beste Vorleser gekürt

srjeda, 26. apryla 2017 spisane wot:

Der 13. Vorlesewettbewerb des WITAJ-Sprachzentrums Bautzen vereinte Muttersprachler und Sorbisch Lernende der 3. Klassen sorbischer und zweisprachiger Grundschulen aus der Oberlausitz.

Bautzen (Žu/SN). Die 20 besten Vorleser aus den Sorbischen Grundschulen Räckelwitz, Crostwitz, Ralbitz, Panschwitz-Kuckau, Radibor und Bautzen sowie der Grundschule „Handrij Zejler“ in Hoyerswerda trafen sich am 1. April in der Smoler’schen Verlagsbuchhandlung in Baut- zen zum Endausscheid. In der Gruppe A1 lasen neun Kinder, deren Muttersprache Sorbisch ist. In der Gruppe A2 hingegen elf Kinder, die Sorbisch vorwiegend in der Schule lernen. Alle Teilnehmer waren mit einem sorbischen Kinderbuch angereist. Aus ihm hatten sie zuvor im Rahmen des Schulwettbewerbs im kleineren Kreis gelesen.­ Dieses galt es nun der fünf­köpfigen Jury sowie dem Publikum – Eltern­ und Mitstreitern – zu präsentieren und ein Stück daraus vorzulesen.

Hoyerswerda. „Die jetzige Generation sorbischer Eltern nutzt verstärkt ursorbische, traditionelle Vornamen“, meint Sprachwissenschaftler und Historiker Dr. Timo Meškank, Privatdozent am Institut für Sorabistik der Universität Leipzig. Nach einem Jahr Recherchen erstellte er jetzt das obersorbisch-niedersorbisch-deutsche Lexikon „Serbske předmjena. Serbske pśedmjenja. Sorbische/Wendische Vornamen“. Erstmals liegt damit ein autorisiertes, fachlich fundiertes Nachschlagewerk mit über 1 200 Vornamen vor. Herausgeber ist das WITAJ-Sprachzentrum Bautzen. Finanzielle Förderung kam durch die Stiftung für das sorbische Volk. Mit der Auflage von 300 Exemplaren geht die Broschüre jetzt an sämtliche Standesämter und Geburtskliniken in der Ober- und Niederlausitz. Auch Kindergärten, Grundschulen, Oberschulen und Gymnasien können das Lexikon bestellen­, ebenso Interessierte.

Etwas Mut gehört dazu

srjeda, 26. apryla 2017 spisane wot:
Axel Arlt

Sachsen hat ein neues Schulgesetz und die Bildungspolitiker der Koalitionsfraktionen von CDU und SPD schauen guter Dinge in die Zukunft. Von diesem Optimismus scheint auch manch sorbischer Vertreter ergriffen zu sein. In der Tat, einige sorbische Belange wurden in der Gesetzesnovelle beachtet. So werden beispielsweise dem Landeselternrat wie auch dem Landesschülerrat jeweils ein Vertreter aus den Schulen im sorbischen Siedlungsgebiet angehören. Auch in den Schulkonferenzen sorbischer Schulen oder solcher mit sorbischsprachigen Angeboten erhält die Interessenvertretung unseres Volkes eine beratende Stimme.

Lage der Sprache sehr prekär

srjeda, 29. měrca 2017 spisane wot:

Ehrenmitgliedschaft der Domowina für Nestor des Witaj-Projekts Jan Bart

Hoyerswerda (SN/at). David Statnik ist der alte und neue Vorsitzende der Domowina. Die Delegierten der 18. Hauptversammlung des Dachverbandes sorbischer Vereine sprachen ihm am 25. März in Hoyerswerda erneut das Vertrauen aus. Als Stellvertreter stehen ihm William Janhoefer aus Briesen bei Cottbus und Marko Hantschick aus Merka bei Bautzen zur Seite. Dem neuen Bundesvorstand gehören 27 weitere Mitglieder an.

Die Delegierten verabschiedeten eine Resolution zum von sorbischer/wendischer Seite scharf kritisierten Entwurf für eine neue Sorbische Schulverordnung in Brandenburg. „Wir erwarten, dass ein Gesamtkonzept zur Aneignung der niedersorbischen Sprache vom Kindergarten bis zum Abitur aufgestellt wird. Dabei sollten die Erfahrungen bei der Vermittlung des Obersorbischen in Sachsen beachtet werden“, heißt es darin. Ebenso beschlossen sie, dem Nestor des Witaj-Projekts Jan Bart aus Panschwitz-Kuckau die Ehrenmitgliedschaft der Domowina zu verleihen.

Die kulturelle Initialzündung

srjeda, 29. měrca 2017 spisane wot:

Die Ausstellung „Fünf Jahrhunderte. Die Sorben und die Reformation“

Bautzen (SN/CoR). Es waren Kompositionen wie „Hommage à Albinus Mollerus“ I und II von Jan Paul Nagel, mit denen die Musiker des Kammerorchesters vom Sorbischen National-Ensemble die rund 80 Gäste im Sorbischen Museum Bautzen auf die Ausstellung „Fünf Jahrhunderte. Die Sorben und die Reformation“ in hervorragender Weise einstimmten. Unter denen, die zur Eröffnung am 26. März gekommen waren, konnte Direktorin Christina Bogusz unter anderem Generalsuperintendent Martin Herche, den sorbischen Superintendenten Jan Mahling, den sächsischen Landtagsabgeordneten Marko Schiemann (CDU), den Kultursekretär des Kulturraums Oberlausitz-Niederschlesien Joachim Mühle, den Direktor der Stiftung für das sorbische Volk Jan Budar sowie die Geschäftsführerin des Domowina-Verlags Maria Matschie begrüßen. „Ich empfinde diese Stunde als etwas ganz Besonderes. Das Sorbische Museum hat sich mit großem Respekt der Aufgabe dieser Ausstellung gestellt.

Protest „von unten“ ist wichtig

srjeda, 29. měrca 2017 spisane wot:

Das Ansehen der Domowina und das Interesse an ihr nehmen in der brandenburgischen Niederlausitz weiter zu. Das zeigte sich auch in der Bilanz des Domowina-Regionalverbandes Niederlausitz auf seiner Hauptversammlung am 10. März in Tauer im Amt Peitz.

Tauer. Mit 2 380 Mitgliedern in 41 Ortsgruppen und 24 Vereinen und Vereinigungen ist er der größte unter den fünf Domowina-Regionalverbänden. Das sind fast 100 Mitglieder mehr als vor einem Jahr. So entstanden in Gulben (46 Mitglieder) und in Grötsch (13 Mitglieder) neue Domowina-Ortsgruppen, nachdem die 2013 gegründete Ortsgruppe in Guhrow mit über 90 Mitgliedern nach Jänschwalde bereits die zweitgrößte in der Niederlausitz ist.

Auf der Hauptversammlung schlossen sich zwei neue Vereine der Domowina an: der Verein „Dolnoserbski sekstet“ und der sorbische/wendische Kulturverein „Studnja“, der mit neuen Projekten die sorbische Gesangs- und Musikkultur in der Niederlausitz fördern möchte.

Das Bautzener Landratsamt hat Mitte Februar entschieden, dass die Schweinemastanlage Ralbitz erweitert werden darf. Alle Bemühungen der Einwohner, des Ortschaftsrates und der Gemeinde, dieses Projekt zu verhindern, scheinen vergeblich gewesen zu sein.

Das in der Handrij-Zejler-Grundschule „Am Adler“ seit Jahren in der Praxis bewährte Konzept 2plus zum Erwerb der sorbischen Sprache soll in hoher Qualität weitergeführt werden. Dazu bekannte sich der Hoyerswerdaer Stadtrat in seiner Sitzung am 28. Februar und stimmte für den Umzug.

Hoyerswerda. In einer schwierigen Thematik entschieden die Stadträte mehrheitlich den Umzug der sanierungsbedürftigen Zejler-Grundschule ins Gebäude der jetzigen Oberschule „Am Stadtrand“. Diese soll 2019/2020 mit der Oberschule „Am Planetarium“ zusammengeführt werden und in die neue zentrale Oberschule einziehen. Gegen den Umzug der Zejler-Grundschule stimmten Dirk Nasdala, Ralf Zeidler und Michael Ratzing (Freie Wähler StadtZukunft) und Peter Hansel (NPD).

Kompliment dem Nachwuchs

srjeda, 29. měrca 2017 spisane wot:

Premiere „Za brězami/Birkenbiegen“ im Deutsch-Sorbischen Volkstheater

Bautzen (SN/CoR). Ein gut gefülltes Haus, „Bravo“-Rufe und lang anhaltender Applaus – die obersorbische Hauptpremiere dieser Spielzeit am 11. März im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen (DSVTh) lässt sich nicht anders als in vollem Maße gelungen bezeichnen. Eine Premiere auf der Premiere war zudem die Tatsache, das zum ersten Mal alle bereitgestellten Kopfhörer mit Simultanübersetzung ausgeliehen waren, so groß war also die Nachfrage der deutschen Zuschauer. Auch aus Prag hatten Freunde der Sorben den Weg ins Bautzener Theater gefunden.

nowostki LND