Bautzen (SN/CoR). Mit neuem Besucherrekord von 40 160 Zuschauern und der letzten Vorstellung des 22. Bautzener Theatersommers „Die Olsenbande wandert aus“ endete am 16. Juli die Spielzeit 2016/2017 im Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen (DSVTh). Insgesamt kamen 152 430 Besucher in die 905 Veranstaltungen des DSVTh, rund 8 000 Zuschauer weniger als in der Saison davor mit 958 Veranstaltungen. Zu den Höhepunkten zählte die erstmalige Preisverleihung im neuen Stückewettbewerb „Lausitzen“, den das DSVTh, das Staatstheater Cottbus und die Neue Bühne Senftenberg ausgelobt hatten. Das Siegerstück „Lausitzer Quartiere oder Der Russe im Keller“ von Ralph Oehme wird am 9. März 2018 in Bautzen uraufgeführt. Einen Förderpreis erhielt der sorbische Schriftsteller Christian Schneider.
Anlässlich des 100. Geburtstages von Jurij Chěžka haben am 22. Juli 30 Sorben mit einer Feierlichkeit des sorbischen Dichters an seinem Geburtshaus in Horka gedacht.
Horka (SN/JaW). Dem Aufruf der Serbske Nowiny waren neben Redaktionsmitarbeitern auch Angehörige von Jurij Chěžka, Vertreter der Domowina, der Gemeinde Crostwitz, des Horkaer Dorfvereins Při skale, des Sorbischen Künstlerbundes und des sorbischen Wissenschaftsvereins Maćica Serbska gefolgt.
Chefredakteur Janek Schäfer verlas einen Beitrag des sorbischen Journalisten und Publizisten Manfred Ladusch über das Leben und Wirken des Dichters Jurij Chěžka. Die sorbische Lyrikerin Róža Domašcyna rezitierte einige Gedichte ihres Onkels Jurij Chěžka. Dr. Franz Schön erläuterte, wie das Schaffen des sorbischen Dichters sein Leben entscheidend beeinflusste und informierte über unlängst gefundene neue Fakten zum Leben Chěžkas.
Vom viel zitierten Sommerloch ist in den Gemeinden des Verwaltungsverbandes Am Klosterwasser nicht viel zu spüren. An mehreren Stellen wird jetzt kräftig gebaut.
Ralbitz (SN/MWj). Kein Kinder- sondern Baulärm drängt derzeit aus der Sorbischen Oberschule Ralbitz. Dort lässt die Gemeinde Ralbitz-Rosenthal die Schulküche sanieren. Die soll bis zum Beginn des nächsten Schuljahres fertig sein, sagt Bürgermeister Hubertus Rietscher (CDU). Erneuert werden die Fliesen, Elektrik und Abwasserrohre. Bereits im vergangenen Jahr wurden das Lager, Umkleideräume und Sanitäranlagen saniert. Insgesamt investiert die Gemeinde etwa 100 000 Euro. Neben der Schule versorgt die Küche auch den Ralbitzer Kindergarten, die Grundschule und den Kindergarten in Crostwitz.
Anlässlich der urkundlichen Ersterwähnung von Neudörfel vor 400 Jahren gestalteten die Einwohner am ersten Juliwochenende ein viertägiges Fest. Höhepunkt war der historische Festumzug.
Für Liebhaber der bildenden Kunst bietet seit dem 30. Juni die Carl-Lohse-Galerie in Bischofswerda eine interessante Ausstellung. Sie zeigt Werke des 2001 verstorbenen Grafikers, Typografen und Malers Joachim Bethmann. 1942 wurde der Künstler in Berlin geboren. Er war verantwortlicher Grafiker bei der bekannten Zeitung „Forum“, die wegen ihrer politisch-kritischen Haltung verboten wurde. Ab 1988 bis zu seinem Tod arbeitete Bethmann als künstlerischer Leiter im Domowina-Verlag in Bautzen.
Bethmanns Kunstwerke – Malerei, Grafik, Buchgestaltung und Plakate – können nun in drei Räumen in Bischofswerda bewundert werden. Die Exposition hat seine Gattin aus dem Nachlass zusammengestellt.
Haushoch schlugen seit Anfang Juli die Wellen über den Köpfen derer zusammen, die in Bautzen mit der Regionalstelle der Sächsischen Bildungsagentur zu tun haben. Und das sind nicht gerade wenige. Schließlich haben Schüler, Studenten, potenzielle Lehramtsanwärter, Eltern und Lehrer, ja auch Journalisten ständige Verbindungen zum Amt. Und jetzt sollte es geschlossen werden? Besser gesagt umgesiedelt – nach Dresden. So jedenfalls der öffentliche Grundtenor der Meinungen in den vergangenen Wochen. Nun jedoch, mit einem einzigen Federstrich, legt sich der Sturm der Entrüstung und die Wogen glätten sich. „Die Regionalstelle Bautzen wird nicht geschlossen“, teilte Dirk Reelfs, der Pressesprecher des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, mit. Ein Aufatmen nach dem wochenlangen Tauchgang? Oder vielleicht doch noch nicht? Schließlich ist weiterhin unklar, wie die künftige Regionalstelle gestaltet sein wird.
Bautzen/Drachhausen/Crostwitz (SN/JaW/CoR). 29 Ensembles aus der Lausitz und ganz Deutschland, zwölf aus dem Ausland, insgesamt 870 Musiker, Tänzer und Sänger – das XII. Internationale Folklorefestival „Lausitz 2017“ kann auf einen neuen Teilnehmerrekord blicken. Mehr als 20 000 Besucher – auch diesmal erneut mehr als vor zwei Jahren – erlebten vom 22. bis zum 25. Juni ein musikalisch-ästhetisches Rendezvous der Welt mit der Lausitz in Bautzen, Drachhausen und Crostwitz. „Das Folklorefestival in Crostwitz hat sich seinen festen Platz im Festivalkalender Europas erobert“, sagte der sächsische Ministerpräsident und Schirmherr des Festivals Stanislaw Tillich (CDU) auf dem Schlussprogramm am Sonntag und dankte dem Geschäftsführer der Domowina Marko Kowar, Hauptorganisator von Beginn an.