Bautzen (SN/JaW). Die Intendantin des Sorbischen National-Ensembles (SNE) Judith Kubitz verlässt die einzige sorbische professionelle Kulturinstitution zum 31. Juli dieses Jahres. Das bestätigte auf Anfrage von Serbske Nowiny der Direktor der Stiftung für das sorbische Volk Jan Budar. Bereits am 16. Februar erläuterte Budar der Belegschaft auf einer Betriebsversammlung die weiteren Schritte. Wie der Stiftungsdirektor mitteilte, übernimmt bis zum Weggang der Intendantin am 31. Juli und somit „bis zum Ende der laufenden Spielzeit der Vertreter der Intendantin Thomas Kreibich-Nawka die wichtigsten internen Aufgaben“. Dazu muss er sich eng mit der Intendantin abstimmen.
Bautzen (SN/JaW). Die Domowina will mit den Vorständen des Sorbischen Evangelischen Vereins (SEV) und des Cyrill-und-Methodius-Vereins (TCM) aktuelle Entwicklungen in kirchlichen Strukturen in der Lausitz erörtern. Darauf einigte sich der Domowina-Bundesvorstand auf seiner Sitzung am 29. Januar in Bautzen. Auslöser dafür war die Kirchgemeinde Göda, wo die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens bei der Schaffung neuer Strukturen sorbische Belange nicht ausreichend beachtet hatte.
Wie Domowina-Vorsitzender Dawid Statnik erklärte, hatte die Entscheidung, dass sich die Gödaer Kirchgemeinde mit weiteren in einen Verbund zu begeben hat, Proteste hervorgerufen. Statnik hat bereits mit dem Vorsitzenden des SEV Mato Krüger gesprochen. „Die Position der Domowina ist klar. Die Evangelische Kirche muss die Regelungen zum Schutz der Sorben berücksichtigen“, so Statnik.
Flensburg/Brüssel (SN/JaW). In einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und ihre Stellvertreterin Věra Jourová haben die Mitglieder des Bürgerkomitees der Europäischen Bürgerinitiative Minority SafePack (MSPI) ihre große Enttäuschung über die Mitteilung der Europäischen Kommission mit ihren politischen und rechtlichen Schlussfolgerungen zur Initiative MSPI zum Ausdruck gebracht.
Bautzen (SN). Zum zweiten Mal in diesem Jahr beschäftigten sich die Mitglieder des sächsischen Rates für sorbische Angelegenheiten auf ihrer digitalen Sitzung am 17. Februar schwerpunktmäßig mit Bildungsthemen. Auf der Grundlage vieler Gespräche mit Eltern, Lehrern, dem Kultusministerium und weiteren Akteuren hatten sie in den letzten Monaten eine Vielzahl von Fragen und Vorschlägen zur Kenntnis genommen, wie das Gremium informiert.
Bezüglich des sorbischen Schulunterrichts sprach sich der Rat für die Stärkung des Modells „2plus“ als Kern der zweisprachigen schulischen Bildung aus. Dieses sollte perspektivisch auf weitere Schulen ausgeweitet werden, wo derzeit nach anderen Konzepten Sorbisch unterrichtet wird. Als Mangel sieht der Rat die fehlende Einbeziehung spezifisch sorbischer Aspekte in das sächsische Schulmonitoring. So lassen sich problematische Tendenzen, wie beispielsweise der Abgang zweisprachiger Schüler an Schulen ohne ein sorbisches Angebot, nicht rechtzeitig erkennen und entsprechende Maßnahmen dagegen ergreifen.
Die sorbischen Arbeitsgremien „Sorbisches Leben“ (Bündnis 90/Die Grünen), „Sorben/Wenden“ (SPD) und Sorbische Linke (Die Linke) in Sachsen hatten am 4. Februar zur Videokonferenz eingeladen. Die Teilnehmer haben im Gedankenaustausch vom geltenden Koalitionsvertrag ausgehend Handlungsspielräume erkundet, die sorbische Interessen zu verwirklichen helfen sollen.
Bautzen (SN/at). Es war das erste derartige Treffen, parteiübergreifend und nur der sorbischen Sache verpflichtet. An ihren Monitoren fanden sich Mitglieder der SPD, der Grünen, der Linken, der CDU, FDP, der Sorbischen Wählervereinigung (SWV) und der Lausitzer Allianz ein, um über ihre Aktivitäten zu informieren und Schnittmengen für gemeinsame Bemühungen auszuloten. So bedauerte Gerhard Schramm aus Kotten, dass es in seiner Partei, der CDU, keinen sorbischen Arbeitskreis gibt. Der begonnene innersorbische Austausch solle fortgeführt werden, stimmten die 15 Teilnehmer überein.