Bautzen (kl/SN). Der Vorstand des Domowina-Regionalverbandes „Jan Arnošt Smoler“ Bautzen führte seine erste Beratung im Jahr 2021 am 14. Januar im Rahmen einer Telefonkonferenz durch.
Als Gast stellte sich Beno Sćapan aus Radibor den Teilnehmern vor. Der Regionalvorstand hatte ihn als neuen Kandidaten für den Domowina-Bundesvorstand für die Wahlperiode 2021–2025 vorgeschlagen. Wann das Gremium neugewählt wird, soll auf der Sitzung des Bundesvorstands Ende Januar entschieden werden. Die eigentlich für März geplante Haupt- und Wahlversammlung des sorbisches Dachverbands soll nun in den Sommer verlegt werden.
Beno Sćapan ist im Jugendklub Radibor aktiv, dieser gehört dem Regionalverband Bautzen an. Der Kandidat dankte für das Vertrauen. Im Falle seiner Wahl bildet er eine wichtige Verbindung zwischen dem Regionalvorstand und dem höchsten Gremium der Domowina.
In diesem Jahr soll der Tag der offenen Tür in Nechern wieder stattfinden. Doch es gilt abzuwarten, wie sich die Situation aufgrund von Corona entwickelt.
Bautzen (SN/at). Gemeinsam mit Johannes Rohr vom Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie sowie Karsten Smid von Greenpeace diskutierten die Mitglieder des Serbski Sejm bei ihrer Online-Beratung am 23. Januar Rechte der Sorben/Wenden beim Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen sowie zu ihrer Wiederherstellung im Anschluss an das nahe Ende des Braunkohleabbaus und zeigten dazu wichtige Handlungsmöglichkeiten auf. Wie Serbske Nowiny aus Teilnehmerkreisen erfuhren, ist zum Beispiel dringend darauf hinzuwirken, dass dem Verursacherprinzip folgend die Entschädigungszahlungen an die LEAG, die der Staat vor wenigen Tagen zugesagt hat, für die Folgeschäden ihrer Geschäftstätigkeit insolvenzsicher rückgestellt und nicht als Profit abgezogen werden.
Dass heute im Kinderzimmer meistens ein PC oder Laptop steht, ist fast selbstverständlich und gerade jetzt coronabedingt nötig. Auch Korla Baier aus Panschwitz-Kuckau hat einen Rechner. Den braucht er aber nicht nur für die Schule, sondern er schreibt damit schon eigene Programme.
Panschwitz-Kuckau (SN/MWj). Von seinen Altersgenossen unterscheidet sich Korla Baier aus Panschwitz-Kuckau nicht. Er ist Ministrant in der Kirche des Klosters St. Marienstern, vergnügt sich im Schnee und dreht mit der Familie seine Runden durchs Dorf. Die große Liebe des 13-Jährigen aber ist sein Computer. Mit ihm hat er Mitte Januar ein Programm beendet, welches Zahlen von Null bis Tausend und die aktuelle Uhrzeit sorbisch wiedergeben kann. Unter der Adresse gaussia.de/slp-test kann man z. B. 637 eingeben und hört genau diese Zahl in sorbischer Sprache. Nicht aber als Computerstimme. Korla Baier hat alles selbst aufgesprochen. Die Uhrzeit übernimmt das Programm vom PC.
Kleinwelka (CS/SN). Bei der Ortschaftsratssitzung Kleinwelka am 19. Januar stellte Lutz-Wolfram Reiter, Mitglied des Fördervereins der Schwesternhäuser, Überlegungen vor, inwieweit sich die Ortschaft Kleinwelka am Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligen sollte. Das Konzept fand die einhellige Zustimmung des Ortschaftsrates. Man war sich einig, dass der Ortsteil über Saurierpark und Irrgarten hinaus große Potenziale aufweist, die nur leider zu wenig bekannt sind. So zum Beispiel, dass Kleinwelka ein geschlossenes Siedlungsbild der Herrnhuter Brüdergemeine aufweist. Und natürlich die Schwesternhäuser, deren Struktur von 1770 noch fast unverändert vorhanden ist. Neben den Schwesternhäusern ist es auch der einzigartige Gottesacker, der noch mehr in den Blickpunkt gerückt werden sollte, denn die Bestattungskultur dieses Friedhofes diente als Vorbild bis nach Grönland und Australien.
Bautzen (SN/BŠe). Die Landwirtschaft ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Bevölkerung, weil diese die Ernährung sichert. Zur Zeit haben die Betriebe es sehr schwer, denn Trockenheit, Corona und auch die niedrigen Preise für Lebensmittel hinterlassen ihre Spuren. Doch wie ist das vergangene Jahr gelaufen? „Die Niederschläge Ende April/Anfang Mai kamen gerade noch rechtzeitig und auch im Mai und Juni war es relativ kühl. Die Pflanzen hatten keinen Hitzestress und so ist in weiten Teilen des Bautzener Landkreises eine gute Ernte der Sommerfrüchte herangereift, die mit dem Mähdrescher geerntet wurden“, erklärt der Vorsitzende des Bauernverbandes Bautzen und Kamenz Stefan Triebs. Der Anbau von Wintergerste, Winterraps, Roggen, Weizen, Körnersenf oder auch Erbsen ist wichtig, denn diese Früchte bedeuten für die Betriebe oft flüssige finanzielle Mittel, da sie zum großen Teil verkauft werden und damit Geld in die Kassen bringen.
Ein Blindenschrift-Alphabet für beide sorbische Sprachen hat unlängst der kalifornische Linguistik- und Programmierungsstudent Harris Mowbray entwickelt und auf Facebook veröffentlicht.
Silicon Valley, USA (SN/CoR). Die heute am häufigsten verwendete Blindenschrift ist das aus sechs Punkten bestehende System des Franzosen Louis Braille (1809–1852), das ertastet wird. Doch besonders kleine Sprachen verfügen oftmals noch nicht über ein entsprechendes Braille-Alphabet. Harris Mowbray, Student der Linguistik und Programmierung in Silicon Valley, USA, entwickelte bereits für ein indigenes amerikanisches Volk ein Braille-System für dessen Sprache, das positiv aufgenommen wurde. Auch für zwei westafrikanische Sprachen hat er ein Braille-System entworfen. Und jetzt ein Punkte-Alphabet für Ober- und Niedersorbisch.
Die Bürgerinitiative Minority SafePack prägt eine enorme Anziehungskraft. Getragen von der Föderalistischen Union europäischer Nationalitäten, gelang es in einer einzigartigen Aktion, die politische Idee zu besetzen, um die Minderheitenfrage im europäischen Tableau zu verankern. Im Juli 2013 zur Registrierung eingereicht, im September 2013 von der EU-Kommission abgelehnt mit der schmerzlichen Begründung: Fällt manifest nicht in unseren Kompetenzrahmen. Mit zwei Urteilen des Europäischen Gerichtshofs wurde sie dennoch auf den Weg gebracht, Unterschriften erfolgreich gesammelt und 2021 mit einer Liste Folgemaßnahmen beantwortet. Es gehört zur politischen Wahrheit, dass die Luxemburger Urteile und das Votum des EU-Parlaments signifikanter ausfallen als die Antwort der EU-Kommission selbst. Die Jahre haben die Minderheiten nicht abgewartet, sie haben sie geprägt. Eine selbstbewusste, vernetzte Gemeinschaft, die auf dem politischen Mehr-Ebenen-Parkett angekommen ist und ein Zeichen für das europäische Haus ablegt.
Dresden/Bautzen (SN/at). Ein „Sorbisches Wissensforum am Lauenareal“ soll in Bautzen entstehen. Das geht aus einem „Letter of Intent“ hervor, in dem das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kunst und Tourismus, der Landkreis Bautzen und die Stiftung für das sorbische Volk am 3. November eine enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung für die Planung und Umsetzung dieses Bauprojekts per Unterschrift vereinbart haben. Im aktuellen Koalitionsvertrag haben sich CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen vorgenommen, „die Schaffung eines modernen sorbischen Archiv- und Bibliotheksstandortes auf dem Lauenareal in Bautzen unterstützend (zu) begleiten“.